
Dieses Jahr lockte endlich wieder das Hörnerfest vom 23. bis 25. Juni zahlreiche Metal-, Folk- und Mittelalterbegeisterte nach Brande-Hörnerkirchen, welches etwa 45 Kilometer von Hamburg entfernt ist. Ja, du hast richtig gelesen! Das Hörnerfest dauerte dieses Jahr sogar drei Tage und es scheint, dass sich das fortsetzen soll, da für 2023 auch ein dreitägiges Festival angekündigt wurde. Dieses Mal gaben sich Bands wie Knasterbart, Mr. Hurley und die Pulveraffen und Nytt Land aber auch Bands wie Týr, Haggard, Paddy and the Rats und Pat Razket die Ehre. Der kleine aber feine Mittelaltermarkt, der zum Festivalgelände gehörte und auch eine Kleinkunstbühne beinhaltete, lud zum gemütlichen Umherschlendern und Entspannen während der Umbaupausen ein. Außerdem konnte man dort die eine oder andere Erfrischung, wie beispielsweise einen Eiskaffee, bei dem heißen Wetter genießen. Von der geliebten Metschänke, bis hin zu Räucher- und Bekleidungsständen war alles dabei, was das Herz begehrt. Natürlich kam auch die Verpflegung nicht zu kurz. Es gab zahlreiche Essensbuden mit den verführerischsten Speisen wie Fladenbrot, Burger, Pizza oder Falafel, womit definitiv für jeden etwas dabei war. Was außerdem sehr positiv auffiel ist, dass man sich auch für kleines Geld auf diesem Festival sehr gut versorgen konnte, da ein alkoholhaltiges Getränk beispielsweise schon für 2,50 Euro zu bekommen war.
Donnerstag
Am Donnerstag öffnete das Konzertgelände um 14.30 Uhr seine Tore für Besucher und von 15.00 bis 15.40 Uhr spielte dann die erste Band: Skaldenmet. Mit ihrer Mischung aus Growling und Gesang sowie kraftvollen und zarten Melodien nahm einen die Hamburger Band mit auf eine Reise durch die Nordische Mythologie. Trotz Hitze und erstem Gig des Tages begannen die Leute langsam den Platz vor der Bühne zu füllen. Es wurde geheadbangt und sich rhythmisch zur Musik bewegt. Trotz Fehlens des Schlagzeugers lieferte die Band ab und wird bestimmt einigen in Erinnerung bleiben.
Weiter ging es mit einem echten Highlight: Bloody Tyrant aus Taiwan. Wer diese Band bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte, wurde positiv überrascht. Mit ihrem Folk- und Black Metal zelebrierten sie auf der Bühne eine Mischung aus taiwanesischer Mythologie und aktuellen Ansichten, Geschichte und Politik. Sie traten beispielsweise mit einer taiwanesischen Flagge auf die Bühne und distanzierten sich ganz klar von China und dessen Politik. Sie seien aus Taiwan und nicht aus China. Die Menschen fanden sichtlich Gefallen an der Band. Am beeindruckendsten war die Sängerin, die auf der Bühne eine richtige Show ablieferte.
Im Anschluss konnte man vor der Bühne den sanften und mystischen Klängen von Katja Mooslehner lauschen, die viele als die ehemalige Sängerin der Band Faun kennen. Ihre Musik ist sehr vielfältig und durch ihre weiten Reisen und unzählige musikalische Weiterbildungen konnte sie mit einem sehr großen Repertoire aufwarten.
Von Katja Mooslehner in eine ganz andere Richtung und zwar zu einer Mischung aus Mittelalter, Neue Deutsche Härte und Electronic Body:
Heimataerde beehrten zum ersten Mal seit fünf Jahren wieder das Hörnerfest. Das Publikum freute sich sichtlich auf die Band und befand sich schon bevor das Konzert überhaupt begann in Tanzlaune. Als Heimataerde anfing, zu spielen konnte das Publikum diese Laune heraus lassen, was auch geschah und Ashlar durch eine finstere Zeit der Kreuzzüge, des Irrsinns und der Gotteskrieger folgen. Letzteres, Gotteskrieger, ist auch der Titel eines neuen Songs, den die Band 2021 veröffentlichte und auf dem Hörnerfest zum Besten gab.
Der Headliner des Donnerstags waren Knasterbart, welche mit einer kleinen Verspätung auf die Bühne kamen. Ihr „Gossenhauer Folk“ mit humorvollen Songtexten und eingängigen Melodien, die zum Tanzen und Trinken einluden, bescherte dem Publikum ein wundervolles Konzert mit Gute-Laune-Garantie. Mit dem Ruf „Ich sag‘ Knaster, ihr sagt Bart“ heizte die Band das Publikum gleich zu Beginn auf. Im Anschluss an die ersten Lieder verkündete die Band, dass sie sich trennen würden und dass dieses eines der letzten Konzerte war, auf denen man die Truppe performen sehen konnte. Allerdings versprachen sie auch eine Abschiedstour, welche im Winter bis Frühling 2023 stattfinden soll. Mit dieser Information im Hinterkopf schien das Publikum das Konzert noch mehr zu genießen als sonst. Es wurde bei fast jedem Song mehr oder weniger fehlerfrei mitgegrölt und es gab Polonaisen, Mosh- und Circlepits zu Klassikern wie „Sauf mich schön“, „Mein Stammbaum ist ein Kreis“ und „Gossenabitur“, aber auch eine Traumreise wurde geboten, bei der sich alle hinknieten und sich Hotze als Heiligen vorstellten. Als krönenden Abschluss spielten sie noch „Lieber widerlich als wieder nich‘“ und passend zu ihrer Auflösung, „Ich werd‘ zu alt“.
Das noch von Knasterbart aufgeheizte Publikum konnte im Anschluss gleich mit dem Tanzen weiter machen. Ingrimm könnte man fast schon als Stammgäste auf dem Hörnerfest bezeichnen. Mit ihren harmonischen Melodien gemischt mit harten Metal-Riffs sind sie ein Paradebeispiel für den Mittelalter-Metal. Die Stimmung beim Konzert war gut, das Publikum in Feierlaune. Die Band stellte ihren neuen Sänger vor und auch ihr quasi neues Album „Auf Gedeih und Verderb“, woraus sie einige Lieder spielten, wie beispielsweise „Himmel und Hölle“ und „Mammon“.
Den Abschluss am Donnerstag machten, mit mittlerweile über einer Stunde Verspätung, Grima. Aber das Warten hatte sich gelohnt, immerhin haben auch die Musiker einen sehr weiten Weg von Sibirien bis auf das Hörnerfest zurückgelegt, um für das Publikum spielen zu dürfen. Sie beeindruckten schon von Beginn an mit ihren schaurigen Kostümen und Masken, gepaart mit düsterem Licht und Nebel. Passend dazu spielte die Band atmosphärischen Black Metal. Allerdings hatten Grima es geschafft, durch den Einsatz eines Akkordeons und weiteren Akzenten, ihren ganz eigenen Stil zu erzeugen.
Freitag
Am Freitag öffnete das Hörnerfest seine Tore bereits um 11:30 Uhr, denn bereits eine halbe Stunde später spielte die erste Band: Mandragora Thuringia, eine Epic- und Folk-Metal-Band. Auch hier fiel erneut jemand aufgrund von Krankheit aus. Dieses Mal war es einer der Gitarristen. Wenn die Band es nicht gesagt hätte, wäre es allerdings sicherlich niemandem aufgefallen. Trotz der frühen Zeit tanzte das Publikum zu Liedern wie „Kreaturen der Nacht“; es gab sogar einen kleinen Moshpit. Außerdem kündigte die Gruppe ein neues Album an, auf dass sich Liebhaber der Band bereits freuen können.
Im Anschluss gaben sich Fuchsteufelswild die Ehre auf dem Hörnerfest. Sie machen laut eigener Angabe „rockige Weltmusik“ und verbinden diese mit mittelalterlichem Minnesang, Folk, Poetry Slam und sogar Hip Hop.
Bühne frei für Storm Seeker, eine Pirate-Folk-Metal-Band, hieß es dann gleich danach. Leider fehlten auch hier zwei bekannte Gesichter. Zum einen war ihr Sänger erkrankt und zum anderen die Cellistin aus der Band ausgetreten. Der Schlagzeuger musste spontan als Sänger herhalten, welcher zum Glück bereits alle Texte auswendig konnte, als Songwriter wohl fast logisch. So schwer es auch sein mag, einen Sänger spontan zu ersetzen, so gut hat Marius seinen Job als Ersatzsänger gemacht. Zu Songs wie „How To Be Pirate“ oder „Drag O Below“ konnte das Publikum, welches zahlreich erschienen war, das Tanzbein schwingen. Es wurde ausgelassen getanzt und gefeiert.
Als nächstes performten Żywiołak, eine Band aus Polen, auf der Hörnerfestbühne. Sie selbst bezeichnen ihre Musik als „Heavy Folk“ und nehmen Inspiration aus der polnischen Folklore. Ragnaröek, eine Mittelalterrock und –metal Band, kehrte in diesem Jahr zum Hörnerfest zurück. Nachdem sie zuletzt 2015 ein Album veröffentlichten, überraschten sie ihre Fans nun mit einem neuen Song mit dem Titel „Komm ins Feuer“ inklusive Feuershow. Aber auch Klassiker wie „Irrenhaus“ und „Trinkfest 5-4-3-2-1“ wurden gespielt.
Nun zum nächsten Highlight vieler Hörnerfest-Besucher: Pat Razket. Die schwedische Piratenband brachte das Publikum mit traditionellen Shanties sowie selbst komponierten Seefahrerliedern ordentlich in Schwung. Auf der Bühne wurde es plötzlich ziemlich eng, bei neun Musikern kein Wunder! Dies hinderte die Band aber nicht daran, die Bühne abzureißen. Jeder dieser Musiker war ein reines Energiebündel, sie sprangen und tanzten auf der Bühne herum und falls die schnellen Töne der Musik noch nicht dafür gereicht haben, das Publikum zum Tanzen zu bewegen, dann tat es spätestens diese Bühnen-Performance. Keiner konnte zu Songs wie „Blackbeard“ oder „Come Home“ die Füße still halten. Bei dem Song „A Pirate‘s Curse“ beschloss der Bassist die Bühne zu verlassen und im Publikum weiter zu spielen. Das ging so lange, bis der Sänger ihn zurück auf die Bühne schleifte.
Im Anschluss spielte die Heavy-Metal-Band Týr von den Färöer-Inseln, welche bereits vor neun Jahren auf dem Hörnerfest spielten. Mit ihren opulenten Schlachthymnen luden sie zum Headbangen ein, gespielt wurde unter anderem „Hail to the Hammer“, zu dem der ein oder andere Moshpit im Publikum stattfand. Auch ein neues Album namens „A Night at the Nordic House“, auf welchem sich Aufnahmen zusammen mit dem Symphony Orcestra der Färöer-Inseln befinden, unter anderem Klassiker wie „By the Sword in my Hand“ wurde jüngst veröffentlicht.
Ein weiteres Highlight: Mr. Hurley und die Pulveraffen. Man halte den Pfeffi bereit! Sie freuten sich sichtlich, hier zu sein und erzählten, dass sie vor einigen Jahren das Hörnerfest als erste Band eröffnen durften und es eine Ehre für sie sei, nun Headliner des Festivals sein zu dürfen. Das Gelände war rappelvoll, kein Wunder bei so einer beliebten Band und dem Abriss auf der Bühne! Sie spielten Klassiker wie „Schrumpfkopf im Rumtopf“ und „Tortuga“, etwas jüngere Lieder wie „Hol‘ uns der Teufel“ und ganz neue Lieder aus ihrem neuen Album „Seemannsgrab“ wie „Kaboom“, „Mit‘m Hut“ und „Wellenbrecher“. Mit dem Song „Mann über Bord“, gesungen von Peggy, setzen sich Mr. Hurley und die Pulveraffen auch gegen Sexismus in der Szene und für mehr Gleichberechtigung ein. Das Publikum ging ordentlich ab! Das Konzert hatte alles, was man braucht: Moshpits, Crowdsurfing, ganz viel Getanze und vor allem Mitgegröle. Zum Abschluss spielte die Band natürlich noch ihr allseits bekanntes „Blau wie das Meer“-Medley.
Den Abschluss des Abends machten Nytt Land und brachten dunkle Folkmusik aus dem fernen Sibirien mit. Ihre Musik ist inspiriert von der heimischen Natur, schamanischen Rhythmen und dem altisländischen Epos „Elder Edda“. Sie starteten mit atmosphärischem grünen Licht und Nebel. Wenn man die Augen schloss, fühlte man sich in eine andere Welt versetzt. Vielen dürfte ihr bekanntester Song „Valhalla Rising“, der Titelsong aus der Netflix-Serie „Vikings: Valhalla“, etwas sagen. Diesen gaben sie auch mehr oder weniger live zum Besten. Denn Nytt Land spielten mit sehr viel Playback. Lediglich der Gesang und eine Trommel waren live. Schade eigentlich.
Samstag
Den Anfang machten am Samstag die Folk-Rock- und Mittelalterband Drachenreyter. Sie starteten pünktlich um 12.00 und hatten Dudelsack, Schalmei und Drehleier dabei. Da es relativ früh war, war das Konzertgelände nur spärlich besucht. Dies allerdings hinderte Drachenreyter nicht daran, eine gute Show auf der Bühne abzuliefern. Trotz ihrer Gründung 2013 brachten sie erst 2022 ihr erstes Album „Origo“ heraus. Die Lieder darauf luden zum Feiern ein und sorgten für eine mystische Atmosphäre.
Auf die Drachenreyter folgte Haggefugg. Die Kölner Band steht seit 2015 auf der Bühne, vor fünf Jahren das erste Mal auf dem Hörnerfest und spielt nach eigener Aussage „Prost-Mittelalter-Party-Rock“. Dieses Image vertritt die Band auch vor dem Publikum. Viele wussten schon, dass sie auf den Spruch „Wir sind Haggefugg und ihr seid“ mit „Haggefoll“ antworten sollten. Dies zeigt, dass Haggefugg, auch wenn sie dem ein oder anderen bis dato noch nicht bekannt waren, doch schon ihren Platz in der Szene gefunden haben. Mit Dudelsäcken, Schalmeien und Rockbesetzung, krachte es ordentlich und die Bühne des Hörnerfests wurde zum Wackeln gebracht. Und das trotz fehlendem zweiten Dudelsackspieler, der an Corona erkrankt war. Das Publikum stieg voll darauf ein und schwang zu Songs wie „Tanz mit dem Teufel“ und „Sternenjäger“ das Tanzbein. Bei dem Song „Lasterkahn“ wurde sich sogar auf den Boden gesetzt und im Takt mitgerudert.
Weiter ging es gleich mit einem der Highlights des Tages: Circus of Fools. Die in Horrorclown-Kostümen auftretende Folk-, Gothic- und melodische Extreme-Metal-Band kombinierten cleanen Frauengesang mit männlichem Growlen und ihre schaurigen und sehr aufwendig gestalteten Kostüme sowie das Make-Up beeindruckten das Publikum schon von Minute eins an. Es wurde ausgelassen getanzt, es gab Mosh- und Circlepits und eine Polonaise mit dem Sänger. Es flog sogar ein BH auf die Bühne. Die Stimmung im Publikum war bombastisch und wer diese Band noch nicht kannte, wird sie so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Circus of Fools bringt im Herbst ein neues Album heraus. Drei neue Songs durfte man schon zu hören bekommen: „In the Name of Science“ und „Our Digital Drug“ und „Distanced“. Diese drei Songs machten auf jeden Fall ganz viel Lust auf mehr!
Auf die Horrorclowns folgte etwas aus einer ganz anderen Richtung: irische Klänge von Tir Nan Og (Land der ewigen Jugend) mit Einflüssen aus Rock, Reggae und Acoustic Punk. Zu Beginn war das Gelände noch relativ leer, das änderte sich aber schnell. Das Publikum tanzte ausgelassen zu Klassikern wie „All for me Grog“ und eigenen Songs wie „I sold my Soul“ und „Shaun O‘Malley“. Als der Geiger die Bühne verließ, um ins Publikum zu gehen und dort zu spielen, bildete sich ein Circle Pit um ihn herum und er spielte, umgeben von einem tanzenden und singenden Publikum weiter. Die Stimmung im Publikum war sehr ausgelassen und jeder schien recht viel Spaß zu haben und die Musik der Band zu genießen.
Als nächstes gab sich Vroudenspil die Ehre. Die Band gab ihre explosive Mischung aus Folk-Rock, Mittelalterrock und Ska-Folk zum Besten. Sie selbst bezeichnen ihre Musikrichtung als „Freibeuter-Folk“. Bei Songs wie „Kaleidoskop“, „Püppchen“, „Küss mich“ und „Willkommen an Bord“ konnte niemand die Füße still halten, auch wenn man es noch so sehr versuchte. Tanzen war Pflicht! Zum „Plankentango“ wurde das Publikum sogar von der Band aufgefordert Tango zu tanzen und das ein oder andere Pärchen kam diesem Wunsch gerne nach. Auch die Band nahm für eine gute Show einiges auf sich. Für den Song „Wanderer in Schwarz“ zog der Sänger beispielsweise einen schwarzen Wintermantel an und das bei über 30 Grad! Manchen Menschen bedeutet Entertainment eben alles.
Auf Vroudenspil folgte von Grimner. Die Folk- und Viking-Metal-Band aus Schweden spielte Songs in englischer und schwedischer Sprache und war das erste Mal seit sechs Jahren in Deutschland. Die Stimmung im Publikum war toll, es gab Moshpits und Circlepits, es wurde im Takt genickt und auch viele Headbanger hatten ihren Spaß.
Bühne frei für Vogelfrey hieß es von danach. Die Hamburger begeisterten das Publikum wie bereits schon so oft auf dem Hörnerfest mit abwechslungsreichem Folk-Metal. Dementsprechend voll war es gleich zu Beginn des Konzerts. Sie brachten ausgesprochen gute Laune und Lust zum Feiern mit. Außerdem hatten sie die Ankündigung für ein neues Album im Gepäck, inklusive neuer Lieder wie „Flammenvogel“. Aber auch alte Vogelfrey-Fans kamen mit bekannten Liedern wie „Mittelalterrockstar“, „Magst du Mittelalter?“ und „Ära des Stahls“ auf ihre Kosten. Es gab einige Crowdsurfer und einen Moshpit. Bei dem Song „Met, Met, Met“ wurde Alkohol ins Publikum gereicht und bei „Schüttel‘ dein Haupt“ kam jeder Headbanger auf seine Kosten. Auch der zum Festivalnamen sehr gut passende Titel „Hörner hoch!“ wurde gespielt, woraufhin alle Besucher ihre Hörner in die Luft hielten.
Paddy and the Rats enterten schließlich die Bühne. Das Traurige zu Beginn: ihr Akkordeonspieler ist im vergangenen Jahr verstorben. Ihm zu Ehren spielten sie auch den Song „The Last Hunt“. Unter Anleitung des Sängers, sang das Publikum einen Part davon mit, um Bernie zu verabschieden. Nach diesem Song machten sie allerdings weiter Party, wie man es von ihnen gewöhnt ist. Auch die Rats haben 2022 ein neues Album heraus gebracht: „From Wasteland to Wonderland“ und sie spielten hauptsächlich Songs daraus. Das Publikum konnte zu Songs wie „Ship will Sail“ und „Matadora“so richtig abgehen. Es gab Moshpits und jeder konnte ausgelassen Tanzen und die vorletzte Band des Festivals so richtig genießen. Auch ein paar ernstere Lieder wurden angestimmt wie „After the Rain“, die zum Nachdenken anregten, aber trotzdem peppig und rockig waren, wie man es von Paddy and the Rats kennt. Zum Abschluss spielten sie noch einen Klassiker, auf den viele Fans bereits sehnsüchtig gewartet hatten: „Freedom“. Ein sehr gelungener Abschluss für eine wahnsinnig tolle Band.
Den Höhepunkt dieses mehr als gelungenen Festivals machten Haggard. Mit einer Verspätung von etwas über 30 Minuten begannen sie. Haggard verbinden bereits seit 30 Jahren klassische, mittelalterliche und Renaissancemusik mit Metal-Elementen. Allerdings gab es anfangs ein paar technische Schwierigkeiten. In den ersten Songs war nur eines der Mikrofone funktionstüchtig, was bei mehreren Sängern natürlich ziemlich unvorteilhaft ist. Schade, aber nicht so schlimm, da dieses Problem bald behoben werden konnte und die Band sich von ihrer besten Seite zeigen konnte. Das Festivalgelände war gerappelt voll und die Menschen tanzten oder lauschten einfach nur dieser anfangs sehr eigentümlich wirkenden Musikmischung. Es war deutlich zu hören, dass diese Musiker alle wahnsinnig gut in dem sind, was sie tun. Von der Opernsängerin, bis zu den Streichern und den Metal-Elementen. Alles passte zusammen und ergab eine musikalische Mischung, die man sonst wohl nirgendwo finden kann.
Fazit
Das Hörnerfest hat es erneut geschafft, die Fans komplett für sich zu gewinnen! Die Vielfalt an Bands aus verschiedenen Teilen der Welt ist einfach ein sehr großer Pluspunkt für dieses kleine und familiäre Festival. Es spielten Bands aus Deutschland wie Mr. Hurley und die Pulveraffen, Knasterbart und Haggard, aus Sibirien wie Grima und Nytt Land aber auch aus Taiwan wie Bloody Tyrant, aus Ungarn wie Paddy and the Rats, aus Schweden wie Pat Razket und Grimner und aus Polen wie Zywiołak oder Týr von den Färöer Inseln. Außerdem hat das Hörnerfest seinen ganz eigenen Charme mit seinem kleinen Markt und dem einzigartigen Festivalgelände fühlt sich alles sehr familiär an. Man sieht dort oftmals immer wieder die selben Leute, die man sonst auf anderen Festivals nicht sieht. Auch die Preise für Essen und Getränke sprechen ganz klar für das Hörnerfest, ich meine wer hat schon was gegen Bier für 2,50 auf einem Festival? Alles in Allem ist das Hörnerfest es immer wieder wert, besucht zu werden!