Versengold-9Wie schon in der Vergangenheit haben Subway to Sally auch dieses Jahr im Rahmen ihres beliebten Indoor-Festival Eisheilige Nacht zum Tanz geladen. Am 26.12.2015 machten sie gemeinsam mit der Folk Band Versengold, den Gothic Rockern von Letzte Instanz und den Folk-Rockern Fiddler’s Green Halt in Bochum und zogen selbst am 2. Weihnachtstag etliche Besucher an. Dass mit diesem Aufgebot der Abend im RuhrCongress alles andere als ruhig werden würde, dürfte kein Geheimnis sein. Auch wir waren vor Ort.

Eisig war es an diesem Samstagabend in Bochum nicht, sondern mit gut 13°C für Ende Dezember viel zu warm. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass vor Einlass viele Besucher in dünner Garderobe in der Schlange anstanden. Ein ungewöhnliches Bild für Weihnachten. Trotz der milden Temperaturen gingen zwei Damen herum und versuchten, wenn auch eher vergeblich, heißen Tee an den Mann bzw. die Frau zu bringen – eine nette Geste, aber bei den angenehmen Temperaturen doch ein wenig unpassend. Ein kühles Bier wäre für viele Wartende wohl besser gewesen.

Überpünktlich betrat Eric Fish bereits gegen 17.45 Uhr die Bühne, um alle Anwesenden zu begrüßen und viel Spaß bei der diesjährigen Eisheiligen Nacht zu wünschen. Gleich darauf kündigte er mit Versengold die erste Band des Abends an.

Ihren Auftritt begannen die Bremer Folk-Musiker mit dem Zeitlos-Intro, welches nahtlos in den gleichnamigen Song vom aktuellen Album überging. War es zu Anfang im Publikum noch recht ruhig, heizten Versengold den Besuchern mit jedem weiteren Song, unter anderem „Drey Weyber“ und „Paules Beichtgang“ ordentlich ein. Während beim Titel „Wem? Uns!“ das Publikum miteinbezogen wurde, kündigten die Bremer vor „Versengold“ bereits ihre nächste Tour im Letzte Instanz-9kommenden Frühjahr an, welche sie ebenfalls nach Bochum führen wird. Nach einem gut 30-minütigen Auftritt beendeten Versengold
mit „Ablasstanz“ ihren Auftritt und verabschiedeten sich unter ordentlichem Beifall. Alle Bilder findet ihr in der Galerie (-> hier.)

Nach kurzer Umbaupause und kurzer Ankündigung durch Eric Fish betraten anschließend die Gothic-Rocker von Letzte Instanz die Bühne. Mit „Nur für uns“ legte das Dresdener Sextett auch direkt los. Während Sänger Holly seine etwas heisere Stimme mal kraftvoll, mal sanft einsetzte und dem Publikum so manchen angenehmen Rückenschauer verpasste und Benni Cellini an seinem Cello wie ein Weltmeister headbangte, schwebte Herr Stolz mit seiner Violine geradezu über die Bühne. Mit Songs wie „Flucht ins Glück“, „Ganz egal“, „Der Garten“ und „Wir sind allein“ verzauberten die Musiker das Bochumer Publikum. Für alle eingefleischten Fans der Dresdener gab es noch ein ganz besonderes Schmankerl an diesem Abend: Mit „Wir sind eins“ präsentierten die Letzte Instanz unter tosendem Beifall den ersten Song aus ihrem im kommenden August erscheinenden Album „Liebe im Krieg“.

Nach fast 60-minütiger Show drehten die Dresdener Gothic-Rocker und das gesamte Publikum vor der Bühne beim letzten Titel „Rapunzel“ noch einmal richtig auf. Der Remix mit „Krawall und Remmi Demmi“ (Deichkind) war zwar etwas gewöhnungsbedürftig, schlug aber voll ein und ließ die Menge eskalieren. Die Bilders dieses tollen Auftritts gibt es in unsere Galerie (-> hier).

Bevor nach einer weiteren kurzen Umbaupause die Bühne für Fiddler’s Green freigegeben wurde, kündigte Eric Fish bereits die Gäste der Eisheiligen Nacht 2016 an. So werden im kommenden Jahr neben Initiator Subway to Sally auch Eluveitie, Lord of the Lost und Vroudenspil mit dabei sein.

Fiddler’s Green legte im Folgenden noch einen oben drauf. Wurde schon bei den vorherigen Acts vor der Bühne ausgelassen getanzt und gefeiert, gaben die Fiddler’s dem Publikum beinahe den Rest. Der ganze Saal sprang, sang und feierte und auch die Wall of Folk durfte natürlich nicht fehlen. Mit lockeren Sprüchen zwischen den Songs und mit Titeln wie „Yindy“, „Take me back“, „We don’t care“, „Folk’s not dead“, “Victor and his demons”, “A bottle a day” und “The Night Pat Murphy died” heizten Fiddler’s Green eine gute Stunde lang allen Besuchern der Eisheiligen Nacht ordentlich ein. Fast ein wenig wehmütig verabschiedeten sich die Musiker von der Bühne, um anschließend dem Gastgeber Subway to Sally Platz zu machen. Auch die Fotos von Fiddler’s Green gibt es in der Galerie (-> hier).

Ohne große Umschweife eröffneten Subway to Sally nach der kurzen Umbaupause mit einem wahren Feuerwerk und allerhand Pyrotechnik sowie dem Song „Alle, Psallite cum Luya“ ihre Show. Binnen weniger Sekunden kochte der gesamte Saal und alle bündelten ihre letzten Kräfte, um gemeinsam mit den Potsdamern zu „Mephisto“, „Knochenschiff“, „Mitgift“ und „grausame Schwester“ noch einmal kräftig abzurocken. Zu „Eisblumen“ sorgten Subway to Sally in Form von Subway to Sally-8künstlichen Schneeflocken aus Schaum nicht nur für den ersten Schnee des Jahres, sondern gleichzeitig auch für ein wenig Abkühlung. Anschließend wurde noch eine gute weitere Stunde unter anderem mit „Ohne Liebe“, „Sag dem Teufel“, „Henkersbraut“, „Kleid aus Rosen“ „Auf Kiel“ und „Sieben“ gemeinsam gerockt und gefeiert. Zwischendurch schwebten noch einige schwarze Luftballons ins Publikum. Nach „Veitstanz“ verabschiedeten sich Subway to Sally zunächst von der Bühne, nur um anschließend mit Versengold, der Letzten Instanz und Fiddler’s Green gemeinsam „Carrickfergus“ als Zugabe zu spielen.

Mit „Julia und die Räuber“ gaben Subway to Sally eine weitere Zugabe und ließen, mittlerweile kurz vor Mitternacht, die diesjährige Eisheilige Nacht nach fast 4 Stunden ausklingen. Berauscht von diesem tollen Abend und ein wenig Heiser vom Mitsingen ging es dann hinaus in die doch recht laue Dezembernacht. Einen besseren Abschluss für den 2. Weihnachtstag hätte es echt nicht geben können. Die Bilder des Headliners gibt es in der Galerie (-> hier).