ASP-9Seit 15 Jahren machen ASP nun schon ihren ganz besonderen Gothic-Novel-Rock. Was mit dem Zyklus des Schwarzen Schmetterlings begann, hat sich über die Jahre hinweg weiter entwickelt und ist erwachsen geworden. Ihre erste Geschichte haben sie zwar bereits hinter sich gelassen, aber vergessen sind ihre Wurzeln bei Weitem nicht. Daher präsentieren sie auf ihrer aktuellen Tour aus ihrem Repertoire an Songs eine gesunde Mischung aus 15 Jahren ASP.

Das Konzert in der neuen Turbinenhalle Oberhausen begann pünktlich um 20.00 Uhr ohne Vorband mit dem Intro ‚Kyrie‘. Die Halle war beinahe ausverkauft und wer sich zur Bar oder zum Merchandise durchkämpfen wollte, der kam bereits bei den ersten Songs nicht mehr weit.

Die neue Halle ist kleiner, als die Turbinenhalle 1, aber durch Balkone, die rangartig aufgebaut sind, fanden genügend Fans Platz, während in der Halle 1 das Maschinenfest stattfand. Soundtechnisch war es allerdings unten in der Menge vorteilhafter, als oben auf dem Rang.

Nach einem langen Medley, bestehend aus ‚Raserei‘, ‚Sanctus Benedictus‘ und ‚Wer sonst‘ machte ASP eine etwas längere Ansage, der das aufgeheizte Publikum freudig lauschte. Im Anschluss rockte er mit ‚Weltunter‘ auch gleich weiter. Insgesamt hob sich die Setliste ein wenig von den bisher bekannten Tour-Sets ab. Natürlich wurden Klassiker wie ‚Rücken an Rücken‘ und ‚Und wir tanzten‘ gespielt. Als bei der Ballade die ganze Halle mitsang, freute sich nicht nur ASP persönlich, sondern einem selbst konnte auch ein Schauer über den Rücken laufen. Der Moment war unglaublich gefühlsgeladen.

Titel, die man schon lange nicht mehr gehört hatte, wie ‚Ich bin ein wahrer Satan‘ oder ‚Lykanthropie‘ bewegten die Fans zum ausgelassenen ASP-3Tanzen. Die Turbinenhalle wurde ordentlich gerockt. Dabei durften natürlich auch ein paar wenige Songs vom letzten Album und vom Best Of nicht fehlen. Während sich ‚Die Kreatur mit der stählernen Maske‘ perfekt in die Setliste einfügte, kam einem ‚Per Aspera ad Aspera‘ etwas zu lang vor. Der Song schien kein Ende zu nehmen, aber auch gleich darauf verabschiedete sich die Band von der Bühne.

Mit ‚Die Ruhe vor dem Sturm‘ kehrten sie zurück. Dieser Songs mag zwar seinen Charme haben, aber in diesem Moment konnte der neun-minütige Titel nicht seine ganze mystische Wirkung entfalten. Die Stimmung schlug dann auch schnell wieder um, als sich ASP mit ‚Krabat‘ erneut verabschiedete, um dann noch für eine zweite Zugabe zurück zu kehren. Der lang bewehrte Hit ‚Ich will brennen‘ beschloss dann aber tatsächlich diesen Abend.

Insgesamt war es eine tolle und abwechslungsreiche Show. Es war schön noch einmal alte Songs, live zu erleben. Schade ist jedoch, dass es nicht einmal zum letzten Song eine Feuer-Show gab. Für eine 15 Jahre Best of hätte man noch ein bisschen mehr herausholen können.

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