nachtgeschrei_005_by_zouberi-d9w3bopVergangenen Samstag tummelten sich die Nachtgestalten in München. Nicht nur die Üblichen, sondern auch die bayrische Vertretung des Nachtgeschrei-Fanclubs, der diesen Namen trägt. Im Rahmen des achtzehnten „Musica Antiqua Viva“-Festivals, einer jährliches Veranstaltungsserie, empfing das Spectaculum Mundi in München am 19. März 2016 mit Einlass ab 19 Uhr Nachtgeschrei auf ihrer aktuellen „Staub & Schatten“-Tour. Begleitet wurden sie von Fiolka als Support.
Nachtgeschrei, das ist Rock, gemischt mit Mittelalter-Folk und einigen Metal-Elementen. Die Hessen brachten Anfang August 2015 ihr neues Album „Staub und Schatten“ heraus, worauf zwei Tourneen folgten: Die erste im Herbst und nun die zweite Clubtour im März. Wir berichteten unter anderem bereits von ihrem Auftritt am 7. November beim Mittelalterspektakel in St. Pölten (Österreich) oder auch in Bochum am 11. März diesen Jahres. Mit Berlin und Hamburg hat die Tour nun nur noch zwei weitere Stationen, bevor es wieder zurück ins Studio geht. Sänger Martin LeMar ließ nämlich anklingen, dass eine neue CD bereits im Entstehen begriffen ist. Außerdem feiern die Frankfurter 2016 ihr zehnjähriges Bandbestehen, da muss diesem Meilenstein schon ein gebührendes Denkmal gesetzt werden!

Begonnen hat der Abend gegen 20:30 Uhr allerdings mit einer wesentlich fiolka_008_by_zouberi-d9vx3c6jüngeren Formation, mit Fiolka aus Nürnberg. Bekannte Gesichter findet man in der Electro-Folk-Rock-Gruppierung ebenfalls, so kann einer eingefleischten Nachtgestalt Laui von Nachtgeschrei trotz ihrer Körpergröße genau so wenig entgehen wie Alex, der früher bei Ignis Fatuu gespielt hat. Frontfrau Laui meinte auch, das sei erst das siebte Konzert der Band. Um so stolzer konnten wir sein, dass wir den Aufstieg der Band miterleben durften. Seit dem Release des Debut-Albums „Electree“ während dem Bandwettbewerb auf dem Festival Mediaval VIII, hat sich doch einiges getan und sogar ein neuer Song hat sich bereits in das Repertoire der Musiker geschlichen. Zur Überraschung Einiger wurde noch ein Special Guest kurzfristig auf die Bühne geholt: Johanna von Delva sang eine Ballade im Duett mit Laui. Trotz der kurzen Bandgeschichte konnten Fiolka auf jeden Fall überzeugen und brachten fleißig Schwung und ausgelassene Feierlaune unters Publikum. Die Fotos der Show findet ihr in unserer Galerie (-> hier).
Nach einer kurzen Umbauphase war es dann so weit. Nachtgeschrei begannen ihren Auftritt laut und rockig, so wie die Fans es lieben. Präsentiert wurde vor allem natürlich das aktuelle Album, sonst hätte man der Tour einen neuen Namen geben müssen. Unter anderem wurden „Das Nichts“, „Monster“, „Schlaflos“ und selbstverständlich „Staub und Schatten“ gespielt. Doch auch ältere Lieder kamen nicht zu kurz, so wie „Ardeo“, das zum ersten Mal von Martin live gesungen wurde, oder „Niob“, „An mein Ende“ und „Windstill“. Bei „Der Meister“, ein Stück vom Debutalbum „Hoffnungsschimmer“ aus 2008, wurde Dudelsackspieler Nik zur Bar geschickt und stattdessen rief Martin einige Leute dazu auf, die ohnehin schon von der nachtgeschrei_008_by_zouberi-d9w3bn0Band gut gefüllte Bühne zu betreten, um mit ihnen zu rocken. Nach kurzem Zögern – wohl auf die Gefahr hin, dass das Spectaculum zu zerbersten drohte – fanden sich bald vier mutige Leute, die des Meisters Schüler wurden.
Nach „Monster“ ging die Band (viel zu früh!) von der Bühne ab, doch nur, um Schlagzeuger Stefan ein ausführliches Drum-Solo zu gönnen und daraufhin wiederzukommen und weiterzuspielen. Alles in allem bot der Abend vielerlei Gründe zu feiern und die beiden Konzerte zu genießen. Drehleierspielerin Laui wurde Opfer eines spontanen Publikumschors, der ihr „Happy Birthday“ für ihren einjährigen Einstand in der Band wünschte, kurz darauf fand sie sich schon im Leier-Duell mit dem begnadeten Luftdrehleier-Virtuosen Martin wieder. Danach war noch alles von der akustischen Sitz-Ballade bis zum heftigen Headbangen im Programm mit dabei. Schade, dass der Auftritt viel zu schnell vorbei war, aber wir sind schon gespannt, wie das restliche Jahr für und mit der Band verlaufen wird, darf man doch zum Jubiläum sicherlich noch einiges erwarten. Die Bilder von Nachtgeschrei findet ihr in der Galerie (-> hier).