699_SMNach knapp 16 Jahren Bandgeschichte kann man durchaus erwägen, das Beste vom Besten zusammenzufassen und ein Best-of auf den Markt zu bringen. So oder so ähnlich dachten sich das auch die Jungs von Saltatio Mortis, die mit ihrem letzten Album „Zirkus Zeitgeist“ erst im letzten Jahr ihr 15-jähriges Jubiläum feierten. Während diese Scheibe aber schon beim neuen Label Universal erschien, klinkt sich das alte Label Napalm Records bei der neuen Best-of nochmal ein und brachte daher am am 17. Juni das Album „Licht und Schatten“ auf den Markt. Auf diesem Silberling finden sich die besten Songs der Spielmannstruppe aus den Jahren 2000 bis 2014. Was die CD bereit hält lest ihr nun hier in unserer Rezension.

„Licht und Schatten“ besteht aus insgesamt zwei CDs. Die alten Songs wurden neu gemischt und gemastert, aber auch drei neue Titel haben ihren Weg auf das Best-of gefunden. Man bekommt also 22 Klassiker und drei neue Tracks noch als Sahnehäubchen oben drauf. CD eins beginnt mit „Früher war alles besser“ („Das Schwarze Einmaleins“ 2013) und wirkt als Rückblick auf die vergangenen Jahre fast schon ein bisschen selbstironisch. Der Blick in die Vergangenheit geht dann mit „Prometheus“ („Aus der Asche“ 2007) und „Habgier und Tod“ („Sturm Aufs Paradies“ 2011). Beim Hören kommt man tatsächlich ins Grübeln, von welchem Album dieser oder jener Song denn noch gleich war. Noch ältere Titel werden dann mit „Tritt ein“ („Des Königs Henker“ 2005) oder „Falsche Freunde“ („Erwachen“ 2004) geboten. Bei Letzterem fällt das neu Abgemischte tatsächlich zum ersten Mal so richtig auf. Das Elektronische, das im Original sehr dominiert, wurde hier komplett durch Instrumente ersetzt und klingt jetzt viel rockiger und melodiöser. „Salome“ („Wer Wind Saet“ 2009) ist dagegen so geblieben wie es war und ist auch auf der Best-of zum Glück wieder mit der wundervollen Doro Pesch anzuhören.
CD zwei beginnt mit „Ode an die Feindschaft“, das sich ebenfalls auf „Sturm aufs Paradies“ findet. Das noch recht neue „Krieg kennt keine Sieger“ vom schwarzen Einmaleins wird einem dank der Best-of auch noch einmal vorgeführt, da es thematisch wegen einiger Titel auf „Zirkus Zeitgeist“ möglicherweise in Vergessenheit geraten ist. Auf der zweiten CD gibt es eine Überraschungen, denn der Song „Schloss Duwisib“ befand sich nur als Bonus-Track auf dem Schwarzen Einmaleins und war manchen Fans, die nur eine normale Version des Albums hatten, noch gar nicht bekannt. Nun kann man dank der Best-of auch diesen Song in den Händen halten.Saltatio-Mortis_Licht-und-Schatten_Bandfotos
Zu den neuen Tracks gehört der Titel „Schöne neue Welt“, der thematisch sehr an „Früher war alles besser“ erinnert, aber sich musikalisch eher an dem letzten Album orientiert. Als Zweites gibt es noch den Song „Fatum“ (zu Deutsch: Weissagung), der von dem Selbstmord eines Künstlers erzählt und seiner tragischen Vorgeschichte. Musikalisch spielt dieses Lied mit sanften Klängen und zweistimmigen Gesang. Das klingt insgesamt etwas poppig, unterstreicht aber die Tragik des Themas. Der letzte neue Track, der gleichzeitig auch das Best-of abschließt, ist „Weiß wie Schnee“, der sehr mysteriös klingt und zumindest musikalisch im Vergleich zu anderem neuen Liedgut frischen Wind mit sich bringt.

Fazit: Insgesamt ist das Best-of eine gelungene Zusammenfassung der ersten vierzehn Jahre der Spielleute. Schade ist es allerdings, dass der Song „Licht und Schatten“ aus dem Jahr 2002 es gar nicht auf das Album geschafft hat, obwohl es sogar so heißt. Auch ansonsten befindet sich vom „Das Zweite Gesicht“ kein einziger Track auf dem neuen Album, dabei gäbe es auch von dieser CD so viele Songs, die alteingesessene Fans gerne neu gemastert gehört hätten.
Ich persönlich hätte, wenn ich eine Saltatio-Mortis-Playlist mit meinen Lieblingssongs erstellen würde, vermutlich genau die gleichen Songs gewählt. Was mir besonders auf dem Best-of fehlt ist „Varulfen“ und eben der ein oder andere Song von 2002. Auch wurden die rein mittelalterlichen Lieder gar nicht berücksichtigt, aber vielleicht hat man die absichtlich außen vor gelassen, weil es schon so viele Manufactum-CDs gibt. Das Best-of bekommt von mir aber dennoch ganz klar einen Daumen hoch, weil es eine wunderbare Mischung an Songs bietet. Auch toll ist, dass neue Fans mit dieser CD gleich das Beste vom Besten hören können und dann nach ihren Vorlieben ihre SaMo-CD-Sammlung erweitern können.

Und damit ihr euch ein genaues Bild der Songs auf der Best-of machen könnt, haben wir ausnahmsweise alle Tracks nun hier mit den dazugehörigen Original-Alben aufgelistet:
CD 1:
1. Früher war alles besser (Das Schwarze 1×1)
2. Prometheus (Aus der Asche)
3. Habgier und Tod (Sturm aufs Paradies)
4. Wachstum über alles (Das Schwarze 1×1)
5. Hochzeitstanz (Sturm aufs Paradies)
6. Nichts bleibt mehr (Aus der Asche)
7. Satans Fall (Das Schwarze 1×1)
8. Sündenfall (Sturm aufs Paradies)
9. Salome (Wer Wind saet)
10. Ebenbild (Wer Wind saet)
11. Tritt ein (Des Königs Henker)
12. Falsche Freunde (Erwachen)
13. Spielmannsschwur (Aus der Asche)

CD 2:
1. Ode an die Feindschaft (Sturm aufs Paradies)
2. Idol (Das Schwarze 1×1)
3. Krieg kennt keine Sieger (Das Schwarze 1×1)
4. Eulenspiegel (Sturm aufs Paradies
5. Schloss Duwisib (Das Schwarze 1×1)
6. Freiheit (Wer Wind saet)
7. Salz der Erde (Des Königs Henker)
8. Koma (Aus der Asche)
9. Letzte Worte (Wer Wind saet)
10. Schöne neue Welt (neu)
11. Fatum (neu)
12. Weiß wie Schnee (neu)

Erwerben könnt ihr das Album beispielsweise direkt hier: Licht und Schatten Best of-2000-2014 inkl. 3 neue Songs (Mediabook)