Fast 2 Jahre ist es her, da haben Brachmond auf dem Tanzt! Festival in München ihr erstes Album, die EP „Die Saat“ veröffentlicht. Am 19.10.2018 ist es nun soweit und das von den Fans schon sehnsüchtig erwartete Album „Ascheregen“ wird der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Releaseparty findet im Nerodom München im Zuge der Mittelalter Tanznacht statt. Der Eintritt kostet 5 Euro, Beginn ist um 21 Uhr. Das neue Album umfasst 12 Songs plus einen Bonustrack und wird vorerst physisch nur auf Konzerten der Band zu kaufen sein. Allein deswegen lohnt es sich, Brachmond live zu sehen. Außerdem ist „Ascheregen“ über die üblichen Onlinedienste als Download zu kaufen.

Vom Bösen in der Nacht

Passend zum Titel beginnt das Album mit „In tiefster Nacht“ relativ düster. Von Beginn an wird der Hörer in den Bann von Sängerin Steffi gezogen. Unterstützt wird die düstere Stimmung noch von den treibenden Gitarren und den drängenden Drums. Auch die nächsten beiden Songs lassen den Hörer nicht zur Ruhe kommen. Die Gänsehaut wächst und man fühlt sich förmlich allein im dunklen Wald, von dunklen Kreaturen gejagt. Diese Anspannung bricht sich ein erstes Mal mit „Ascheregen“, nur um gleich darauf wieder anzusteigen. Textlich sehr düster – besingt Steffi doch die inneren Dämonen – gibt das Lied aber auch Anlass zu Hoffnung. Wir tanzen gemeinsam im Ascheregen und besiegen so das Böse und das Leid.

Ein Silberstreifen am Horizont

Ruhe tritt erst mit dem Lied „Die Reise“ ein. Es ist weniger düster, ruhiger und lässt den Hörer zum ersten Mal durchatmen und einfach Musik genießen. Musikalisch ruhiger geht es auch mit den nächsten Songs weiter. Allerdings wären Brachmond nicht sie selbst, wenn die Texte genauso ruhig wären. Jedes einzelne Lied lädt zum nachdenken ein, so auch „Aus der Asche“ oder „Schrei“. Mit „Wind“ verlässt die Band zum ersten Mal die Dunkelheit der vorangegangenen Songs. Das Lied führt einen wortwörtlich zum Silberstreifen am Horizont und zeigt eine hellere Zukunft. Dieser Eindruck wird mit „Horizont“ noch weiter verstärkt. Auch wenn immer noch ein wenig nachdenklich, so streben Brachmond hier doch langsam in eine hoffnungsvolle Zukunft. Diese Hoffnung erfährt aber schon mit „Nordlicht“ wieder ein kleiner Dämpfer. Den Abschluss des Albums bildet der Bonustrack „Blick ins Nichts“ als Pianoversion.

Fazit

Das Warten auf „Ascheregen“ hat sich definitiv gelohnt. Brachmond gelingt es, den Hörer vom ersten Moment an zu fesseln und in ihre Welt zu ziehen. Gänsehaut und der eine oder andere Blick tief in die eigene Seele lassen sich nicht vermeiden. Das harmonische Zusammenspiel von Geige, Gitarren, Dudelsack oder Flöten mit den kräftigen Drums und Steffis einzigartiger Stimme schaffen eine Welt voller Düsterheit, aber auch voller Hoffnung und Wunder. Wer sowieso schon eher nachdenklich gestimmt ist, sollte sich beim Hören des Albums vielleicht eine heisß Schokolade mit Schlagsahne gönnen. „Ascheregen“ geht tief unter die Haut und berührt die Seele, wo sie am verletzlichsten ist. Dabei lassen einem nicht nur die Texte erschauern, auch die Musik trägt definitiv ihres dazu bei.