OOMPH-10„Augen auf, ich komme!“ Das ist wohl das allgemein bekannteste Zitat aus einem ihrer Songs. OOMPH! schaffte es mit diesem Titel im Jahre 2004 auf Platz eins der deutschen Charts und verteidigte diesen ziemlich lange. Zwei Jahre später wurden sie zwar von der Echo-Verleihung ausgeschlossen, waren aber 2007 mit dem Titel „Träumst du“ (mit Die Happy-Frontfrau  Marta Jandová) beim Bundesvision-Songcontest präsent und gewannen. Trotz des öffentlichen Rubels vergaßen Dero Goi und seine Band ihre Fans nicht und waren weiterhin auf Szene-Festivals wie dem Amphi Festival zu sehen. Anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums in diesem Jahr veröffentlichten sie nicht nur ein neues ganz besonderes Best-of Album (die Rezension zu „XXV“ findet ihr -> hier), sondern gingen auch auf eine kleine Tour.

Vier Konzerte gaben sie in nur einer Woche in Deutschland. Den Anfang machten sie in Köln in der Live Music Hall. Im Gegensatz zu anderen Jubiläumskonzerten anderer Bands fiel dieses Konzert in der Domstadt vergleichsweise klein und familiär aus. Dennoch hatten es sich am 19.10. viele Fans der Gothic-Rocker nicht nehmen lassen und waren angereist. Vor der Halle sah man sogar einige Autos aus den Niederlanden stehen. Dementsprechend voll wurde es im Laufe des Abends in der Halle.

Den Auftakt gaben Schwarzer Engel, die mit ihrem aktuellem Album „Imperium I – Im Reich der Götter“ aufwarten konnten. Auch wenn es die Gruppe um Dave Jason bereits seit 2007 gibt, haben sie in der Musikszene doch eher einen Newcomer-Charakter. Zwar durften sie bereits das M’era Luna Festival eröffnen und nun mit einer echten Größe der Gothic-NDH-Rock-Szene touren, aber eine große Fangemeinde konnten sie sich noch nicht erkämpfen. Trotzdem hatten sich einige treue Anhänger bereits früh in der Live Music Hall eingefunden, um den Dark Metal ordentlich abzufeiern. Wie jede Band, ist auch Schwarzer Engel Geschmackssache und sagt nicht wirklich jedem zu, aber auch wenn viele OOMPH!-OOMPH-3Fans sich die Zeit lieber an der Bar oder draußen vertrieben, hatte Jason einen würdigen Auftritt. Die Fotos von Schwarzer Engel gibt es in der Galerie (-> hier).

Als um 21 Uhr schließlich die Lichter für OOMPH! ausgingen, gab es in der gesamten Halle kein Halten mehr. Zu älteren
Krachen wie „Labyrinth“ wurde genauso hemmungslos gefeiert, wie zu den aller ersten Tracks „Mein Herz“ und „Der neue Gott“, die noch ziemlich elektronisch daher kommen. Sowohl die elektronischen, als auch die rockigen Stücke begeisterten aber die neuen und die alten Fans. Gerade Anhänger der ersten Stunde wird es gefreut haben, die alten Tracks aus ihrer Jugend noch einmal live genießen zu dürfen. Für so manchen jüngeren Konzertbesucher wird es das erste Mal gewesen sein, diese Songs gehört zu haben. Um so mehr Spaß hatte aber die Menge, die sich eng in der Halle drängte, jede Zeile mitsang und ausgelassen tanzte.

Dass OOMPH! aber nicht nur ordentlich abrocken können, bewiesen sie später am Abend mit dem mitreißenden „Jetzt oder nie“, das eher einen epischen Schlachten-Charakter hat. Ruhig und gediegen ging es dagegen mit „Auf Kurs“ zu. Auch die beliebten Titel „Sandmann“ und „Gekreuzigt“ durften ebenso fehlen, wie „Augen auf!“. Zu guter Letzt gab es eine kleine Zugabe und das Konzert wurde mit „Gott ist ein Popstar“ abgeschlossen, das bei der Echo-Verleihung 2006 so für Aufsehen gesorgt hatte.

Insgesamt war der Abend überhaupt nicht mit einem Festival-Auftritt der letzten Jahre zu vergleichen. Die Setliste war sehr ausgewogen und man könnte beinahe behaupten, dass die Songs perfekt zusammen gestellt waren. Natürlich ist es bei einer Fülle an Tracks aus 25 Jahren nicht leicht, genau den Geschmack der Fans zu treffen und einige Titel wird man sicherlich vermisst haben. Dennoch war es ein gelungener Abend, der so schnell nicht in Vergessenheit gerät. Die Fotos des Abends gibt es in unserer Galerie (-> hier).

Wer in Köln oder in einem der anderen drei Städte nicht dabei sein konnte, braucht glücklicherweise gar nicht traurig sein, da OOMPH! im kommenden Jahr die Jubiläumstour fortsetzt. Am 09.04. werden sie beispielsweise Bochum erstürmen. Bis dahin bleibt uns die Erinnerung und die Songs auf CD.