Seit nun eineinhalb Jahren sind die Newcomer des Jahres 2014 musikalisch unterwegs. Darkhaus vereinen gefühlvolle Klänge mit kraftvollem Gesang und eingängigem Synth Rock. Daraus entsteht eine Mischung, die sich absolut sehen und hören lassen kann. Mit nun einem Album und einer EP im Gepäck ließ es sich die internationale Truppe um Sänger Kenny Hanlon nicht nehmen eine kurze erste Headliner-Tour in Deutschland zu spielen. Die vier Termine hatten es ordentlich in sich. Wir waren am 17.04.2015 im Bochumer Rockpalast dabei und können sagen: das hat sich richtig gelohnt!
Pünktlich um 20.00 Uhr betraten aber zunächst einmal die Osnabrücker von One I Cinema die kleine Bühne im recht frisch umgebauten Rockpalast in der Bochumer Matrix. Wie eine Schüler-Rockband anmutend legten sie ohne Begrüßung mit dem Song „Broken Hearts“ los. Ihr musikalisches Intermezzo belehrte einen dann aber schnell eines Besseren: One I Cinema mag zwar noch sehr jung sein und den meisten Leuten absolut nicht sagen, aber musikalisches Potential haben die vier Jungs allemal. Eine Begrüßung folge dann doch auch noch nach den ersten Songs, die durchaus einen sympathischen Eindruck hinterließ. Die Ballade „If anyone cared“ zeigte dann eine ganz andere Seite der jungen Band. Rockige Interludien wechselten sich mit kraftvollem Gesang ab und hinterließ eine gefühl- und druckvolle Stimmung. Ein rockiger instrumentaler Part führte dann aber bereits zum Finale des Supports. Auch wenn es hin und wieder ein paar Riffs gab, die nicht so recht zu passen schienen, bleibt One I Cinema trotzdem eine Band mit Potential. Dass ihnen mitten im Song zwei Gitarren den Dienst versagten, bemerkte man kaum, da sie souverän weiter spielten. Dafür ernteten sie aus dem Publikum ein ehrliches: „Trotzdem super geil!“.
Eine Stunde später nach Beginn des Konzerts traten dann die heiß ersehnten Jungs von Darkhaus auf die kleine Bühne. Das Publikum hatte sich angemessen verteilt und so blieb jedem Fan ausreichend Platz zum Tanzen, ohne dass der Rockpalast leer wirkte. Punktgenau legte die Band los und ließ kaum Wünsche offen. Die neue EP wurde gleich zu Beginn mit dem Titeltrack „Providence“ live vorgestellt. Von der Power des ersten Albums haben die Musiker über den Jahreswechsel definitiv nichts verloren. Ohne Atempause ging es mit dem bombastischen „Break down the walls“ weiter. Auch wenn man Kennys Ansagen zwischen den Titeln nicht immer so ganz verstehen konnte, so war doch einem jeden klar, welcher Song der nächste sein würde. Die Begeisterung für die Setliste wurde stets durch Applaus und Jubel deutlich. Die Single „Ghost“ durfte dabei natürlich genau so wenig fehlen wie „Looks like rain“ oder der fantastische Track „Life worth living“.
Beim zweiten neuen Titel „The fire within“ legten Darkhaus noch eine Schippe Power oben drauf, auch wenn man vorher eventuell meinte, dass dies nicht möglich sei. Wie schon bei dem Debüt „My only shelter“ wirkt auch die neue EP „Providence“ live noch einmal eine Nummer besser, als im heimischen Wohnzimmer. Dies mag auch daran liegen, dass Kenny, Rupert und Co. einfach so unglaublich sympathisch sind, ihre Fans immer aufs Neue begeistern und stets alles geben. Die Setliste musste zwar nun etwas ausgedünnt werden, weil die Darkhaus-Songs mittlerweile den Rahmen eines solchen kleinen, aber feinen, Konzertes sprengen würden, aber von allem wurde definitiv das Beste vom Besten ausgewählt. Als Zugabe für das aufgeheizte Bochum gab es die Ballade „Apostle“, die hörbar mehrstimmig im Publikum mit gesungen wurde. Dazu wurden stellenweise Knicklichter geschwenkt.
So wie One I Cinema zuvor Darkhaus für die Tour gedankt hatte, tat es Kenny zwischenzeitlich andersherum. Musikalisch passten die beiden Bands jedenfalls gut zueinander und vielleicht werden sie sich in Zukunft ja noch die ein oder andere Bühne teilen. Insgesamt war dies ein sehr gelungener Abend und mir persönlich hat nur die neue Ballade „Throwing away“ gefehlt, aber eventuell schafft dieser Song es ja aufs Set für das Amphi-Festival.