„Einer für alle und alle für einen!“ So lautete das Motto am 27.05.2016 im Kölner Luxor unter dem die Band dArtagnan zu einem Abend voller Freundschaft, Liebe, Abenteuer und natürlich Musik gerufen hat. Trotz des strömenden Regens, der nach einem wunderschönen Tag, etwa eine halbe Stunde vor Einlass einsetzte, warteten die Fans gut gelaunt auf das Öffnen der Tür. Die Straßen und der Bürgersteig war beinahe schon überflutet, als das Luxor kurz nach 19:00 Uhr endlich öffnete und das Publikum den kleinen Club zügig füllte. Über eine Stunde musste man dann noch auf das Erscheinen der Musketiere warten, denn diese verspäteten sich um eine gute viertel Stunde.
Nach einem sehr epischen Intro wurde das Konzert dann aber nach langem Warten mit dem Song „Mann mit der eisernen Maske“ eröffnet. Die Langeweile, die sich vorher fast schon in jedem Gesicht abgezeichnet hatte, war mit einem Schlag vollends verschwunden. Das Publikum sang und klatschte mit, aber bis es so richtig warm wurde, brauchte es schon seine Anlaufzeit. Ohne Vorband, die die Fans schon einmal vorbereitet ist das vielleicht auch ohnehin schwierig. An der Band lag der kurze Durchhänger zu Beginn aber keinesfalls, sondern eher daran, dass nur zu ca. 5% des Publikums aus der Szene kamen, die man sonst im Feuerschwanz-Publikum antrifft. Man merkte, dass diese Leute andere Konzertmaßstäbe haben, als der durchschnittliche Florian Silbereisen Konzertbesucher. Auch lockte der Sound, der doch schon sehr an die Band „Santiano“ erinnert ein weitaus breiteres Publikum an. Jede Altersklasse war vertreten und man feierte praktisch „Seit an Seit“ und das war zwar gewöhnungsbedürftig, aber auch irgendwie erfrischend schön. Wenn zwei Welten aufeinander prallen, ist das nicht unbedingt was Schlechtes. Der Abend in Köln hat das unter Beweis gestellt.
Im Laufe des Abends wurde das überwiegend weibliche Publikum jedoch richtig warm mit der Band und ihrer Ausstrahlung. Dies war aber auch kein Wunder, da man den Charme von der Bühne beinahe spritzen sah. Einer der Höhepunkte des Konzerts war eindeutig das Stagedive-Rennen von Felix und Tim, bei welchem die beiden vom Publikum einmal hin und zurück durchs Luxor gereicht wurden. Bassist und Sänger Felix setzte noch einen drauf und nahm sich auf dem Weg zurück zur Bühne über das Publikum gleich noch ein Bier mit. Dass das im niedrig gebauten Luxor klappen würde, hätte wohl keiner gedacht, aber wie durch ein Wunder hat sich weder Felix noch Tim den Kopf an den Scheinwerfern gestoßen.
Das Stagdiving und der kleine ‚Circle-Pit‘ um das Tanzmariechen herum hat aber trotz des durchmischten und unterschiedlichen Publikums wunderbar funktioniert. Das Tanzmariechen wurde zuerst von der Bühne aus gekürt und dann auf die Schultern zweier starker Männer gehoben. Der Rest des Publikums tanzte dann im Uhrzeigersinn erst langsam, dann schneller um die Drei herum. Sogar als das Ganze dann rückwärts ging, ging keiner unter. Der Spaß dabei war allen Fans ins Gesicht geschrieben.
Bei den Songs „Seit an Seit“, „Heldenlied“ und „Komm mit“ sang das Publikum fast ausnahmslos mit und die Stimmung steigerte sich über den ganzen Abend hinweg. Die Setliste beinhaltete das gesamte Debütalbum der Band und ein paar Coverversionen von bekanntem Liedgut, das auch der Großteil des Publikums textsicher mitsingen konnte.
Dass der Abend sehr kurzweilig war, bestätigte sich durch das lautstarke Rufen nach einer Zugabe, welche d’Artagnan auch gerne gaben. Dennoch war nach nur eineinhalb Stunden plus/minus 10 Minuten schon Schluss. Das war zwar einerseits schade, aber andererseits auch vorhersehbar, da dArtagnan noch nicht so viele Songs im Repertoire haben. Wir sind jedenfalls gespannt, was da noch kommen wird und auf welche Festivals sich die Band stehlen wird. Die Fotos des Abends findet ihr in unserer Galerie (-> hier).