Das Arkland, ein fernes Land, das von der großen Stadtburg Shalin aus unerreichbar scheint. Dennoch verspürt der junge Sorrent, der Oberste Bewahrer der Stadt, den Drang, die Welt außerhalb Shalins zu erkunden. Den Bürgern ist es allerdings untersagt, Kontakt mit Fremden aufzunehmen. Jede Stadtburg des Westküstenlandes lebt isoliert und in sich gekehrt, doch Sorrent spürt eine Gefahr, die er sich nicht erklären kann. Als der Rat Wind davon bekommt, dass der Oberste Bewahrer die Stadt heimlich verlassen hat, wird er kurzer Hand der Stadt verwiesen.
Sorrent lässt alles hinter sich und macht sich auf den Weg nach Regan. In der Küstenstadt findet er ein Schiff, dass ihn in die Tiefen des Arklands bringt, um der nahenden Gefahr auf den Grund zu gehen.

Der Krieger der Welt Enroc Mendolla hat viele Schlachten geschlagen, doch seine Erinnerungen daran schwinden. Mit jedem Tod durch seine Hand, löst sich ein Stück seines Gedächtnisses, um mit einer neuen Erfahrung besetzt zu werden. Schon lange stellt er sich die Frage, wieso das so ist und woher er eigentlich kommt. Auf seinem Streifzug durch das Arkland sucht er Antworten, findet aber nur noch mehr Fragen. Wer sind die Kenwisch und was hat es mit den Baumeistern auf sich? Hat es etwas mit den Weißen Königen zu tun, die bereits seit mehreren Jahrhunderten ausgestorben sind?

Ähnliche Fragen kommen Sorrent in den Sinn, als er auf der Burazin ins Arkland kommt. Das Schiff stammt von den Baumeistern, doch niemand kann ihm sagen, wer diese geheimnisvollen Männer sind. Die Wege der beiden Männer scheinen aufeinander zuzugehen und weichen doch immer wieder voneinander ab. Ein Geheimnis jagt das nächste und nichts scheint die Dunkelheit erhellen zu können.

Pohls „Arkland. Aufbruch ins Gestern“ ist ein Fantasy-Werk, dass es auf unerklärliche Weise in sich hat. Es gibt keine bekannten Kreaturen, wie Elfen oder Kobolde, aber dennoch bekommt man den Eindruck, etwas Vertrautes zwischen den Zeilen zu finden. Der Wechsel zwischen den beiden Charakteren Sorrent und Enroc wirkt zunächst verwirrend. Die Perspektive wird manches Mal einfach zu schnell und abrupt gewechselt, sodass man schnell den Faden verlieren kann. Auch die Schreibweise mancher Worte in Großbuchstaben (Bsp. ARKLAND und BURAZIN) hemmt den Lesefluss etwas. Beim Lesen arbeitet man sich also nicht nur durch eine völlig neue phantastische Welt, sondern auch durch einen etwas ungewohnten Schreibstil. Die Story packt einen zwar und man stellt sich die Frage, ob sich Sorrent und Enroc irgendwann begegnen werden und wie ihre Schicksale miteinander verknüpft sind, aber flüssig lesen lässt sich das Buch nicht. Zwischendurch wird es so verstrickt und an manchen Stellen sogar uninteressant, dass man das Buch aus der Hand legt und erst nach einer Woche wieder daran denkt.

Alles in allem ist Holger M. Pohl mit dem Arkland aber eine gute Geschichte gelungen, die eine Fortsetzung wert ist. Wenn man sich in die eigentümliche Aufteilung der Handlungsstränge und der Schreibweise mancher Worte gewöhnt hat, liest sich das Buch recht gut. Zum Ende hin möchte man jedenfalls wissen, wie es weiter geht, denn die Abenteuer der beiden Männer scheinen noch lange nicht vorbei zu sein. Das „Arkland. Aufbruch ins Gestern“ ist also am Anfang etwas langatmig und man muss sich erst zurecht finden und die ganzen neuen Eindrücke wie „Weiße Könige“ und „Baumeister“ verarbeiten, aber am Ende wird eine runde Geschichte draus. Für Fans des Phantastischen also durchaus eine Empfehlung.

Erschienen ist das Buch im Torsten Low Verlag und als Trilogie angekündigt. Ihr könnt es unter folgendem Link erwerben:
ARKLAND: Aufbruch ins Gestern (-> hier)