Sie blicken auf eine 15-jährige Bandgeschichte zurück, die noch lange nicht beendet ist. 2013 feierten sie ihr Jubiläum und brachten dazu ein Best-of Album heraus. Nun legen die Spielleute von Schandmaul noch einen drauf und melden sich schon jetzt mit einem weiteren Silberling zurück.
„Unendlich“ heißt das gute Stück und passt thematisch gut in die Historie von erfolgreichen CDs. Seit ihrem ersten Album von 1999 arbeiteten sie stets daran, ihren eigenen Stil zu erhalten und zu verbessern.
Nach der Premiere des Musikvideos zu „Euch zum Geleit“ fieberten Schandmaul-Fans dem Album entgegen, das am 24.01. erschien. Ganz nach der gewohnten Schandmaul-Manier bietet das Werk eine Abwechslung von Balladen, fröhlichen Melodien und tiefgründig-mythologischen Texten.
Wer nach „Euch zum Geleit“ eine Platte voll von traurigen oder melancholischen Liedern erwartet hat, wird schnell eines besseren belehrt. „Der Teufel hat den Schnaps gemacht“ und „Kasper“ treten mit Witz und Charme im mittelalterlichen Gewand auf. „Baum des Lebens“ und „Märchenmond“ hingegen laden zum träumen ein und erzählen Geschichten, wie man es schon von den Spielleuten kennt. Eine gesunde Mischung aus träumerischen und wilden Klängen bietet Abwechslung und reiht sich damit nahtlos in die Schandmaul-Bibliographie ein.
Die Band geht jedoch auch mit der Zeit und nimmt mit „Bunt nicht braun“ Stellung zu ihrer politischen Sichtweise und verpacken dies in ein Narrenkleid. Sie nehmen es nicht auf die leichte Schulter, aber zeigen damit deutlich, dass es egal ist, wie und wer man ist, solange man sich wohl fühlt. Dafür darf niemand ausgegrenzt werden, denn „Narren sind bunt, nicht braun“!
„Unendlich“ ist ein Stück guter Mittelalter-Musik und schafft gute Laune auch dort, wo vorher noch Missmut war. Aus diesem Grund verdient das Album volle 10 von 10 Punkten.