Am 19.10.2019 gab es gleich dreifachen Power Metal vom Feinsten. Freedom Call waren mit ihrer M.E.T.A.L. Tour 2019 in Europa unterwegs und natürlich durfte das Z7 bei dieser Reise nicht fehlen. Es galt also, sich in sein fröhlichstes Schwarz zu stürzen, das Einhorn zu Satteln und dem Regenbogen zu folgen. Immerhin feiert der Headliner heuer seinen 20sten Geburtstag.
Eröffnet wurde die Power Party von Seven Thorns aus Dänemark. Hierzulande gehören sie vielleicht eher zu den unbekannteren Bands. Noch! Denn die Dänen zeigten von Beginn an eine starke Performance und haben eine unglaubliche Bühnenpräsenz. Sänger Björn Asking flirtete immer wieder mit Fotografen und Fans gleichermaßen. Auch seine Bandkollegen stiftete er dazu an. Doch Mads Mølbæk, seines Zeichen Bassist der Band, stahl trotzdem allen die Show. Nicht nur am Instrument, sondern mit seiner ganzen Art, heizte er kräftig ein und riss die Menge mit sich. Seven Thorns boten harten und schnellen Power Metal, beeinflusst von epischen Melodien, orientalischem Pomp bis hin zum Rococo. Im Gepäck hatten die Dänen ihren neuesten Longplayer The Symphony Of Shadows, der als etwas härter als seine beiden Vorgänger bezeichnet wird. Leider war die Zeit von Seven Thorns viel zu schnell vorüber. Manch einer hätte dem dänischen Quintett gerne noch länger zugehört.
Nach kurzer Umbauzeit wurde es melodiöser im Z7. Visions of Atlantis waren mit „Wanderer“, ihrem erst diesen August erschienenen siebten Studioalbum, nach Pratteln gekommen. Die glockenhelle Stimme von Sängerin Clémentine aus Frankreich und der etwas dunklere Gesang von Michele Guaitoli aus Italien woben einen mystischen Klangteppich, der die Fans in die dunklen, von allerlei Fabelwesen bewohnten, Wälder lockte. Im Gegenzug zu ihrem Auftritt am diesjährigen Sabaton Open Air wirkte die Band nochmals selbstsicherer. Dies äußerte sich in einer noch stärkeren Performance und intensiveren Gänsehautmomenten. Manch einer mag Clémentines Bühnenshow zwar als etwas speziell belächeln, doch unterstreicht sie damit die Faszination des Augenblicks noch einmal. Doch auch ihre Bühnenkollegen schienen sich in ihrer Haut – und ihren Bühnenklamotten – nochmals etwas wohler zu fühlen. Entsprechend spielten Visions of Atlantis an diesem Abend eine ihrer besten Shows überhaupt. Dabei gaben die fünf nicht nur Songs ihres aktuellen Albums zum Besten, sondern auch einige ältere Stücke durften nicht fehlen. Das Publikum dankte es der Bahn mit lautstarkem Mitsingen, wildem Geklatsche und einer Gute-Laune-Party der Extraklasse. Doch auch ein Ausflug in die mystischen Wälder geht einmal zu Ende und es wurde Zeit für das Geburtstagskind.
Während also die Bühne für den Headliner bereit gemacht wurde, schmierten die Fans nochmals die Kehlen. Dann ging es auch schon los. Freedom Call beanspruchen für sich, Happy Metal zu spielen und genau das taten sie. Es war von Beginn weg eine fröhliche Party, sowohl auf als auch vor der Bühne. Auch wenn das Z7 nicht ausverkauft war, herrschte eine bombastische Stimmung. Die Leute feierten, tanzten, klatschten und sangen mit. Die Band hatte sichtlich Spaß an ihrem ausgelassenen Publikum. Mit viel Begeisterung gaben sie ihr Programm zum Besten. Sänger Chris Bay lobte denn die Fans immer wieder für ihre großartige Laune und wie viel Spaß es machen würde. Er erzählte auch, dass Freedom Call von den „seriösen“ Metalbands belächelt würden, da sie ja eigentlich Pussies wären. Während andere sich ob so einer Bezeichnung echauffieren würden, machten Freedom Call kurzerhand ein weiteres Subgenre daraus. Neben Happy Metal spielen sie jetzt auch noch Pussy Metal. Diese Bezeichnung sorgte für Gelächter, vor allem aber für Begeisterung im Publikum. Humor haben Freedom Call und ihre Fans allemal. Doch auch hier galt, man soll aufhören, wenn es am Schönsten ist. Mit Metal is for Everyone beendeten die Jubilare ihr Programm und verabschiedeten sich von den Fans. Doch so leicht kamen sie natürlich nicht davon. Es wurden vehement Zugaben gefordert. Freedom Call ließen sich nicht lange bitte und kehren nochmals für 3 Songs auf die Bühne zurück. Dann war aber endgültig Schluss. Die Band verabschiedete sich unter frenetischem Jubel von ihren Fans und dankten nochmals für den wunderbaren Abend.
Der Abend hatte super viel Spaß gemacht. Obwohl alle drei Bands Power Metal spielen, waren ihre Auftritte absolut unterschiedlich. Von den Fans kam absolut jeder auf seine Kosten und so ging das Feiern auch nach der Show weiter. Zum Schluss bleibt noch zu sagen: Pussy Metal