Nachdem sie 2016 unter den wachsamen Augen von Chris Harms einen Blitzstart hingelegt haben, wurde es mal lauter und mal leiser um Scarlet Dorn. Touren mit Lord of the Lost, Joachim Witt oder Within Temptation haben sie jedoch längst über einen Geheimtipp der Szene hinausgehoben. Nun haben sie am 30. September 2022 ihr drittes Studioalbum mit dem Titel Queen of broken Dreams herausgebracht. Live präsentieren sie die neuen Songs derzeit auf Tour mit Lord of the Lost.
Verträumt und düster
Das Album umfasst 12 Tracks, die sich mal rockig und mal melancholisch-poppig geben. Wie ein roter Faden zieht sich eine düstere und fast schon traurige Stimmung durch das Album – was bei dem Titel schon zu erwarten war. So startet es mit „Falling“ rockig und energetisch, um in der Strophe vom dunklen Gesang von Sängerin Scarlet Dorn getragen zu werden. Im Refrain gibt es wieder einen Aufschwung, der Hoffnung erzeugt.
Songs wie „Born to suffer“ oder „Love wasn`t made for me“ führen die Zuhörer in düstere Täler, lassen einen melancholisch zurück und doch gibt es auch thematisch immer wieder kleine Hoffnungsschimmer am Horizont. Musikalisch schwanken die Songs zwischen Balladen und düster angehauchten Rock-Pop-Songs.
Titelsong „Queen of broken dreams“ besticht durch einen etwas beschwingteren Rhythmus, rockigere Elemente und Gesang, der einerseits bedrohlich und unnahbar erscheint und doch einfach nur Freiheit zu verheißen scheint. Allein und einst gebrochen zu sein, heißt eben nicht, aufzugeben und sich kleinkriegen zu lassen.
„Your Highness“ wirkt wie ein Song, der auch in einem alten Krimifilm die Ankunft der verruchten Drahtziehern ankündigt. „Meteor“ schlägt hingegen in eine ganz andere Kerbe. Klar und hell erklingt Scarlet Dorns Stimme und erzeugt Gänsehautmomente voller Wünsche und Hoffnungen – eine poppige Ballade, in der das volle Spektrum der Gesangsstimme zum Vorschein tritt!
Mit sanften Klaviertönen in „Tonight“ und sich nochmal aufbäumenden Klängen und kraftvollem Gesang in „A Million Miles away“ klingt das Album nach unter einer Stunde düster aus. Die letzten Töne und geflüsterten Worte wirken, als würde nun das Licht ausgehen und der Vorhang fallen.
Fazit
Insgesamt ist das Album durchzogen von einer Grundtraurigkeit, die wohl viele nachempfinden können. Man kann Herzschmerz, Wiederauferstehung, Rache und zahlreiche weitere Gefühle finden – mal glasklar formuliert und mal zwischen den Zeilen. Musikalisch sind Scarlet Dorn weiterhin in düsteren Gefilden unterwegs, begleitet von teils rockigen und teils poppigen Elementen. Party- und Rockstimmung kommt hier eher nicht auf. Stattdessen ist „Queen of broken dreams“ etwas zum Träumen und Mitfühlen. Wem das gefällt oder wer gerade in einer solchen Stimmung ist, sollte auf jeden Fall einmal in das Album hineinhören!