Schönstes Sommerwetter lockte am frühen Abend des 19. Julis zahlreiche Metalfans nach Pratteln. Ausnahmsweise ging es aber nicht in die heiligen Hallen, denn die Summer Nights standen an. Vor dem Z7 war eine gigantische Bühne aufgebaut, es gab draußen einen Barbereich und auch einige Sitzgelegenheiten standen bereit. Den Anfang machten Serious Black mit einer großartigen Show. Die sechs rockten trotz der Hitze gleich los und hatten das Publikum damit sofort auf ihrer Seite. Sie begeisterten das Publikum mit einigen Klassikern aus ihrem Repertoire. Natürlich durfte auch das Wortspiel, pardon der Song, Serious Black Magic nicht fehlen. Die Ankündigung des Stücks und natürlich das Lied selber entlockten dem Publikum einige herzhafte Lacher. Allzu schnell war das Set von Serious Black schon zu Ende. Sozusagen als Entschädigung plünderten die Fans dafür den Merchstand und machten zahlreiche Fotos mit den sechs Musikern.

In der Zwischenzeit machte sich im Hintergrund ein klassisches Orchester bereit für den folgenden Act. Was eher ungewöhnlich für das Z7 klingt, bekommt Sinn, wenn Rage ihr Album Lingua Mortis Album «XIII» aus dem Jahr 1998 in voller Länge spielen. Da gehört das Orchester natürlich mit dazu. Eine großartige Idee, die über Strecken auch funktioniert hat. Leider ging das Orchester jedoch öfters im Sound von Rage unter, war noch nicht mal als Klangteppich wirklich wahrzunehmen. Hier hätte der Sound definitiv feiner abgestimmt werden müssen. Die Fans störte das aber nicht, es wurde kräftig mitgefeiert und die Stimmung war grandios. Kein Wunder, schien manchem das Set viel zu kurz. Wer sich dafür mit Merch trösten wollte, wurde leider enttäuscht, Rage hatte keinen Verkaufsstand aufgebaut.

Doch schnell wurde die Aufmerksamkeit wieder der Bühne zugewandt, es war Zeit für den eigentlichen Star. Tarja Turunen lud zur Partynacht und was für eine Partynacht. Von Beginn an begeisterte die Symphonic Metalqueen aus Finnland das Schweizer Publikum. Eine sichtlich gut gelaunte Band und eine strahlende Tarja rockten die Bühne, flirteten mit den Kameras der Fotografen und feierten vor allem eine großartige Metalnacht. Tarja begeisterte nicht nur mit Stücken aus ihrer mittlerweile vierzehnjährigen Solokarriere, sondern gab auch einige Songs aus ihren Nightwish-Zeiten zum Besten. Die Fans dankten ihr, indem begeistert mitgesungen und mitgerockt wurde. Auch hier war das Set viel zu schnell zu Ende und Tarja verabschiedete sich vom Schweizer Publikum, allerdings nicht ohne das Versprechen auf ein baldiges Wiedersehen.

Es war ein wundervoller Abend und die Stimmung ausgelassen. Fans und Musiker hatten ihren Spaß. So entstand eine einzigartige Energie, die in der Halle vermutlich nicht möglich gewesen wäre. Wermutstropfen waren nur die nicht ganz gelungene Abmischung bei Rage und dass beide Mainacts keinen Merch dabei hatten. Schade! Aber das soll den Abend keineswegs trüben.