Die monstermäßigen Finnen sind zurück in Europa. Die ersten Stopps führten Lordi unter anderem auch nach Palace2-5Deutschland in die Kölner Essigfabrik. Vergangenen Mittwoch standen sich also vor Einlass einige Fans die Beine in den Bauch, allerdings nicht so viele, wie man erwartet hätte.

Pünktlich öffneten sich die Tore, aber obwohl online der Beginn des Konzerts auf 19.30 Uhr gesetzt war, bestieg die erste Support-Band Palace erst um 20.00 Uhr die Bühne. Nach einer Stunde Einlass war die Essigfabrik jedoch kaum gefüllt und man hatte hinter dem Technik-Pult bereits mit Vorhängen dafür gesorgt, dass die Halle kleiner wirkte. Palace begann jedoch ohne zu Zögern mit ihrem kurzen Set. Innerhalb von etwas über einer halben Stunde präsentierten die Deutschen ihren Metal, der hin und wieder Old School aber auf alle Fälle authentisch wirkte. Das Publikum wirkte bei Songs wie „The Healer“ nicht abgeneigt, aber bei einem Mitwippen des Kopfes oder Fußes blieb es dann leider auch. Dennoch genossen es die Speyerer, ihre Musik präsentieren zu dürfen.

Pünktlich um 21.00 Uhr betraten Sinheresy aus Triest die Bühne der Essigfabrik und brachten die Bretter ordentlich Sinheresy-9zum Beben. Harte Gitarrenriffs kombiniert mit zweistimmigen cleanen Gesang, konnte einige Besucher mehr überzeugen. Es wurde nun nicht mehr nur mitgewippt, sondern auch geklatscht und gejubelt. Die reine und kraftvolle Stimme der 26-jährigen Cecilia Petrini kombiniert mit Stefano Sains Gesang hatte es wirklich in sich. Die Italiener heizten das Publikum zwar mit recht gebrochenem Englisch an, aber dass es ihnen trotzdem gelang steht außer Frage. Dadurch dass die beiden Sänger zwischen den Songs oder währenddessen die Bühne zu beiden Seiten verließen, wirkte es, als würden sie eine Geschichte erzählen. Nach einer weiteren kurzen Setliste, machten sie Platz für die Monster, auf die alle gewartet hatten.

Mit kleiner Verspätung trat dann auch gegen 22.00 Uhr der Käpt’n auf die Bühne, um das Kölner Publikum auf der Lordi-18„Scare Force One“ zu begrüßen. Da Lordis aktuelles Album diesen Namen trägt, muss natürlich auch die Tour ganz unter diesem Motto stehen. Klar, dass die Background-Sängerinnen wie Flugbegleiterinnen gekleidet waren. Die Band selbst trat allerdings wie gewohnt in ihren schaurig schönen, selbst entworfenen  Kostümen auf und natürlich durfte auch ihr Gewinner-Titel des ESC 2006 „Hardrock Halleluja“ nicht fehlen. Neben Drum und Bass Solo erfreuten Lordi ihr Publikum in der Kölner Essigfabrik, in das sich auch einige Niederländer in passenden Outfits gemischt hatten, mit neuen und alten Titeln. Zur Zugabe gab es dann natürlich auch die Titel „Scare Force One“ und „Would you love a Monsterman?“.

Nach dem großen Erfolg beim Eurovision Song Contest 2006 ist der Hype um die finnischen Monster hierzulande wohl ein wenig abgeflaut. Die Essigfabrik war daher zwar nicht ausverkauft, aber ihre treuen Fans haben sie durchaus erfreut. Vielleicht lassen sie sich nach ihrer Europatour ja ein bisschen mehr Zeit für ein neues Album und auch für eine neue Tour.