Periphery-9Aktuell sind die progressiven Metaller von Periphery auf ihrer Europa-Tour viel unterwegs. Bald endet die musikalische Reise zwar in Paris, aber das Konzert in Köln wird zumindest den Fans der Region lange Zeit in Erinnerung bleiben. Gemeinsam mit Veil of Maya und Good Tiger versprach der Abend ein Kracher zu werden. Pünktlich um 19 Uhr öffnete die Essigfabrik dann auch die Tore und ließ die Fans ein. Die Schlange vor der Halle sah zunächst nicht danach aus, als würde die Location am Ende gutbesucht sein, man wurde im Laufe des Abends aber eines Besseren belehrt.

Genau eine Stunde nach Einlass begannen Good Tiger mit ihrem recht kurzen Set. Die Newcomer-Band, die teilweise aus bereits bekannteren Gesichtern besteht, brachte dieses Jahr ihr erstes Album auf den Markt und versuchte auch die deutschen Fans von ihrem Sound live zu überzeugen. Viele feierten die Songs zwar ausgelassen, aber insgesamt blieb die Stimmung im Saal noch recht verhalten. Manchmal klingt eine Band leider live ganz anders, als auf Platte oder spielen gerade diesen einen Track nicht, in den man hineingehört hat und wegen dem man die Band für gut befand. Nach ungefähr einer halben Stunde war die Spielzeit der ersten Vorband auch bereits vorbei, ohne dass es einen richtigen Abschluss gegeben hätte. Man verließ die Bühne unter Applaus und nur das geschäftige Umbau-Treiben zeigte an, dass die Musiker nicht noch einen Song spielen würden. Alle Bilder von Good Tiger gibt es in unserer Galerie (-> hier).Veil of Maya -11

Ganz im Gegensatz zur ersten Truppe, begeisterten Veil of Maya bereits mit dem ersten gespielten Akkord. In der Menge gab es kein Halten mehr und die Absperrung zwischen Bühne und Publikum wurde auf eine Zerreißprobe gestellt. Die Essigfabrik hatte sich auch schon sichtlich gefüllt, sodass es zum Merchandise-Stand kaum noch einen Durchgang mehr gab. Hinten und an der Theke verlief es sich dann aber ein wenig und die Fans ließen einen freundlich zum Bierkauf oder zum Klo durch. Währenddessen ging mitten in der Halle und vor der Bühne ordentlich die Post ab. Bereits beim zweiten Song begann das Crowd-Surfen. Beinahe im Sekundentakt war die Security darum bemüht, die Fans sicher von den Händen zu holen. Bei Tracks wie „Mikasa“ oder It’s Not Safe to Swim Today“ wurde ordentlich gefeiert, gemoshed und Crowd-gesurft. Veil of Maya bot mit einem etwas längerem Set die perfekte Einstimmung auf den Headliner des Abends, der kurz vor 22.00 Uhr unter tosendem Applaus die Bretter der Essigfabrik-Bühne betrat. Die Fotos von Veil of Maya gibt es in der Galerie (-> hier).

Periphery bot ihren deutschen Fans in Köln eine fulminante Show voller Abwechslung. Nacheinander betraten sie die Bühne und wurden von den Fans frenetisch begrüßt. Allein schon das Intro „Muramasa“ reichte aus, um die anwesenden Periphery-Fans in den siebten Himmel zu heben. Von Veil of Maya war die Security des Abends es ja beinahe schon gewohnt, Einsatz für die Crowdsurfer zu zeigen, doch beim Headliner wurde nochmal eins oben drauf gelegt. Bis auf einen Song, in dem von Frontmann Spencer Sotelo ein Moshpit gefordert wurde, den er auch bekam, ließen sich Fans über die Hände nach vorn zur Bühne tragen. An dieser Stelle ein großes Lob und einen noch größeren Dank an die Jungs von CCS Security, die an diesem Tag voll im Einsatz waren und für Sicherheit sorgten.

Periphery sorgte über eine Stunde lang für Momente zum Ausrasten, aber auch  für Augenblicke voller Gefühl. Songs wie „Ragnarok“ rissen genauso mit wie „The Scourge“ oder „Icarus Lives!“. Sie Periphery-7boten trotz der recht kurz bemessenen Zeit, einen Schlagabtausch an Songs aus ihrer Bandgeschichte und ließen natürlich auch Tracks ihres aktuellen Doppelalbums nicht außer Acht. Die Fans hätten sich sicherlich noch den ein oder anderen Track mehr gewünscht, aber dennoch machte das Konzert auf seine persönliche Art und Weise rundum zufrieden. Ein gemeinsames Gitarrensolo der drei Gitarristen vor den Zugaben, sorgte dann noch für einen wahren Gänsehautmoment, bevor es dann mit „Stranger Things“ zu Ende ging. Der gesamte Auftritt, plus kleine Späßchen auf der Bühne zwischen den Gitarristen, war genial. Anders lässt es sich auch gar nicht beschreiben. Natürlich ist Progressive-Metal nicht jedermanns Sache, aber die Fans in Köln haben den Abend sichtlich genossen. Manche eher ruhig und genießerisch, andere dafür mittendrin moshend und headbangend. Periphery haben hier aber den Nerv der deutschen Fans getroffen und es bleibt zu hoffen, dass sie auch im nächsten Jahr den ein oder anderen Abstecher in die Gegend machen werden. Die Fotos der Jungs aus Maryland gibt es in unserer Galerie (-> hier).