Karfreitag vor zwei Jahren hätte es stattfinden sollen, das Konzert von Serenity in der Schüür (Schweizerisch für Scheune) in Luzern. Wie fast alle Touren in jenem Jahr, musste auch die Symphonic Power Alliance Tour von Serenity, Dynazty und Ad Infinitum abgesagt werden. Nach 2-jähriger Wartezeit war es nun endlich soweit. Serenity begaben sich auf ihre Reise durch Deutschland, die Niederlande, die Schweiz und Österreich.

Zombie Sissy und Dinosaurrier


Bei Türöffnung waren noch nicht so viele Besucher am Eingang, wie man das nach der langen Konzertzwangspause erwarten könnte. Doch nach und nach füllte sich die Schüür. Die Stimmung war gut, man begrüßte sich, besorgte das ein oder andere Getränk und suchte sich schon einmal einen guten Platz für den Abend.
Eröffnet wurde die Party von Dragony. Die Österreicher starteten nach dem Intro gleich mit „Gods of War“ durch. Die Fans hatten wohl heimlich geübt, zumindest schienen sie in der Coronapause nicht eingerostet zu sein. Es wurde gleich von Beginn an kräftig mitgefeiert. Dragony spielte zwar nur ein kurzes Set, das hatte es aber mit „If It bleeds“, „We Can Kill It“ oder „Legends Never Die“ durchaus in sich. So war es nicht verwunderlich, dass die Stimmung trotz Karfreitag-Fresskoma ausgesprochen fröhlich war.
Ausgelassen ging es mit Victorius und ihren Laserdinos weiter. Die Melodic Power Metaller starteten mit „Dinos and Dragons“ durch und holten so die Fans sofort ab. Auch bei den weiteren Songs von Victorius wurde kräftig geheadbangt und mitgerockt. Allerspätestens bei „Super Sonic Samurai“ kannten die Anwesenden kein Halten mehr. Das Scheunendach erzitterte förmlich unter den lautstarken Stimmen der Fans.

Feuer mal Feuer ergibt Stimmung

Nur eine kurze Verschnaufpause bekamen die Fans, bevor kräftige Drums einsetzten. Masters Of Ceremony eröffneten mit dem unverkennbaren „Radar“ ihren Teil des Abends. Bei diesem Rhythmus kann man einfach nicht still stehen. So verwundert es kaum, dass die Stimmung noch ausgelassener wurde. Stimmlich wurden Masters Of Ceremony von Chiara Tricarico (Moonlight Haze) begleitet, da Stammsängerin Adrienne Cowen mit ihrer Band Seven Spires zur Zeit durch Nordamerika tourt. Chiara wurde ihrer Rolle mehr als gerecht und rockte die Show. Leider war Keyboarder Corvin Bahn ebenfalls nicht mit von der Partie, er musste aus gesundheitlichen Gründen auf die Tour verzichten. Doch trotz seines Fehlens lieferten Masters Of Ceremony eine unglaublich großartige Show. Mit „Wide Awake“ weckte die Band auch die letzten Schlafmützen aus der Coronaruhe auf. Abschluss des Sets gab es mit „Under Fire“, einem Heavens Gate Cover.
Nach wenigen Minuten Pause war es dann Zeit für den Headliner des Abends. Serenity betraten zu „The Last Knight“ die Bühne und gingen gleich mit „My Kingdom Comes“ voll ab. Es folgte eine metallische Reise durch die Geschichtsbücher und die vergangenen Alben der Band. Natürlich durften in diesem musikalischen Feuerwerk „Set the World on Fire“ oder „Hero“ nicht fehlen. Dann wurde es ein wenig ruhiger. Serenity spielten ein kleines Akkustikset und begeisterten die Fans mit „Coldness Kills“ sowie ihrer neuesten Single „In the Name of Scotland“. Nach diesem Gänsehautmoment ging es aber wieder gewohnt energiegeladen weiter. Es folgten „Legacy of Tudors“ oder wie Sänger Georg Neuhauser meinte, eine Anleitung für alle Männer, die sich gerade in Scheidung befinden, wie der Prozess „vereinfacht“ werden kann. Abschluss des Abends bildete mit „Follow Me“ wieder ein etwas älteres Werk. Doch natürlich wollten die Fans Serenity nicht schon wieder gehen lassen und so wurden lautstark Zugaben gefordert. Mit „United“ und „Lionheart“ kamen die Österreicher diesem Wunsch natürlich gerne nach. Danach war aber endgültig Abschied nehmen angesagt.

Auch wenn die vergangenen zwei Jahre für niemanden einfach waren, schon gar nicht für die Musiker, Techniker und Veranstalter, so kann man fast behaupten, das lange Warten hat sich gelohnt. Sowohl die vier Bands als auch die rund 200 Fans waren richtig gut drauf und feierten einen Abend, der so schnell nicht vergessen wird.