Coppelius HERTZMASCHINE Cover kleinWas geschieht, wenn zwei Klarinetten auf einen Kontrabass, ein Cello und ein Schlagzeug treffen? Ein kleines klassisches Konzert möchte man meinen, im Hause Coppelius läuft der Hase aber ein wenig anders. Die Herren aus dem 19. Jahrhundert haben ihre Instrumente gar so konzipiert, dass sie damit feinste Rockmusik spielen können. Der galvanischen Amplifikation sei Dank können sie dies nun schon seit genau 200 Jahren.

Das Jubiläum muss gebührend gefeiert werden und so ließen es sich die Herren nicht nehmen endlich ein neues musikalisches Werk zu veröffentlichen. Nachdem „Extrablatt“ zwei Jahre lang gefeiert wurde, ist es nun Zeit für eine neue Geschichte. Coppelius tauchen mit „Hertzmaschine“ in die Welt des Steampunk ein und wissen mit ihrem Musikstil zu bestechen.

Der Luftschiffharpunist“ ist schon seit längerem bei Spotify zu hören, doch nun erscheint am 30.01.2015 das gesamte Werk rund um das Luftschiff, die futuristische Technik des 19. Jahrhunderts und noch einigen weiteren Themen.

Wer Coppelius kennt, weiß, dass ihren akustischen Instrumenten kaum Grenzen gesetzt sind. Die Herren schaffen es immer wieder, tolle Songs zu kreieren, die erst auf den zweiten Blick, oder eher auf den zweiten Lauscher, erkennen lassen, dass hier keine E-Gitarren im Spiel sind. Dies ist beispielsweise beim Iron Maiden Cover „Killers“ der Fall, das wahrlich gelungen ist. Dennoch werden auch mal ruhige Klänge angeschlagen, wie beispielsweise bei der Ballade „Black is the Colour“, die bereits bei der letzten Konzertreise überzeugen und begeistern konnte.Coppelius HERTZMASCHINE Promobild 2_CMYK_300dpi klein

Mit „Moor“ und „Herzmaschine“ werden flotte Töne angeschlagen, die teilweise durch mehrstimmigen Gesang begleitet werden und die Songs so zu einem unvergleichlichen Klangerlebnis machen. Die Herren wissen nicht nur mit ihren Instrumenten phantastisch umzugehen, sondern haben auch stimmlich einiges zu bieten. In mehreren Tonlagen schaffen es Comte Caspar und seine coppelianischen Mitstreiter den Hörer zu faszinieren.

Neben weiteren Balladen wie „Sternenstaub“ und dem abschließenden „Konzert“ entführt „Der Musenkuss“ einen nochmal in schnellere musikalische Welten, die von einem Künstler erzählen, der seine Muse im Alkohol sucht aber nicht findet.

Insgesamt wandelt „Hertzmaschine“ auf Pfaden durchs Moor, in Labore des 19. Jahrhunderts, ins ewige Eis und in die Mechanik einer Maschine, die die Liebe verhindern soll. Alles in allem ist die neue Scheibe ein Auf und Ab von musikalischen Höhepunkten, ganz gleich, ob es richtig rockig oder eher balladesk zugeht. Auch der Spaß der Musiker an ihrem Beruf ist dem Album anzumerken, da durchaus auch komische Elemente zu finden sind, beispielsweise bei „Ein Experiment“, in dem am Ende das Labor des neuzeitlichen Wissenschaftlers explodiert. Das Album besticht also mit Ruhe, aufwühlenden Texten, Humor und sogar mit bezaubernden Rock-Parts, die live sicherlich ordentlich gefeiert werden können.

Ein klares Daumen hoch für die „Hertzmaschine“ von Coppelius (VÖ. 30.01.2015)

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