Mit ihrem dritten Studioalbum haben sich die Schweizer Symphonic Metaller von Deep Sun zum ersten Mal an ein Konzeptalbum gewagt. Fasziniert vom rasend schnellen Wandel der Technik in der heutigen Zeit und dem gesamten Themenbereich der künstlichen Intelligenz sollte mit „Das Erbe der Welt“ eine Platte entstehen, welche sich gänzlich um diese Thematik dreht. Unterstützt von ihrem Label Massacre Record erschufen Deep Sun ein Album, dass sich sowohl lyrisch als auch musikalisch eher futuristisch anhören soll, ohne dabei den Deep Sun typischen Sound zu verlieren.

Star Wars meets Star Trek meets Raumschiff Voyager

Den Einstieg in diese futuristische Welt macht „Relentless Resistance“. Zumindest musikalisch gesehen würde dieser Song denn auch tatsächlich als Intro in ein Weltraum-MMORPG passen. Dieser Eindruck schwindet aber mit dem Einsetzen vom Gesang Deborahs. Die klassisch ausgebildete Sängerin erinnert stimmlich sehr stark an Tarja Turunen und so drängt sich der Vergleich mit den frühen Nightwish-Jahren förmlich auf. Dabei geht der Gedanke an SciFi leider verloren. Hier hätte der Song durchaus noch ein bisschen Edgyness vertragen. Besser umgesetzt wurde das Thema bei „Worship the Warship“, da durch den Chorus die nötige Rauheit eingebracht wird.
Der einzig deutschsprachige Song des Albums ist der Titeltrack „Das Erbe der Welt“. Darin besingen Deep Sun unser aller Zukunft, die auf den Schultern der heutigen Kinder ruht. In Zeiten von Klimawandel und Fridays For Future ein absolut wichtiges Thema, das textlich sehr schön umgesetzt wurde. Spannend wird es mit „My Darkness“, ein Song der das vorgegebene Thema grandios widerspiegelt und durchaus aus einer futuristischen Zukunft stammen könnte.

Fazit

Mit ihrem Albumkonzept haben Deep Sun versucht, neue Wege zu gehen, ohne sich selber dabei zu verlieren. In vielen Teilen ist ihnen das auch gelungen. Der Deep Sun typische Sound ist auf dem gesamten Album erhalten geblieben. Um aber den angestrebten futuristischen Touch und die künstliche Intelligenz wirklich transportieren zu können, fehlt ein wenig Frechheit. Es hätte der neuen Scheibe gutgetan, noch etwas mehr zu wagen. So ist es ein technisch hervorragend umgesetztes Album geworden, das die dahinterstehende Idee nicht ganz umsetzen konnte.