Zum inzwischen sechzehnten Mal gewährte das beschauliche Örtchen Abenberg in Mittelfranken zahlreichen gewandeten und zivilen Mittelalter-, Rock- und Metal-Fans den Zutritt zu seiner Burg, um dort bei Met, Bier und Hexenblut das Feuertanz Festival zu genießen. Die Pforten der Burg wurden bereits am Anreisetag – also am Donnerstag – geöffnet. An diesem Tag herrschte noch freier Eintritt und man konnte zu den Klängen von Draco Faucium über den Markt schlendern und sich gemütlich auf das Ambiente einstimmen. Neben zahlreichen Ständen für das leibliche Wohl konnte man auf dem Markt auch neue Gewandung oder ausgefallenen Schmuck erstehen oder beim „Mäuseroulette“ sein Glück auf die Probe stellen.
Richtig los ging es dann am Freitag kurz vor Mittag. Um 11:30 fand man ersehnten Einlass in die Burg, wobei sich die Besucher noch etwas gedulden mussten, bis Punch ’n Judy auf die Bühne traten. In der Zwischenzeit konnte man noch eine gemütliche Marktrunde drehen, das Museum bestaunen oder bereits durch den Merch stöbern, um die eine oder andere CD zu ergattern. Schließlich legten Punch ’n Judy in der Mittagshitze los und konnten trotz gefühlten 30 Grad im Schatten bereits die ersten Fans zum Tanzen motivieren. Durch die Mischung aus Akkordeon und teils härteren Klängen wurden rasch weitere Besucher angelockt, die den Crossover-Folk bis zum Ende genossen und eine wunderbare Show zu sehen bekamen. Die Fotos gibt es in unserer Galerie (-> hier).
Nach einer kurzen Umbaupause ging es mit Cultus Ferox weiter, die von den Moderatoren Fummelfips und Hotze zurecht als Urgesteine der Mittelalter-Szene bezeichnet wurden. Die Show begann mit einem längeren, elektronischen Intro, welches stark an das Intro der bekannten Serie Vikings erinnerte. Dann begannen die Berliner Musiker schwungvoll ihren ersten Song, welcher sich durch die starke Präsenz von Dudelsäcken, vermischt mit Trommeln, einer Gitarre und einer Nyckelharpa auszeichnete. Die Band versuchte dem Publikum so richtig einzuheizen, welches sich aufgrund der Mittagshitze jedoch stark bitten ließ. Erst als Cultus Ferox erklärten, dass sie den erfrischenden Wasserschlauch gesponsert hätten, stieg die Begeisterung in den vorderen Reihen bis zu Ekstase an. Die Bilder der Band findet ihr in der Galerie (-> hier).
Als dritte Band des Tages konnte man die Show der Berliner Band Coppelius bestaunen, welche ihre Musikrichtung selbst als „Kammercore“ bezeichnet und durch die härtere Verwendung von Klarinette, Cello und Kontrabass das Publikum begeistern konnte. Die Fans waren trotz der Hitze nicht zu halten und feierten bei der Show gehörig mit, sodass die nächste Umbaupause viel zu schnell kam. Während dieser konnte man über den Markt schlendern und beispielsweise den Klängen der Mittelalterband Schattenschweif lauschen oder sich an einem der zahlreichen Getränkestände stärken. Auch die Fotos von Coppelius findet ihr in unserer Galerie (-> hier).
Nach den Herren Coppelius moderierten Hotze und Fummelfips schon zum letzten Mal, da Eluveitie und In Extremo auf eine Ansage der beiden Gossenhalunken verzichteten. Anschließend starteten dann aber erstmal die niederländischen Seefahrer von Pyrates! mit tanzbaren, irischen Klängen in den frühen Abend. Die Sonne brannte unbarmherzig weiter herunter, was der guten Stimmung des Publikums jedoch keinen Abbruch tat. Die Holländer gaben auch einige neue Songs zum Besten und schürten so die Vorfreude auf ein neues Album. Am Ende der Show gab es noch einen kurzen Schockmoment, als der Geigerin die Geige aus der Hand rutschte, doch glücklicherweise ist nichts passiert und die Musiker verließen zufrieden die Bühne. Shit happens, aber wundervolle Fotos gibt es in unserer Galerie (-> hier).
Während der folgenden 45-minütigen (!) Umbaupause versammelten sich bereits zahlreiche Fans im Burghof und fieberten dem Auftritt von Eluveitie entgegen. Schließlich war es soweit und die Schweizer Pagan-Metaller starteten mit kräftigen Riffs und schnellen Geigenmelodien los. Sie präsentierten ihr demnächst erscheinendes, neues Album „Evocation II“ und spielten das erste Mal „Dragos“ live. Langsam verringerte sich auch endlich die Außentemperatur und die Menge feierte begeistert was das Zeug hält. Auch der eine oder andere Moshpit und Circlepit ließen nicht lange auf sich warten. Die Bilder gibt es in der Galerie (-> hier).
Viel zu schnell war auch dieser Auftritt zu Ende und nach zu guter Letzt betaten die Headliner des ersten Tages – In Extremo – die Bühne. Nach dem Intro startete die Berliner Mittelalter-Rock Gruppe sofort mit dem Klassiker „Mein rasend Herz“ und begeisterte damit sogleich die Menge, welche ab der ersten Minute mitfeierte. Der Burghof war nun zum Bersten voll und eine eindrucksvolle Lichtershow sowie die obligatorische Feuershow rundeten das Konzert ab. Die Band spielte eine gute Mischung aus neuen und alten Songs und präsentierte unter anderem das neue Album „Quid pro quo“, welches am Tag des Auftrittes erschienen war. Während des Konzertes gab es noch ein Geburtstagsständchen für das neue Tourmitglied Sasha, in welches die feiernde Meute freudig mit einstimmte. Zum Schluss gab es ein großes Feuerwerk, welches die Show von In Extremo passend beendete. Foto gibt es in der Galerie (-> hier).
Wer nun noch nicht genug hatte, konnte in den Burgsaal gehen und den sanfteren Klängen des Barden Sören Vogelsang lauschen, welcher sein neues Album „Fernweh“ präsentierte. Begleitet wurde Sören von einer Cajon und einem Cello. Das Konzert fand im Sitzen statt trotz später Stunde konnte Sören durch seinen Humor das Publikum begeistern und bot somit einen gelungenen Abschluss des ersten Tages. Auch ein paar Fotos von Sören findet ihr in unserer Galerie (->).