Finally Folk cover-400-1422009332Das Trio Acoustic Revolution ist schon seit einigen Jahren musikalisch unterwegs, ohne sich einer Musikrichtung verschreiben zu wollen. Sie lassen sich weder in die Rock- noch in die Country- oder die Folk-Schublade stecken, aber genau das macht ihre Musik gleich noch viel sympathischer. Ihr neues Album „Finally Folk“ wird am 19.06. erscheinen und klingt nun doch wie ein Genrestatment. Aber stimmt das? Jay hat hinein gehört und ist nicht überzeugt, dass das Trio mit dem Titel der Platte eine bestimmte Richtung einschlägt. Lest hier, was das Album zu bieten hat.
Das Album, das insgesamt zwei Cover und 9 eigene Songs beinhaltet, beginnt mit „Stop the bleeding“. Auf einen mehrstimmigen Männerchor folgt lockerer Gitarrenklang, begleitet von reinem, ruhigen Gesang und weiterer instrumentaler Begleitung. Der Refrain nimmt dabei so an Fahrt auf, dass es schwierig bleibt, die Füße still zu halten. Die Tore zum Folk-Country sind geöffnet und schließen sich erst, wenn einen die Musik gefangen genommen hat. In die irischen Klangwelten wird man dann schließlich durch „Let`s drink on the times long past“ mitgenommen. Hier besticht vor allem der mehrstimmige Gesang im Refrain, der einfach nur zum Mitsingen einlädt. „The Irish Sky“ wartet dann mit Mandoline und Contrabass auf. Über drei Minuten gefühlvolle rein instrumentale Klänge, die von unendlichen grünen Weiten erzählen, ganz ohne einen Erzähler zu benötigen.

Eine Anlehnung an die Kultserie Game of Thrones gibt es mit dem starken „A Song of Ice and Fire“ gleich im Anschluss und selbst wer die Serie nicht kennt, wird Bilder von kargen Feldern, von Krieg gezeichnete Welten und von einer weiten Ferne sehen. Als Serienfan von GoT muss ich sagen, dass mich dieser Song besonders mitnimmt. Die leichten Töne sind stimmig und der Gesang so voller Power, sodass der Titel ein wundervolles Gemälde von Westeros malt. „Life 2.0“ reißt einen zurück in die Realität, dank dem schnellen Banjo-Spiel glücklicherweise nicht all zu hart. In diesem Song werden in locker leichter Country-Atmosphäre die sozialen Medien aufs Korn genommen. Ein Touchscreen reicht eben einfach nicht an Berührung, aber Liebe muss sein! „Not in the mood“ zeigt, ebenfalls mit schnellen Banjo-Klängen, eine Abenteuerreise zwischen Western und Piratenleben, weg von der Lustlosigkeit, weg von der Arbeit.

Da Acoustic Revolution aus einer Cover-Band entsprungen sind, ist es nicht verwunderlich, dass auch auf „Finally Folk“ das ein oder andere Cover zu finden ist. „Here comes the rain again“ von Eurythmics bekommt ein ganz neues musikalisches Kleid und auch das grandiose Finale des Albums mit „Warriors oft he World“ von Manowar überzeugt auf ganzer Linie. Kraft und Ausdruckstärke pur! Bevor es aber zu Ende geht wird mit „Raise my hand“ ein Statement gesetzt, mit „Sing with us“ ein Seemanns-Chanty über Bord geworfen und die Liebe bekommt in „Vickys Song“ auch noch einmal eine Chance.

Zusammenfassend lässt sich über „Finally Folk“ eigentlich nur eines sagen: Das Album ist so gelungen, dass man ein ganz eigenes Genre erfinden müsste. Fans von Country, Folk, Rock, Pop und vermutlich noch vielen weiteren Musikrichtungen können sich in ihre Musik hineinträumen. Eine CD zum abschalten, aber ich kann mir auch ein Live-Konzert wunderbar vorstellen. Tanzen und entspannen kann man hiermit gleichermaßen. Ein absolutes Must-Have für jeden Liebhaber der oben genannten Genres. Oder wie die Band es gern bezeichnet: Geeignet für Folkpopbluesgrasscountryclasicrock!