Vergangenen Samstag ging es hoch her in der Kölner Essigfabrik. Die Apokalyptischen Reiter hatten auch in der Stadt am Rhein einen Halt zwecks ihrer „Die Welt ist tief“-Tour eingelegt. Und tiefschwarz war es zu Beginn des Konzerts auf der Bühne tatsächlich. Die erste Support-Band – Die Vorboten – schienen sich auf der Bühne verstecken zu wollen, da das Frontlicht nur während ihrer Ansagen angeschaltet Tanzwut-12wurde. Bestrahlt wurden sie von hinten, sodass sie die Halle vermutlich besser sehen konnten, als die Zuschauer die Musiker selbst. In der ersten Reihe und vereinzelt auch in der Halle wurden ihre Songs allerdings freudig gefeiert. Insgesamt konnten sie mit ihrem selbsternannten Kraut-Metal nicht so recht überzeugen, obwohl die gesellschaftskritische Botschaft ihres Songs „Monotony“ recht passend war. Sie scheinen aus allen Zwängen ausbrechen zu wollen, was ihnen musikalisch aber nicht so gut gelingt.

Erst im Anschluss zur zweiten Support-Band Tanzwut füllte sich die Essigfabrik etwas mehr. Wer sich fragte, ob ihre musikalische Reise durch das Mittelalter mit Elementen aus Neuer Deutscher Härte und Elektronik beim Publikum gut ankommen würde, wurde bereits bei den ersten Songs eines Besseren gelehrt. Titel, wie „Meer“ oder das Ärzte-Cover „Bitte bitte“ begeisterten die Anwesenden, die fleißig klatschten, ihre Arme im Tagt schwangen, sangen oder Konfetti Richtung Bühne warfen. Auch mit neuen Titeln aus ihrem aktuellen Album „Höllenfahrt“ heizten der Teufel (Gesang) und seine Anhänger die Meute auf. Nach viel zu kurzer Spielzeit verließen sie die Bühne und machten Platz für die Reiter.

Die Apokalyptischen Reiter ließen auch nicht lange auf sich warten und bombardierten ihre Fans mit Songs wie „Revolution“ oder „Hört auf“. Sie nahmen ihr Publikum mit auf hohe See, wobei eine glückliche Dame mit einem schwarzen Schlauchboot über das Meer aus Händen fahren Die Apokalyptischen Reiter-16durfte. Sie feierten mit ihren Fans eine außerordentliche Party, die aber recht schnell schon vorbei schien. Die Reiter ließen es sich jedoch nicht nehmen drei mal von der Bühne zu gehen und mit weiteren Songs wieder aufzutauchen. Sänger Daniel „Fuchs“ Täumel bewies trotz Gips-Arm die gesamte Show über, dass Freude an Musik und Elan durch nichts einzuschränken sind. Er tanzte über die Bühne und schwang elegant seinen Hintern passend zum Song „Die Sonne scheint“. Mit dem Titel „4 Reiter stehen bereit“ verabschiedeten sich die Reiter vom Kölner Publikum.

Insgesamt ein wechselhafter Abend, an dem sich die Gruppen zusehends von Band zu Band steigerten. Dies merkte man an der immer weiter steigenden Stimmung und daran, dass sich die Halle merklich füllte. Tanzwut hätte als Support allerdings vollkommen ausgereicht und auch das mehrmalige Verlassen der Bühne seitens der Reiter hätte man sich sparen können. Ansonsten ein gelungener Abend, der in etwas abgeänderter Art und Weise gern wiederholt werden kann.