Mit ihrer neuen EP „Erdwärts“ waren die Jungs von Megaherz direkt zu Beginn des Jahres auf Tour durch die Republik. Nach vielen großen und kleinen Momenten, schlugen sie ihre Zelte am Rhein auf. Der Abschluss der Tour sollte in der Kölner Essigfabrik ordentlich gefeiert werden. Mit zwei Vorbands, von denen zumindest die eine bei einigen Fans schon bekannt war, bereitete die Band ihr Publikum vor. Laut Facebook-Veranstaltung sollte bereits um 18.30 der Einlass beginnen, aber tatsächlich öffneten sich die Tore erst gegen 19.00 Uhr. Ob nun der Regen oder die unbemerkt geänderten Zeiten Schuld waren, so waren zu Beginn doch recht wenige Fans vor Ort.
Da als erste Band Hell-o-Matic angekündigt waren, war der Zustrom für die ersten Reihen doch erst einmal etwas verhalten. Einige suchten sich den Platz wohl schon für den Headliner des Abends. Als die erste Vorband dann loslegte war die Stimmung in der Halle sehr verhalten. Es gab höflichen Applaus, aber so richtig rockiges Aufwärmen sieht anders aus. Die recht chaotisch wirkende Rock Musik, die die Band selbst als ‚Scary-Metal‘ bezeichnet, konnte die Masse nicht mitreißen. Auch das Diva-Gehabe des Sängers machte die Gruppe nicht unbedingt sympatischer. Nach einer guten halben Stunde, nachdem der Sänger sein Mikro fallen ließ und sich mit den Worten „Goodbye motherfuckers“ verabschiedete, nur um
lächerlicher weise zwei Minuten später beim Umbau zu helfen, wurde es auch vor der Bühne endlich etwas voller. Alle Fotos der Band gibt es in der Galerie (-> hier).
Viel freundlicher begrüßte das Publikum dann nach einer unendlich wirkenden Umbaupause die zweite Vorband Erdling. Erst während der Tour mit Megaherz haben sie ihr Debut-Album „Aus den Tiefen“ veröffentlicht und versuchten nun auch in Köln ihre Lieder zu präsentieren. Die düstere Musikrichtung ist sicher nicht für jeden etwas, aber das Publikum nahm jedes Lied an und bejubelte die junge Band. Im Vergleich zu den ersten Shows mit der Unzucht im letzten Jahr wirkte die Band nicht mehr ganz so nervös, was ihnen einen Pluspunkt verschaffte. Mit Aushilfs-Bassist und Songs wie „Du bist Soldat“ weckten sie das Publikum und gewannen sogar den ein oder anderen Fan. Erdling war als Warm-Up für Megaherz um Längen besser geeignet. Die Bilder gibt es in unserer Galerie (-> hier).
Als gegen 21.00 Uhr dann die lang ersehnten Musiker von Megaherz samt Zombies auf die Bühne traten, gab es in der Essigfabrik kein Halten mehr. Zwar war die Halle längst nicht so gut gefüllt, wie in anderen Locations oder bei anderen Konzerten, aber die Fans nutzen diesen Platz einfach, um ausgelassener zu tanzen. Mit alten Krachern wie „Lieblingsfeind“ und „5. März“ konnte sie ebenso punkten wie mit den neuen Songs „Wer hat Angst vorm schwarzen Mann“ und „Einsam“. Schade, dass sie die weibliche Begleitung des Songs nicht für das Konzert gewinnen konnten, sodass die Stimme aus dem Off kommen musste. Ein richtiges Duett hätte dem Track eine einzigartige Tiefe gegeben. Insgesamt war das Konzert aber durchaus ausgewogen gestaltet. Mit „Augenblick“ gab es einen ruhigen und besinnlichen Moment, mit „Jagdzeit“ und „Miststück“ als Zugaben hingegen wurde ordentlich auf den Putz gehauen. Die Setliste schien unglaublich lang zu sein und doch wollten die Meisten am Ende noch gar nicht gehen. Die Fans können sich aber trösten, denn bereits im März wollen die Herzen zurück auf der Bühne sein. Die Fotos gibt es in der Galerie (-> hier).