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Sabaton auf dem SOA 2019 in Falun.

Der Winter drohte am 17. Januar zurückzukehren. Zwar nicht mit Schnee, doch waren Eisregen und Minustemperaturen angesagt. Echte Sabaton-Fans ließen sich davon aber nicht schrecken. Scharenweise pilgerten sie ins Hallenstadion in Zürich, um ihre Helden auf großer Tour zu erleben.
Als Einheizer hatten Sabaton ihre Freunde von Amaranthe mitgebracht. Die schwedisch-dänische Kombo um Frontfrau Elize Ryd hatten an dem Abend allerdings einen schweren Start. Obwohl die Halle einigermaßen gut gefüllt war, wollte zu Beginn nicht so recht Stimmung aufkommen. In den ersten paar Reihen vor der Bühne herrschte zwar Action, aber die hinteren Reihen ließen sich nicht so einfach mitreißen. Erst gegen Ende des Sets übertrug sich die gute Stimmung auch auf den Rest der Metalheads. Amaranthe liessen sich davon zum Glück nicht ins Bockshorn jagen. Die Band feierte den Tourauftakt mit Action und Spaß. Die Spielfreude war allen anzumerken.

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Apocalyptica auf dem SOA 2019 in Falun.

Wer meint, als nächstes wurde es Klassisch auf der Bühne, der kennt Apocalyptica nicht. Die Finnen spielen zwar Cello, dass war es dann aber auch schon mit der klassischen Musik. Aus der Idee, Metallica auf Cello’s nachzuspielen, ist über die Jahre ein mitreißendes Programm geworden. Apocalyptica sind längst nicht nur eine etwas andere Coverband. Mittlerweile haben die Finnen ein ausgefeiltes Repertoire aus eigenen Stücken am Start. Vom ersten Saitenstreich an hatten die Finnen das Publikum im Hallenstadion im Griff. Es wurde fleißig mitgerockt und die Haare flogen nur so durch die Luft. Die Band spielte einige Songs von ihrem aktuellen Album CELL-O, doch auch Metallica-Klassiker wie „Nothing Else Matters“ durften natürlich nicht fehlen. Obwohl Apocalyptica für ihr rein instrumentales Programm bekannt sind, kam auch Gesang nicht zu kurz. Zum Rammstein-Cover „Seemann“ holten sich die Finnen stimmliche Unterstütztung durch Elize Ryd auf die Bühne. Spätestens da kannte das Publikum kein Halten mehr. Viel zu schnell war der Auftritt der Finnen vorbei und der Vorhang wurde für den Headliner gezogen.
Nach der letzten Tour ist vor der nächsten großen Tour. Das kann man bei Sabaton sogar wörtlich nehmen. Mit The Last Tour füllten sie weltweit Hallen und Stadien und nun soll es bei The Great Tour ebenfalls so sein. Die Schweden touren mit ihrem aktuellen Silberling „The Great War“ durch die ganze Welt. Den Europateil ihrer Reise eröffneten sie im Hallenstadion in Zürich. Mit „Ghost Division“ fiel der Vorhang und das Publikum kannte kein Halten mehr. Es wurde gefeiert, gerockt und geheadbangt; auch der ein oder andere Moshpit durfte nicht fehlen. Sänger Joakim fehlten ab und an die Worte, obwohl er nach Meinung von Schlagzeuger Hannes van Dahl eh zu viel schwätzt. Auch wenn man darüber geteilter Meinung sein kann, es blieb in jedem Fall auch genügend Zeit für eine feurige Show. Immer wieder schossen Feuersäulen gegen das Hallendach, der Schlagzeugpanzer verschoss glühende Bälle und im Hintergrund zeigte die Videowand nicht nur Liveaufnahmen der Show, sondern auch immer wieder Szenen aus den bisherigen Musikvideos der Band. Es war ein optisches Highlight, das kaum Wünsche offenließ. Doch auch musikalisch bekamen die Fans einiges geboten. Für „Angels Calling“ holten Sabaton Apocalyptica zu sich auf die Bühne. Gänsehaut pur! Und wie Joakim sagte, wäre es dumm, die drei Cellisten und Drummer Mikko Sirén so schnell wieder gehen zu lassen. Was folgte war eine Party auf und vor der Bühne, die ihresgleichen sucht. Unter anderem spielten die beiden Bands gemeinsam „Fields Of Verdun“, „The Price Of A Mile“ und „Carolus Rex“. Viel zu schnell war die Show vorbei und Sabaton verabschiedeten sich mit einigen Zugaben von ihren Fans. Ein Song durfte natürlich nicht fehlen, auch wenn Joakim nicht als Glanzleistung seiner Komponierkünste bezeichnet. Swedish Pagans wurde dann auch vom Publikum frenetisch bejubelt. Während dem ganzen Abend spürte man die Spielfreude von Sabaton. Diese Energie übertrug sich auf das Publikum und wurde von diesem auf die Bühne zurückgegeben.

The Great Tour startete in Europa wahrlich großartig.