Nach etwa 2 Jahren hat die Berliner NDH-Band OST+FRONT ihr 3. Album rausgebracht. Dieses nennt sich „Ultra
“ und ist am 22.01.2016 bei Out of Line erschienen. Mit regelmäßigen Auftritten und Touren sowie ihrer provokativen Art haben sich die Berliner mittlerweile eine starke Fanbase erspielt und die Zeiten zwischen ihren Alben überbrückt. „Ultra“ ist eine lateinische Bezeichnung für ein Superlativ und soll laut Beipackzettel für das neue Album Programm sein. Ob uns die Platte überzeugen konnte, lest ihr hier in unserer Rezension.
Der Opener „Sternenkinder“ startet mit mythischen Streicher-Klängen, welche eine unheimliche und bedrückende Stimmung aufbauen. Anschließend, ganz typisch für OST+FRONT, gehen die Klänge in einen einmaligen, episch klingenden Sound über. Dabei harmoniert die markante Stimme von Sänger Hermann Ostfront wunderbar mit der Musik und auch die hymnenhaften Lyrics werden schnell zum Ohrwurm. Das anschließende „Bruderherz“ beginnt mit flotten und starken Gitarrenriffs, bevor die Band energiegeladen einsteigt. Neben dem tanzbaren Sound wird auch hier der Refrain schnell zum Ohrwurm und lädt zum Mitsingen ein.
Für „SIESTA DE SEXO“ wurde kein geringerer als Erk Aircrag („Rabia Sorda“ und „Hocico“) verpflichtet. Eine harte Industrial-Nummer, welche mit südamerikanischen Klängen untermalt wird. Auch vom Text her ist der Song komplett in Spanisch gehalten. Auch beim folgenden „Afrika“ wird zu Anfang mit landestypischen Melodien gearbeitet: Trommeln und orientalisches Saiteninstrument treffen hier auf harten Rock-Sound und erschaffen eine wirklich grandiose Atmosphäre. Mit „Moldau“ geht es dann in musikalisch ruhigere, hymnische und orchestrale Gefilde, bei denen vor allem der Refrain zum Mitsingen einlädt.
Mit harten und provozierenden Lyrics kommt der Track „Krüppel“ daher. Überraschenderweise vermisst man hier die gewohnte OST+FRONT-Härte. Gemeinsam mit dem Cellisten B.deutung (u. a. Deine Lakeien und Subway to Sally) entstand das folgende, sehr orchestral gehaltene Stück „Suizid“. Auch hier wird textlich wieder provoziert und sorgt für so manchen Gänsehaut-Moment.
Stampfende Drums, satte Elektro-Bässe und harte Gitarrenriffs sowie einen sehr direkten Text bekommt der Hörer beim folgenden „Fick dich“, einem wirklich ‚fetten‘ Song im NDH-Gewand ganz nach OST+FRONT Manier. Überwiegend im flotten, elektronischen Sound gehalten ist „Volksmusik“. Einzig der hymnenhafte Refrain wird mit ruhigeren Melodien untermalt. Bei „Blitzkrieg“ bricht ein wahres Gewitter aus Gitarren, knallharten Drums und Elektroklängen auf den Hörer ein. Etwas melancholischer, aber dennoch mit einem schönen Gitarrenbrett untermalt geht es bei „Nein“ zu. Bevor das Album mit dem Titel „Siebenbaum“, einer tollen, mitreißenden Nummer, abgeschlossen wird, folgt mit „Klassenkampf“ eine Power-Ballade, welche sich vor allem durch viele Tempiwechsel auszeichnet.
Fazit: Mit „Ultra“ haben sich OST+FRONT wirklich selbst übertroffen. Die Tracks sind durchgehend überzeugend und von ruhigeren, fast balladesken Momenten bis hin zu harten Riffs ist für jeden Musikliebhaber das Passende dabei. Genaue Favoriten kann ich für mich gar nicht konkretisieren. Ein Song der mich jedoch sehr berührt hat ist „Suizid“.
Erwerben könnt ihr das Album unter folgendem Link: Ultra (-> hier)