Der zweite Festivaltag versprach viel elektronische Musik und gutes Wetter. Im mehr schlecht als recht besuchten Amphitheater begannen Terrolokaust ihr Set. Überraschenderweise war ihr Electro-Alternative-Rock eine echt gute Kombination, die viele aus ihrem beinah komatösen Zustand riss. Leider hatten die Spanier eine viel zu kurze Spielzeit, um ihr Können zu zeigen. Man darf hoffen, dass man sie noch des Öfteren auf deutschen Festival-Bühnen zu Gesicht bekommt. Hier findet ihr die Fotos.
Noch Elektro-lastiger ging der Tag auch schnell in die nächste Runde. Orange Sector schüttelten mit ihren Texten und Beats auch die letzte Müdigkeit aus den Knochen der Besucher. Mittlerweile war es zwar merklich voller und wärmer geworden, aber die Stufen des Theaters wurden noch immer mehr zum sitzen, als zum Tanzen genutzt. Hier geht’s zu den Fotos.
Die ersten, die eine Gitarre mit auf die Bühne brachten, waren Slave Republic, die eine Mischung aus Indiepop und Elektro im Gepäck hatten. Trotz Gitarre stand die Nutzung der beiden Keyboards im Vordergrund. Abgerundet wurde ihr Beat allerdings durch Tomtom und Snare, was dem ganzen eine dynamischere Wirkung verlieh. Hier geht’s zu den Fotos.
Dass das Blackfield ein internationales Szene-Festival ist, bemerkte man nicht nur an den unterschiedlichen Sprachen, die im Publikum gesprochen wurden. Auch die Bands kamen zum Teil aus den verschiedensten Regionen. Die Slowenier von Torul präsentierten sich der Menge, die sich mittlerweile immer dichter vor der Bühne drängte, ähnlich wie ihre Vorgänger, verliehen dem Snythrock-Indie aber eine ganz andere Note. Mit ruhigem gefühlvollen Gesang blieb es eher ruhig. Hier geht’s zu den Fotos.
Von Ruhe war dann bei The Other aber nichts mehr zu spüren. Die Kölner Horrorpunker versetzten das taghelle Amphitheater in einen schaurigen Schein, wozu auch ihre Kostüme ihr Übriges zu taten. Geheimnisvoll und mit mächtig Power ließen sie die Bühne wackeln. So richtig sympathisch wurden sie dann aber, als sie sich vorstellten, als die Band „mit dem Ding da hinten. Das ist ein Schlagzeug, das ist eine Gitarre, das ist ein Bass.“ Sie bewiesen, dass die Szene mehr kann, als nur Köpfe schütteln und schräg aussehen. Die haben Humor! Hier geht’s zu den Fotos.
Den Sprung zurück zum Elektronischen schafften Diorama, die den Nachmittag einläuteten. Die Kombination von Pianobegleitung, Electropop und englischsprachigen Texten regte einige zum Tanzen an. Zwischendurch ließ sich auch immer wieder die Sonne blicken, wodurch es vor und auf der Bühne noch heißer wurde. Hier geht’s zu den Fotos.
Zwar auch mit ’normalen‘ Instrumenten ausgestattet, aber mit einem völlig anderen Stil, nahmen The Beauty of Gemina die Blackfield-Bühne im Anschluss für sich ein. Einen Blumentopf können sie jedoch mit ihrem Dark Rock nicht gewinnen. Die Songs klingen größtenteils ähnlich und auch die Bühnenpräsenz hat nicht sonderlich viel zu bieten. Die Fotos gibt’s hier. Stattdessen besuchten einige lieber die Händlermeile und den Mittelaltermarkt, um ihre Geldbeutel ein wenig zu erleichtern. Ob Kleidung, Schuhe oder etwas leckeres zu Essen, für jeden Geschmack und jedes Bedürfnis war etwas dabei. Lediglich für die Pause auf der Toilette musste man sich Zeit mitbringen, bevor man zur Bühne zurückkehren konnte.
Für Suicide Commando kurzfristig eingesprungen und voller Elan bei der Sache waren dann Diary of dreams. Zwar waren viele enttäuscht, dass sie nicht die volle Dröhnung Industrial um die Ohren gehauen bekamen, aber die gefühlvollen Texte, verpackt in rockig-melodische Klänge kamen dennoch gut an. Nur schade, dass der Song ‚The Wedding‘ fehlte, der den Auftritt noch abgerundet hätte. Hier geht’s zu den Fotos.
Tanzbare Beats erwarteten die Besucher dann aber doch wieder mit Front Line Assembly. Die Kanadier legten eine heiße Sohle auf die Bretter und wurden nur kurz durch die Sonne gestört. Sonne? Pfui, schnell das Handtuch über den Schlagzeuger geworfen, damit dieser nicht verbrennt. Neben der ganzen Musik muss man sich auch schon mal selbst auf den Arm nehmen können, bevor man dann wieder so richtig loslegt. Hier geht’s zu den Fotos.
Pünktlich zum Beginn des Deutschland-Spiels der WM versammelten sich einige im Aftershow-Zelt, da dort Public Viewing stattfand. Das Zelt blieb aber überraschenderweise ziemlich leer, da sich eine stattliche Menge an Menschen vor der Bühne und auf den Stufen tummelten, um die Iren von VNV Nation zu sehen. Der Headliner des zweiten Tages lockten noch viel mehr Leute in das Amphitheater als Schandmaul am Vortag. Gut gelaunt sprang Ronan Harris (Gesang) über die Bühne und freute sich über eine irische Flagge, die während des Auftritts schnell den Weg auf die Bühne fand. Später begann er den aktuellen Stand des Fußballspiels durchzugeben, was zunächst zu Verwirrung führen konnte. Insgesamt bot VNV Nation allerdings einen grandiosen Abschluss des zweiten sehr elektro-lastigen Festival-Tages. Hier geht’s zu den Fotos.