Am 07. Juni 2019 erschien das neue Album “Above the sky” der schwedischen Powermetaller von Majestica. Bassist Christopher Davidson stand Vita Nigra trotz Veröffentlichungsstress für ein Interview Rede und Antwort.

Vita Nigra: Vergangenes Jahr habt ihr am Sabaton Open Air das erste Konzert nach einigen Jahren Funkstille gespielt. Warum gab es eine so lange Pause?
Christopher Davidson: Ja! Es war eine großartige Show und toll wieder ReinXeed-Sachen zu spielen. Wir probierten auch ein paar neue Songs und die Leute schienen die neuen Sachen zu mögen.
Nun, vor beinahe 6 Jahren entschieden wir uns, aus verschiedenen Gründen, von ReinXeed eine Pause zu machen. Nicht nur von Liveauftritten sondern komplett, auch von der Band selber. Es gab sehr viele Dinge vor der Pause, die einfach nicht stimmten und so entschieden wir uns für einen Stop. Als wir dann wieder miteinander zu arbeiten anfingen, wollten wir ein neues Album aufnehmen.
Dies hatte oberste Priorität, noch vor allfälligen Liveshows.

VN: Im Frühjar 2019 ändertet ihr euren Namen von ReinXeed zu Majestica. Was waren die Gründe für diese Entscheidung?
Chris: Wir wollten einen kompletten Neustart, wenn wir mit dem neuen Album zurückkommen. Wie schon erwähnt waren einige Gründe, die zur langen Pause geführt hatten und wir wollten einfach, dass es sich wie ein richtiger Neustart anfühlt. Die Idee eines Namenswechsels kam tatsächlich sehr früh während den ersten Aufnahmen und wir hatten so eine Art Arbeitsname für die Band. Wir sprachen nie davon, ein neues ReinXeed Album aufzunehmen, sondern nannten es „Etwas Anderes“. Während diesem Prozess probierten wir viele verschiedene Namen aus. Ich glaube, der erste war sogar Mötley True (lacht) welcher ja später zu einem Songtitel auf dem neuen Album wurde.

VN: Ebenfalls in dieser Zeit hab ihr bei Nuclear Blast unterschrieben. Erzähl uns doch mehr darüber.
Chris: Oh ja und es wird eine coole Sache mit dem Label. Bisher war es schon echt großartig! Viele Bands, die wir auch mögen, sind bei Nuclear Blast unter Vertrag. Das ist also schon echt cool.

VN: Euer Logo ist absolut toll, schließlich hat es einen Drachen. Wessen Idee war es und wer machte das ganze Artwork?
Chris: (lacht) Ja, ich weiß! Kann etwas mehr und echteren Power Metal sein? Chris Rörland von Sabaton zeichnete beides für uns, das Logo und das gesamte Artwork. Er machte einen großartigen Job! Wir gaben ihm praktisch freie Hand, Etwas zu kreieren, was seiner Meinung nach Name und Musik am Besten zur Geltung bringen würde.

VN: Facebook sagt mir „Majestica hat keine künftigen Veranstaltungen“. Wann können wir euch zurück auf der Bühne erwarten?
Chris: Facebook sagt das? Das muss ich überprüfen…du hast recht und Facebook sagt ja immer die Wahrheit (lacht). Es wird noch ein Weilchen dauern, bis wir wieder unterwegs sind. Aber wir werden früher oder später zurück sein. Noch sind wir in der Planung und es sind einige Ideen da, möglicherweise gegen Ende diesen oder Anfangs nächsten Jahres. Aber man weiß ja nie, Dinge können geschehen.

VN: Chris, du und Alex, ihr habt euch erst kürzlich von eurer anderen Band JD Miller getrennt. Was führte euch zu dieser – vermutlich – eher traurigen Entscheidung?
Chris: Für mich war es nicht wirklich eine traurige Entscheidung, sondern eher eine Erleichterung. Wir hatten viel Spass und gute Zeiten zusammen, aber ich wollte es einfach nicht mehr machen. Die letzten paar Jahre war ich sehr beschäftigt mit vielen Dingen, Arbeit, Bands, Projekte usw. Seit einiger Zeit hatte ich nun neue Dinge, die ich gerne ausprobieren wollte. Aber alles nahm so viel Zeit in Anspruch, dass ich einfach nie dazu kam. JD Miller nahm sehr viel Zeit in Anspruch, Bands nehmen nun mal viel Zeit in Anspruch. Um zum Proberaum zu kommen brauchte ich 5 Stunden, eine zweistündige Probe kostete mich also insgesamt 12 Stunden Zeit. Ich musste neben JD Miller noch andere Dingen aufgeben. Mit dem Neustart von Majestica hatte ich einfach das Gefühl, es ist an der Zeit für eine paar Veränderungen. Der Tag hat einfach nicht genügend Stunden (lacht).
Ich wünsche den Jungs von JD Miller viel Glück auf ihrem weiteren Weg.

VN: Euer neues Album erschien Anfang Juni. Die beiden Songs Rising Tide und Night Call Girl waren bereits auf Spotify und klingen super. Was durften die Fans vom Album als Ganzes erwarten?
Chris: Danke schön! Auf dem ganzen Album sind einige Variationen zu hören, wie ihr vielleicht schon bei den zwei Songs festgestellt habt. Ein Song klingt nicht von der ersten Minute bis zur letzten genau gleich. Ich denke, das macht das Album sehr interessant. Als wir die Platte aufnahmen, waren wir sehr vom old-school Power Metal inspiriert und ich denke, wir haben es geschafft, dies in unsere Songs zu transportieren. Gleichzeitig schafften wir es aber auch, all die coolen symphonic Metal Elemente von ReinXeed einzufangen und das ganze zu einem coolen Mix zu vereinen. Es ist nicht ein old-school Power Metal geworden, aber man hört heraus, dass wir diese Musik mögen.

VN: Wie entwickelt ihr neue Songs? Wer schreibt die Musik und wer die Texte?
Chris: Normalerweise kommt Tommy mit einigen Ideen, die er mit uns anderen teilt. Wir geben dann unser Feedback und sagen unsere Meinung dazu. Er ändert dann das Eine oder Andere und so geht das hin und her bis wir dann den Song so weit haben. Während den Aufnahmen füge ich meinen Touch mit dem Bass hinzu genau wie die anderen mit ihren Instrumenten. Wir probieren auch einiges aus und diskutieren Dinge „Wenn du das machst und ich dies, dann…“
Einen Teil der Texte schreiben wir zusammen im Studio. Manche Textideen hat Tommy schon früh in der Songentwicklung, basierend auf dem Sound und den Ideen hinter dem Song.

VN: “My horse is amazing”…..?
Chris: Give it a lick! Mmm… It tastes just like raisins!

Anm. d. R. Diesen Song spielten Majestica, damals noch als ReinXeed”, am Sabaton Open Air 2018.

VN: Möchtet ihr euren deutschsprachigen Fans noch etwas sagen?
Chris: Wenn ihr Fans von Power Metal und Heavy Metal in irgendeiner Form seid, dann verpasst nicht unser neues Album. Es hat sehr viele Elemente dieser Genres und ich bin sicher, ihr werdet nicht enttäuscht sein. Früher oder später werden wir auch auf Tour sein, also haltet euch auf unseren Social Media Kanälen informiert um nichts zu verpassen.