Lord Of The Lost - The Love Of GodSeit 2007 sind Lord of the Lost bereits musikalisch unterwegs. Kaum einer hätte sich zu Beginn von Lord of the Lost vorstellen können, dass die Jungs um Frontmann Chris Harms solche Erfolge feiern können. Mit ihrem letzten Studioalbum „Swan Songs“ (-> wir berichteten), welches bekannte Songs im akustischen Gewand enthielt, belegten die Hamburger Platz 34 der deutschen Charts. Mit der im Herbst erschienenen EP „Fullmetal Whore“ (-> wir berichteten) schlugen die Lords dann wieder deutlich härtere Töne an. Diesem dreckig-lautem Sound bleiben sie auch auf der aktuellen EP treu. Bevor die Band dann ab Juni wieder die Bühnen zum Beben bringt (-> siehe Make Europe Great Again Tour), erscheint diese als Vorbote des neuen Albums „Empyrean“ unter dem Titel „The Love of God“ am 13. Mai 2016 bei Out of Line.

Neben dem Titelstück, welches zusätzlich in einer Piano- und Instrumental-Version enthalten ist, befindet sich zudem die exklusive B-Seite „Another Sunny Day In Paradise“ auf der Platte. Eine deutsche Interpretation des Lord of the Lost Klassikers „Blood For Blood“ durch Erdling runden diese auf 999 Exemplare limitierte Maxi CD ab. Wie uns die CD gefallen hat, erfahrt ihr in unserer Rezension.

Bereits mit dem Titelstück „The Love Of God“ zeigen Lord of the Lost, dass sie sich musikalisch weiterentwickelt haben: Messerscharfe Klänge des Keyboards verbinden sich mit Chris Harms rotzigem, fast schon dreckigem Gesang zu einem Track, der sich sofort in die Gehörgänge frisst. Der härtere, dreckigere Sound macht seinem Vorgänger „Fullmetal Whore“ alle Ehre und schließt sich in diesen Kanon ein. StilisCOLOR2_LOGO_LordoftheLost_Plakat_2016_FranzSchepers_Hochauflo_sendtisch hätte der Song also durchaus auch gut zur letzten EP gepasst. Anschließend folgt die Pianoversion des Titeltracks, welche mit einem düsteren Spiel eines Klaviers beginnt. Zu Beginn mit etwas zu scharfem Gesang von Chris entwickelt sich das Stück zu einem beeindruckenden Track mit angenehm düsterer Atmosphäre. Tobias Mertens Ego Version und somit die dritte Version des Songs ist eine reine Instrumental-Version, bei der Mertens das Griffbrett der Gitarre regelrecht schrubbt: Den Hörer erwartet ein Wahnsinnssound aus harten und wilden Gitarrenriffs.

„Another Sunny Day In Paradise“ ist alles andere als sonnig: Gefühlvolle, ruhige und düstere Melodien wechseln sich mit härteren Parts ab und erinnern ein wenig ans Metalcore-Genre. Zum Schluss der Maxi-CD gibt es mit „Blut für Blut“ von Erdling noch eine deutsche Variante des Lord of the Lost-Klassikers „Blood For Blood“. Die Melodie blieb dabei natürlich erhalten, aber der typische Erdling-Sound bricht ordentlich durch. Eine gelungene Variante des Songs auch wenn die Eindeutschung eines Tracks oft nicht so recht funktionieren will.

Fazit: Mit „The Love Of God“ präsentieren sich die Hamburger Lords deutlich gereifter. Der Titelsong geht in allen drei Versionen direkt ins Ohr, wobei Tobias Mertens Ego Verion ein absolutes Highlight ist. Besonders bei „Another Sunny Day in Paradise“ wirkt der Wechsel von gefühlvollen, ruhigeren mit härteren Parts zunächst sehr gewagt, wurde jedoch gelungen umgesetzt. Lord of the Lost-Fans werden definitiv Freude an dieser Maxi-CD haben und die Vorfreude auf das kommende Album noch weiter steigern.