Die Pandemie hat auch vor dem Tanzt! Festival natürlich nicht Halt gemacht. So musste das Festival 2020 aufgrund der zweiten Welle ausfallen und auf Samstag, den 20. November 2021 verlegt werden. Es bleibt im Münchener Backstage Werk und bei den bereits für das Vorjahr verpflichteten Bands, welche allesamt aus Bayern stammen. Vroudenspil sind diesmal nicht nur der insgeheime sondern gleich der hochoffizielle Headliner des Abends. Weitere Highlights liefern unter anderem Ingrimm, Ignis Fatuu, Vera Lux und die Gossenpoeten.

Die Tickets von 2020 behalten selbstverständlich ihre Gültigkeit. Einlass zum Backstage wird schon ab 13:00 Uhr gewährt – man sollte allerdings recht früh aufkreuzen, da es wegen der Kontrolle der Einhaltung der 3-G-Regeln zu noch längeren Warteschlangen vor dem Eingang als üblich kommen könnte und im November könnte es mitunter doch recht kühl draußen sein.

Ein Line-up, das sich sehen lassen kann

Der erste Gig soll dann um 14:30 Uhr loslegen. Mornir aus Freising wärmen drinnen mit Pagan Metal auf. Die junge Band hat im April 2020 ihr Debütalbum „Dämmerstund“ veröffentlicht. Man darf also gespannt auf frischen Pagan sein! Danach folgen Brachmond, welche zuletzt 2018 das Tanzt! beehrt und eröffnet hatten. Viele Konzerte konnte die Band durch Nachwuchs und Corona seitdem nicht geben, doch im Juli meldete sie sich mit der neuen Single „Teufelstanz“ zurück, die bestimmt auch in München präsentiert werden wird.

Auch das Quintett von Vera Lux war bereits auf dem Festival vertreten und zwar auf der letzten Inkarnation 2019. Inzwischen haben die Franken ihr Debütalbum „Aus dem Nichts“ veröffentlicht und man darf gespannt sein, wie sich die Band seit damals weiterentwickelt hat.
Die sieben „Rabenbrüder“ von Corvidae, die sich dem Mittelalterrock verschrieben haben, mussten ihren Auftritt leider absagen. Dafür wird das Programm von Mornir, Brachmond und Vera Lux ein wenig gestreckt.

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Die Gossenpoeten 2019 in München

Neu sind sie auf dem Tanzt!, doch wer in den letzten Jahren in der bayerischen Mittelalterszene unterwegs war, kam auch an den Gossenpoeten nur schwer vorbei. Die Jungs und Mädels aus der Nürnberger Gegend wissen mit frischem bis frechem Folk zu überzeugen. Mit „Tavernentempler“ erschien 2020 das zweite Album in einer leider für Tavernen und Tempelritter ungünstigen Zeit, doch das kann ja jetzt langsam alles nachgeholt werden.

Ingrimm stehen für etwas härteren Mittelalterrock bis -metal, kommen aus Regensburg und waren schon beim allerersten Tanzt! in Rosenheim mit dabei. „Auf Gedeih und Verderb“ heißt das aktuelle und mittlerweile sechste Studioalbum der Band, welches Anfang 2020 erschien. Seitdem gab es allerdings einen Wechsel ganz vorne: Sänger Rene musste musikalisch kürzer treten. Sein Nachfolger, Uli Groeben, wird dafür live in München am Start sein und somit die Lücke füllen.
Ignis Fatuu gehören längst zu den Urgesteinen der fränkischen Mittelalterrockszene. Leider ist es in den letzten Jahren recht ruhig um die Band geworden. Oder brodelt da etwas im Hintergrund, das auf dem Tanzt! vorgestellt werden dürfte?

Vom ewigen zweiten nun endlich und wohlverdient auf dem Headliner-Slot: Vroudenspil haben dieses Mal die Ehre, das Tanzt-Festival ganz offiziell anzuführen. Ohne die Münchner Freibeuter wäre die Veranstaltung sowieso undenkbar, die Piraten haben nämlich noch keines ausgelassen. Vorfreude sei auch hier berechtigt – es wird bereits fleißig an neuen Liedern gearbeitet, da dürfte sicher das eine oder andere auch auf dem Heimfestival gespielt werden.

Tickets gibt es nach wie vor im offiziellen Vorverkauf bei Backstage Tickets ab 25,00 Euro zuzüglich Gebühren. Voraussichtlich wird es auch an der Tageskasse noch weitere Karten zum leicht erhöhten Preis geben. Auf hübsch bedruckte Stoffbändchen wird man aber vermutlich verzichten müssen. Die Autogrammstunden finden allerdings wieder wie gewohnt nebenan statt!
Es ist äußerst erfreulich, dass endlich wieder der eine oder andere Konzertabend möglich ist, wenn auch noch mit leichten Einschränkungen. Nach einer harten Zeit ohne Konzerte ist es nun umso wichtiger, die Musik- und Kulturbranche fleißig zu unterstützen. Kleine Veranstaltungen wie das Tanzt! Festival sind finanziell besonders betroffen, wenn plötzlich nichts mehr geht. So kommet nach München und tanzt!