Erdling - Aus den TiefenNachdem Erdling gegen Ende letzten Jahres bereits großen Erfolg mit ihrer Debüt-Single „Blitz und Donner“ sowie großartigen Auftritten genießen durften, legen die vier Musiker schon zu Beginn dieses Jahres mit ihrem Debüt-Album „Aus Den Tiefen“ nach. Die neue Deutsch-Rock-Formation um ex-Stahlmann-Gitarrist Neill Devin hat gezeigt, dass sie einiges auf dem Kasten haben, ob das auch für das Album gilt? Passend zur gemeinsamen Tour mit Megaherz erscheint die CD nämlich am 22.01.2016 bei Out of Line. Neben der regulären Album-CD mit 10 Tracks ist „Aus den Tiefen“ ebenfalls als Deluxe Doppel Album zu erwerben. Wir haben für euch schon einmal reingehört.

Bereits der gleichnamige Opener „Aus den Tiefen“ bricht wie ein gewaltiger Orkan aus düster-rockigen Gitarrenklängen und Lyrics, die sofort zum Ohrwurm werden, über den Hörer herein. Mit „Blitz und Donner“ sowie „Firmament“ folgen die beiden Auskopplungen, welche bereits im Oktober letzten Jahres auf der Debüt-Single veröffentlicht wurden. „Blitz und Donner“ dröhnt mit harten Gitarrenriffs genauso rockig aus den Boxen wie der Opener, während „Firmament“ mit ruhigeren Tönen als düstere Rock-Ballade daher kommt.

War beim vorherigen Track mit Textzeilen wie „Und alles Leid verweht im Wind“ und „Wir bleiben ewig unversehrt“ noch ein wenig von Hoffnung zu hören, so scheinen Erdling diese beim darauffolgenden „Dickicht“ verloren zu haben: Mit Lyrics á la: „Komm mit uns mit und sei bereit für eine Welt voll Einsamkeit“ und „Denn große Hoffnung gibt es hier nicht“ wird dies nur all zu deutlich. Der überwiegend stampfende und dennoch rockige Rhythmus wirkt dagegen ein wenig gehetzt.

„Die Stimme der Wahrheit“ führt den Hörer dann wieder in musikalisch ruhigere, textlich jedoch ebenfalls düstere Gefilde zurück. Waren die bisherigen Songs muskalisch sehr eingängig, überrascht „Schattenland“ abwechselnd mit ruhigeren und schnelleren Parts. Auch bei den Lyrics schimmert trotz einiger düsteren Zeilen ein klein wenig Hoffnung durch.

Mit harten Gitarrenriffs und einem treibend wirkenden Schlagzeug geht es bei „Du bist Soldat“ wieder in härter und rockiger zu. Einzig die Lyrics wirken eher verwirrend. Während es in den Strophen irgendwie um Trennung geht, passt der gesamte Refrain überhaupt nicht dazu oder umgekehrt: Die Strophen passen irgendwie nicht zum Refrain, der ja schließlich mit „Du bist Soldat“ daher kommt.

Sowohl vom Beat als auch vom Refrain her sehr eingängig ist der nächste Track „Mehr“. Allgemein wirkt der Text eher einfallslos und auch eine tiefere Aussage hinter dem Text scheint zu fehlen. Mit düsterer und ruhiger Melodie und Neill Devins dunkler Stimme beginnt der vorletzte Song „Im Horizont“, um mit dem abschließenden Song „Es wird Zeit“ ein tatsächlich fröhlicheres Lied zu präsentieren. Neben Gitarre, Bass und Drums hört man hier auch deutlich Synthesizer. Doch nicht nur musikalisch wirkt das Stück fröhlich. Auch textlich wurde hier eine ordentliche Portion Hoffnung eingepackt, die in den vorherigen Tracks verloren ging.

Fazit: Mit 10 Tracks und rund 37 Minuten Spielzeit ist „Aus den Tiefen“ eher ein kürzeres Debüt-Album. Wer sich die Deluxe Edition bestellt hat, bekommt immerhin noch eine Akustikversion von „Im Horizont“, eine Pianoversion von „Firmament“ sowie 5 Remixes (u. a. A Live Divided und DYAO) von Erdling Songs.

War ich von der Debüt-Single „Blitz und Donner“ noch hingerissen, so bin ich vom Debüt-Album nicht mehr ganz so begeistert. Titel wie „Es wird Zeit“, „Schattenland“ und „Aus den Tiefen“ gefallen mir schon. Ebenso gibt es jedoch auch einige Titel, vor allem „Mehr“ und „Du bist Soldat“, die mich überhaupt nicht überzeugen konnten. Live konnte man die Titel bereits hören und sich ein Bild vom Erdling-Sound machen. Auf Platte ist das dann aber doch immer noch was ganz anderes.

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