15 Jahre nach ihrer Gründung und etliche Live-Auftritte später, brachten Mono Inc. nun am 22.05. ihr neuntes Studioalbum heraus. Es trägt den Namen „Terlingua“ und hat es in kürzester Zeit in die Top Ten der deutschen Album Charts geschafft. Passend dazu ist es nicht verwunderlich, dass eine ausgedehnte Deutschland-Tour geplant ist. Der Vorverkauf dazu läuft bereits seit heute. Bevor wir aber einen ersten Live-Eindruck der neuen Scheibe bekommen können, hat sich Jay erst einmal das Album selbst zur Brust genommen. Lest nun hier, wie sie dazu steht:
Terlingua, ein Ort in Texas oder jetzt eben auch der Titel einer Mono Inc.-CD. Das Cover und der Name verspricht ein wenig den Traum vom Wilden Westen. Wildheit, Staub, unendliche Weiten und ein bisschen Romantik. Der erste Titel des Albums „Mondschein“ gibt zumindest den letzten Punkt ziemlich deutlich wieder. Als eher locker leichter Rock-Pop-Song öffnet er einem ganz schön die Tore nach Terlingua. Mit dem Thema Liebe geht es auch in „Never-Ending Love Song“ weiter, dieses Mal etwas flotter, wenn auch nicht weniger poppig, dafür in englischer Sprache.
Ähnlich poppig geht es auch in den folgenden Liedern weiter, die die Thematik zwar ändern, aber ein ähnliches Klangschema bereithalten. Bei „Tag X“ habe ich sogar gleich ein Open-Air Festival vor Augen, bei dem im Takt alle ihre Hände schwingen. Dies würde also auf eine Bühne ziemlich gut passen. In „118“ wird es musikalisch dann sogar noch ruhiger und balladesker. Etwas mehr Speed weist dagegen „Still“ auf, was zum Titel erst mal nicht so recht passen will. Jedoch finden sich in diesem Track endlich typische Mono Inc.-Elemente, die an vergangene Alben erinnern. „Die Noten deines Lebens“ starten sogar mit einem ordentlich rockigen Intro, was mir persönlich sehr gut gefällt. Hier befinde ich mich in der ersehnten dreckigen Wildheit, die ich mir vorher erhofft hatte. Im Refrain hingegen gibt es auch wieder poppige Riffs, sodass für eine gesunde Mischung gesorgt ist.
Das Interludium „Emory Peak“ vermittelt dann auch ein wenig „Spiel mir das Lied vom Tod“-Stimmung, was mir sehr gefällt. Als Überleitung zum elektro-lastigen „Love Lies“ will dies aber irgendwie nicht so recht passen. Der Titeltrack „Terlingua“ haut es dann aber wieder raus und steht noch einmal voll im Zeichen von Mono Inc. und dem Wilden Westen.
Insgesamt ist es ein sehr durchwachsenes Album, das auf jeden Fall für jeden Fan etwas zu bieten hat. In einigen Titeln scheint der Einfluss von Joachim Witt mitzuschwingen, was aber nicht unbedingt negativ zu werten ist. Jeder Musiker möchte sich schließlich weiterentwickeln und lernt gerne von Vorbildern oder Freunden. Die Fans von Mono Inc. werden sicherlich ihre wahre Freude an „Terlingua“ haben, für mich hingegen ist es nicht so richtig etwas. Ich picke mir aber gerne meine Rosinen heraus, denn „Die Noten deines Lebens“ und „Terlingua“ gefallen mir dann doch recht gut. Nicht schlecht, was die Band da gezaubert hat, aber eben nicht für jedermann. Das soll aber auch gar nicht so sein und das ist gut so.