Hinter den Kulissen-49Wir schreiben das Jahr 2014. Das 25. Wacken steht an. Faster Harder Louder steht auf den Fahnen des diesjährigen Megaevents. Und sie meinen es ernst, das soll ich wohl noch feststellen. Aber von Anfang an. Auf Wacken angekommen, es ist Montagmorgen 08:00, ist erst einmal warten und Stau angesagt.

Im Gegensatz zu den Vorjahren, ist die Hauptanreisewelle nicht mehr Dienstag, sondern Montag. Hatten wohl ein paar mehr die Idee, so früh da zu sein. Die Stimmung in meiner Reisegruppe ist gut, das Wetter ebenfalls. Die ersten Metalheads stehen schon vor den Stores, und decken sich mit diversen Merchartikeln ein. Einige bemerken voller Freude das Nummernschild am Wagen, in dem ich sitze. W-OA 2014. Die Idee ein Nummernschild mit den Initialen vom Festival zu nehmen, war eine recht gute, wie die Reaktionen selbst der Einheimischen zeigten.

Langsam geht es vorwärts. Langsam? Eher im Schneckentempo. Ein paar Meter fahren, 10 min. stehen. Aussteigen, was trinken, mit den Wartenden reden, wieder ein paar Meter fahren, usw. Unsere Stimmung ist auf dem Höchstpunkt, als wir endlich am Zeltplatz ankommen. Mittlerweile ist es 14:45 Uhr. Zelte aufbauen, Pavillon, Tisch, Stühle, Fressalien und Getränke ausgepackt, Zelt eingerichtet, und ab auf das Gelände.

Da ich mein Band schon habe, komme ich zum Glück auch schon überall hin. Die Aufbauarbeiten sind noch in vollem Gange. Überall fleißige Arbeiter, die wie Bienen auf dem Platz rumwuseln, und schwerste Arbeit leisten. Es ist sehr heiß und extrem staubig. Das soll sich übrigens das ganze Wacken über nicht wirklich ändern. Mein Regenschutzzeug war definitiv überflüssig, und fristete die ganze Woche über, ein unbeachtetes Dasein im Zelt. Staubschutz wäre nett gewesen.

Nach einem kurzen Plausch mit den Securitys, machte ich meine ersten Bilder vom Aufbau des Geländes, und der einzelnen Stände. Die Hinter den Kulissen-12Standinhaber freuen sich schon auf den Mittwoch, wenn es denn endlich losgehen würde, so auch der Betreiber vom „Barbarenspieß“. Alles sieht noch so geordnet und friedlich aus. Die Stille wird nur durch das redliche Treiben der Händler und der Arbeiter auf dem Infield gestört. Ich rede mit diversen Mitarbeitern, der Security, und den Händlern. Interessant zu sehen, wie es vor der Fertigstellung hinter den Kulissen so aussieht.

Es ist ein enormer logistischer Aufwand, der nur betrieben wird, um uns Metalheads, für ein paar Tage glücklich zu machen, was am Ende auch gelungen ist. Aber dazu später mehr. An dieser Stelle erst mal ein paar Fakten, die man so als Besucher gar nicht zu Gesicht bekommt. Für das Festival sind folgende Dinge nötig:

220 ha Festivalgelände, 42000 m² Infield, 75000 Besucher, 40Km Bauzaun, 800 Dixies, 310 WCs, 250 Urinalplätze, 6 behindertengerechte WC Container, 448 Duscheinheiten, 420 Waschplätze, 40 Trinkwasserstationen, 4 km Leistungskabel, wodurch 98 Dieselaggregate eingespart erden konnten, zusätzlich zum Feststrom weitere 40 Dieselaggregate, 6 km flexible Stromleitungen, 280 Verteilerkästen, 100 Food / Gastronomiestände, 300 Non-Food Stände, 1500 LKW´s mit Material, 65 Sattelzüge Bühnenmaterial (1000 Tonnen), 8 Sattelzüge Tontechnik vom Feinsten, 27 Sattelzüge Lichttechnik, 5 km mobile Schwerlaststraße, 450 Container, usw. Enorm, oder?

Von den Mitarbeitern ganz zu schweigen: insgesamt 5000 Mitarbeiter. Unter Anderem:

Hinter den Kulissen-5418 Elektriker, 40 Site- Crew, 15 Personen Wasserversorgung. 800 Securitys und Ordner, 180 Reiniger, 200 Polizisten täglich, 200 Feuerwehrleute täglich, und 200 Sanitäter täglich. Dazu noch 4 Notärzte, 120 Bands (ca 1300 Personen) auf 7 Bühnen, und die Mitarbeiter der einzelnen Stände. Vom Fuhrpark will ich gar nicht mehr reden, da ich sonst nächste Woche noch nicht fertig bin.

Erschöpft von den ganzen Eindrücken und den vielen Gesprächen, gehe ich am Ende des ersten Tages zurück zum Zelt, und lasse es mir erst einmal gut gehen. Der erste Tag war anstrengend, aber schön.

Alle Fotos vom Aufbau findet ihr hier: Wacken Behind the Scenes!