Blutengel_-_In_alle_Ewigkeit_(2500_x_2500)Bereits seit 1998 ist die Berliner Gothic Band Blutengel um Mastermind Chris Pohl musikalisch aktiv. Feierten sie letztes Jahr im Dezember noch ihr 15-jähriges Jubiläum, so veröffentlichten Blutengel erst im Februar diesen Jahres ihr neustes Album „Omen“, welches direkt auf Platz 4 der deutschen Charts einstieg. Pünktlich zum 2. Teil der Omen Tour legen Blutengel mit ihrer neuen EP „In Alle Ewigkeit“ noch einmal nach, welche am 30.10.2015 bei Out of Line erschien. Neben 3 brandneuen Songs enthält die EP zudem 2 club-taugliche Kollaborationen, ein Rework eines Klassikers sowie 2 unveröffentlichte Demoversionen.

Der erste Track „In alle Ewigkeit“ kommt gleich mit einem clubtauglichen Mix aus Gothic, Pop, elektronischen Beats und einem Refrain, der sofort zum Ohrwurm wird, daher. Wurde der Song im Vorfeld als legitimer Nachfolger von „Reich mir die Hand“ angekündigt, so erinnern die Lyrics zwischenzeitlich an weitere ältere Tracks, was durch die eingängige und neue Melodie jedoch keinesfalls negativ wirkt.

Bei „Kinder der Sterne“ liefern sich Chris Pohl und der musikalische Tausendsassa Meinhard ein grandioses Duett der Extraklasse, welches in Meinhards Version ebenfalls auf seinem neuen Album „Alchemusic II – coagula“ zu hören ist. Neben dem wundervoll klingenden Zusammenspiel der doch sehr unterschiedlichen Stimmen, hebt sich der Song vor allem durch seinen musikalischen Wechsel zwischen ruhigeren Melodien und schnelleren Beats von den restlichen, eher eingängigen Tracks der EP ab.

„Between the lines“ ist ein weiterer brandneuer Song, welcher mit seinem elektronischen Sound sehr an die Anfangstage der Berliner Gothic-Pop Band erinnert, textlich jedoch den Bezug zur Gegenwart wahrt. Der nächste Song „Weg zu mir“ ist eine interessante Neuvertonung des Klassikers vom ersten Blutengel Album „Child of Glass“ aus dem Jahre 1999. Hier verschmelzen neue, schon fast poppig wirkende Beats mit den elektronischen Tönen des früheren Titels. Abgerundet wird das Ganze durch die kraftvolle Stimme von Sängerin Ulrike Goldmann, welche diesen neu eingesungen hat.

Mit „Insane“ und „Nightlife“ folgen zwei Kollaborationen von Chris Pohl und dem neuen Dark-Dance-Projekt Grenzgaenger. Ein eingängiger sowie tanzbarer Rhythmus und die verzerrte Stimme des Berliners machen beide Titel clubtauglich und lassen keine Tanzfläche lange leer stehen.

Bevor die EP abschließend mit einem Alternativ-Mix des Titelstückes „In alle Ewigkeit“ abgerundet wird, folgen noch zwei bisher unveröffentlichte Demoversionen des Albums „Monument“, welche Einblicke in die Songaufnahmen der ersten Stunde geben. Sowohl bei „Demons of the past“ (Demoversion von „You walk away“) als auch bei der Demo von „Lebensrichter“ lassen sich einige Gemeinsamkeiten mit den Titeln, die schlussendlich auf „Monument“ veröffentlicht wurden, finden. Dennoch klingen sie sowohl von den Lyrics als auch vom elektronischen Sound her ganz anders.

Fazit: Die EP „In alle Ewigkeit“ enthält neun bombastische Titel im Blutengel-Gewand, welche nicht nur Fan-Herzen höher schlagen lassen werden. Die Beats der einzelnen Tracks überzeugen sofort und reißen einen von Anfang an direkt mit. Mir persönlich gefällt die Platte von Anfang bis Ende sehr und einen direkten Favoriten unter den Tracks kann ich für mich gar nicht ausmachen.