Meinhard-3Es ist gerade erst ein Jahr her, dass Ausnahme-Künstler Meinhard mit „Alchemusic I-Solve“, dem ersten Teil des alchemusikalischen Gesamtwerkes, seine Suche nach dem musikalischen Stein der Weisen begonnen hat. Nun wartete der Münchener Klangalchemist am 30.10.2015 mit dem zweiten und gleichzeitig finalen Teil auf, welcher ebenfalls bei Out of Line erschien.

Getreu dem alchemistischen Leitsatz „solve et coagula“ (Löse und verbinde) steht Meinhards neustes Album „Alchemusic II-Coagula“ ganz unter dem Zeichen des „Verbindens“. Um den Hörern mit diesem Silberling das pure Gold der Seele zu entlocken, lud Meinhard eine ganze Schar Gastmusiker zur Unterstützung in sein geheimes Musiklaboratorium ein. So sind unter anderem Tobias Mertens und Gared Dirge von Lord of the Lost, Erik Damköhler (A Life Divided), Markus Engel (Rabia Sorda) sowie Comte Caspar (Coppelius) im musikalischen Schmelztiegel gelandet.

Ob es dem Münchener Singer-Songwriter Meinhard gemeinsam mit seinen Musikerkollegen gelungen ist, unserer Redakteurin Claudia das pure Gold der Seele zu entlocken, erfahrt ihr hier in unserer Rezension.

Das Album beginnt mit dem Titel „(Burning hope)“, welcher sich als fast zwei Minuten langes Intro herausstellt. Die ruhigen sowie mystischen Klänge wirken ein wenig geheimnisvoll und machen Lust auf mehr, erinnern jedoch gleichzeitig auch ein wenig an das vorherige Album. Doch wem nun der Gedanke kommt, dass „Alchemusic II-coagula“ genau wie der Vorgänger klingt, der dürfte bereits beim nächsten Track „Mein kaltes Herz“ eines Besseren belehrt werden: Düsterer Metal trifft auf elektronische Sounds. Doch nicht nur durch diese ungewöhnliche Verbindung verschiedener Stile gleicht der Titel einer musikalischen Achterbahnfahrt. Wie bereits von Meinhards früheren Alben bekannt wechselt der Münchener Tausendsassa innerhalb der Lyrics gekonnt zwischen deutscher und englischer Sprache hin und her.

„Alchemystery“ hingegen ist von der Melodie etwas ruhiger, dennoch werden auch hier rockigere Töne angeschlagen. Mit Zeilen wie „This is an Alchemystery“, „We dance to Alchemusic“ und „We are Alchemie“ ist der Refrain des Songs ganz dem Konzept der „Alchemusic“ gewidmet. Bei „A melody that can’t be found“ wird es musikalisch noch einmal deutlich ruhiger. Der melodisch-balladeske Sound harmoniert wundervoll mit Meinhards klarer und sanfter Stimme. Anschließend geht es weiter mit dem Song „All That Is Well Will End“, welcher mit einem kräftigen Rythmus aus Akustik-Gitarre und Schlagzeug daher kommt.

Mit „This Misery“ folgt das erste der beiden Duette des neuen Silberlings. Gemeinsam mit Co-Produzent Chris Harms von Lord of the Lost erklingt ein düster-rockiges und zugleich dynamisches Duett. Die beiden Stimmen von Meinhard und Chris ergänzen sich dabei exzellent. „G.O.D.//D.E.M.O.N.“ beginnt zunächst mit ruhigen, mythisch wirkenden Klängen, bevor nach gut 15 Sekunden ein bombastischer Beat aus Pop, Elektronik sowie einem Schlagzeug einen völlig aus den Socken haut und genau wie die Lyrics einen sofort mitreißt.

Dagegen wirkt „Divine“ zu Anfang ein wenig klagend, bevor der Track in einen kraftvollen und doch heiter klingenden Refrain übergeht, bevor mit dem nachfolgenden „Kinder der Sterne“ das zweite Duett, diesmal mit Chris Pohl (Blutengel) der Hörer wieder in etwas poppigere Gefilde entführt wird. Auch hier harmonieren beide doch sehr unterschiedliche Stimmen wunderbar miteinander.

Bei „Don’t get lost along the way“ einem Titel, der eher nachdenklich macht, geht es wieder ein wenig düster-rockig, wenn auch ruhiger zu. Nur um beim darauf folgenden „Formula“ vom Tempo her in die Vollen zu starten und den Hörer sofort in seinen Bann zu ziehen.

Die beiden letzten Songs von „Alchemusic II-coagula“ lassen das Album in ruhigen Klängen ausklingen. „Sundown (Moonrise)“ entpuppt sich als Ballade, welche den Hörer zum sich treiben lassen einlädt. Auch „The Vessel“ beginnt ähnlich sanft, nur um sich beim Refrain zu einem orchestralen Bombast zu entwickeln.

Fazit: Wie vielleicht auch einige Fans war ich vor dem Hören schon ein wenig skeptisch, ob bei so vielen Gastmusikern der Silberling noch nach Meinhard klingen würde. Diese legte sich jedoch bereits nach dem ersten Hören, denn „Alchemusic II – coagula“ klingt für mich zu 100% nach Meinhard. Man muss schon ganz genau hinhören, um Ansatzweise feststellen zu können welcher Musiker an welchen Titeln mitgewirkt haben könnte. Mir gefällt die Platte jedenfalls äußerst gut. „Alchemusic II-coagula“ ist ebenso ein würdiger Nachfolger des vorangegangenen Teiles. Neben den beiden Duetten würde ich als Anspieltipps noch „Alchemystery“ und „Formula“ wählen.

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