ddmc9vc-a4c40c9b-7eac-440d-bc58-71c9949629e2Mr. Hurley und seine Pulveraffen kaperten pünktlich am 7. Dezember 2019 die Szene Wien und hatten die Kapeiken mit an Bord. Anscheinend konnte sie weder ein Seeungeheuer noch ein Fass voll Rum oder die eine oder andere Liebelei davon abhalten, in einem fast ausverkauften Klub zu spielen.

Bereits um 19 Uhr war die Szene in Wien voller Leute. Viele der Piratenmusikfans freuten sich ebenso auf die Vorband, die Kapeiken, die mit ihrer Live-Action-Roleplay-basierten Rockmusik das Publikum aufheizten und sie dazu animierten, bei ihren Liedern mitzugrölen und zu tanzen. Auch wenn die Kapeiken sich selbst oft als Hobbymusiker bezeichnen, kannten viele im Publikum die Texte von „Hack“, „Mit den Hexen tanzen gehen“ oder „Militärische Grundlage“ bereits auswendig und konnten aus voller Kehle mitsingen, obwohl die Band eher im Norden als im Süden Deutschlands oder in Österreich anzutreffen ist. Die Bühnenshow war sehr bildlich, so verwandelten sich vor Allem die beiden Sängerinnen, Miss Geschick und die, seit März Neue in der Band, Femme Fatal, in Krieger, Elfen, Werwölfe, Tänzerinnen und vieles mehr. Außerdem spielte die Kapelle auch ein paar neue, unbekannte Lieder, die beim Publikum ebenfalls sehr gut ankamen, was wiederum auf ein baldiges neues Album hoffen lässt.

Nachdem die Zuschauer schon so hervorragend aufgeheizt waren, konnte die Party mit Mr. Hurley und den Pulveraffen gleich weitergehen. Auf ihrer „Leviathan“-Tour hatten sie natürlich auch das entsprechende neue Album dabei und spielten selbstverständlich auch den Titelsong mit dem sehr überraschenden Namen „Leviathan“. Dies warf in der Band sogar die Frage auf, ob Buckteeth Bannocks Sohn wohl auch den Namen Leviathan tragen würde. Neben dem Titelsong begeisterten das Publikum vor allem die musikalischen Meisterwerke „Hol‘ uns der Teufel“ und „Kodex“, welcher von oben genanntem frisch gebackenen Vater für den Leviathan, respektive natürlich seinen Sohn geschrieben wurde. Außerdem machten die Pulveraffen mit der Ballade ddmceoh-cb3c8732-1b29-41f7-a8d5-8c20ffb722ab„Scherenschnitte“ auf die große Schere zwischen Arm und Reich aufmerksam und regten das Publikum dazu an, darüber nachzudenken, auf welcher Seite sie stehen. Aber natürlich verfügt das neue Album auch über einige neue Musikstücke, die zum Feiern und Trinken anregen, wie beispielsweise „Santa Sangria“, „Der erste Schluck“ oder „Knüppel auf‘n Kopp“. Ebenfalls in Feierlaune versetzt wurde das Publikum durch alte Bekannte wie „Ach Ja?!“ oder „Schrumpfkopf im Rumtopf“. Das Highlight dürfte allerdings für ziemlich viele „Karibische Weihnacht“ gewesen sein: ein Weihnachtlied von Mr. Hurley und den Pulveraffen, welches die Künstler vor zwei Jahren in der Vorweihnachtszeit auf YouTube veröffentlicht hatten. Da nun wieder diese Zeit des Jahres angebrochen war, dachten sie sich, sie kramen diesen Song mal wieder heraus. Allerdings gab es da ein kleines Problem. In der Originalversion gab es ein Orchester-Instrumental, doch wie sollte dieses nur schnell und billig ersetzt werden? Die Piraten haben sich kurzentschlossen dazu entschieden, es mit einem fulminanten Pfeifsolo von Mr. Hurley persönlich zu versuchen, doch da wartete schon das nächste Problem: Hurley kann überhaupt gar nicht pfeifen. Dies führte zu einigen sehr lustigen Situationen, da der Musiker von der Idee seiner Bandkameraden auch nicht gerade angetan zu sein schien. Trotz allem versuchte er es und bekam sogar ein oder zwei schiefe Töne heraus. Allerdings wurde er vom Publikum tatkräftig unterstützt und somit schafften sie es gemeinsam, das Orchestersolo zu ersetzen. Als episches Finale spielte die Piratenband ihr neuerdings übliches Medley, welches ein paar Traditionals, wie „Paddy lay back“,6 einige allseits bekannte Lieder wie „Ring of fire“ oder „Let it go“ enthält und schlussendlich mit ihrem berühmtesten und bei vielen Fans sicher beliebtesten Lied „Blau wie das Meer“ endet.

Zusammengefasst war der Abend von den Kapeiken bis hin zu Mr. Hurley und den Pulveraffen ein voller Erfolg. Beide Konzerte waren musikalisch sehr anspruchsvoll und auch die Bühnenshow konnte sich sehen lassen. Zwar war dieses Konzert in Wien das mit Abstand kleinste der „Leviathan“-Tour, dies hielt aber die Bands nicht davon ab, trotzdem die Location zu rocken. Das Publikum war rundum zufrieden, was man vor allem an der ausgelassenen Feierlaune, dem Tanzen sowie am lautstarken Mitgegröle bei den bekannteren Liedern zu sehen und zu hören war.