The Moorings_E-Werk Koeln 2019_Vita Nigra-2Fiddler’s Green haben in diesem Frühjahr sowohl ihr neues Album „Heyday“ auf den Markt gebracht als auch den Silberling umgehend den deutschen Fans auf einer ausgedehnten Tour vorgestellt. Aus gesundheitlichen Gründen mussten zwei Konzerte Ende April verschoben werden. Im Mai war die Band dann wieder bereit, die Tour fortzuführen und machte am 18.05.2019 das E-Werk in Köln unsicher. Relativ pünktlich öffneten sich an dem Abend die Tore der beliebten Kölner Location, um die Wartenden einzulassen. Die Halle öffnete sich zwar nicht so rasant wie noch vor wenigen Wochen bei Saltatio Mortis, aber die ersten Reihen vor der Bühne waren dennoch recht schnell gefüllt. Zeit für eine Shoppingtour am Merch-Stand oder für ein Bier unter Freunden war reichlich geblieben.

Gegen 20 Uhr wurde es dann still im Saal. Die Lichter wurden gedimmt und die hellen Strahler auf der Bühne gingen für The Moorings aus Straßburg an. Das Publikum musste mit dem französischen Celtic Punk erst warm werden. Bei den ersten Songs versuchte Sänger DPhil Jelly die Fiddlers-Fans anzuheizen. Gespräche in den ersten Reihen zeugten davon, dass das nicht auf Anhieb gelang. Nach ein paar Songs und vermutlich dem ein oder anderen Bier lösten sich die Stimmen und Füße der Anwesenden. Sehr zu Freude der Band, die gegen Ende des Konzerts zum Tanzen aufforderte. Allerdings unterbrach man den Song auch gleich wieder und fragte, ob das Publikum denn nicht etwas angestrengter versuchen könnte zu tanzen. Zum Schluss kratzte Sänger DPhil all seine Deutschkenntnisse zusammen, um sowohl die Ansage als auch den letzten Song auf Deutsch zu versuchen. Dass es sich hierbei um „Auf der Reeperbahn nachts um halb eins“ handelte, war leider nur ansatzweise zu erkennen.

Das E-Werk hatte sich mittlerweile gut gefüllt, die Vorfreude auf Fiddler’s Green war gestiegen. Mit den ersten Tönen von „The Freak of Enniskillen“ begann die Stimmung in der Halle zu kochen. Die Energie, die nun von der Bühne schwappte, war mit der Ausstrahlung der Vorband nicht zu vergleichen. Wo man vorher nur ein wenig von A nach B wippte, rockte man nun die Bühne, dass die Bretter bebten. Schon gleich im zweiten Song hob man das Pint und prostete dem Publikum traditionell mit Guiness zu. Dass gleich auf den Trinkspruch der Song „Slainte“ folgte, wirkte nahezu obligatorisch.Fiddler's Green_E-Werk Koeln 2019_Vita Nigra-7
Weitere neue Songs wie „Limerick Style“ und „No Anthem“ wechselten sich mit altbekannten und beliebten Klassikern ab. Die Stimmung wogte zu „A Night in Dublin“ wohl noch ein wenig mehr auf und spätestens beim Gießkannen-Getrommel nach „Raise your arms“ gab es im E-Werk in Köln kein Halten mehr. Selbstverständlich durfte auch das Traditional „John Kanaka“ nicht fehlen, das die Menge eifrig mitskandierte. Leider musste der Song bei dieser Tour auf die gewohnte Bierbecher-Percussion verzichten. Das war irgendwie schade, aber für Traurigkeit war an diesem Abend kein Platz in der Halle. Bei „One Fine Day“ drehten Band und Publikum nochmal richtig auf, doch der Höhepunkt war das noch lange nicht. Etwas ruhiger wurde es mit „Down“ und einem folgenden instrumentalen Stück, kombiniert mit „Hall of the Mountain King“. Bei dem nachfolgenden „Yindy“ kochte die Stimmung dann regelrecht über, als wäre der Song zuvor nur die Ruhe vor dem Sturm gewesen. Alles Gute hat aber auch einmal ein Ende. So verabschiedeten sich Fiddler’s Green mit „Cheer Up“, um nur ein wenig Wehmut zu hinterlassen. Selbstverständlich ließen es sich die Musiker nicht nehmen, noch einmal auf die Bühne zurückzukehren und gemeinsam mit ihrer Vorband „The Leaving of Liverpool“ zu performen. Zu guter Letzt spielte man für Köln dann noch „Folk’s Not Dead“ und „Blarney Roses“. So entließ man die Fans in eine milde Frühlingsnacht, in der man vor lauter Adrenalin den leichten Regen gar nicht spürte. Fiddler’s Green haben es mal wieder geschafft. Nicht nur überzeugten sie mit ihrem neuen Album, auch übermannten sie ihre Fans mit purer Euphorie. Da freut man sich schon gleich auf das nächste Konzert in der Stadt am Rhein, das die MPS-Besucher schon im August erleben dürfen.