Schandmaul-1Schandmaul sind aktuell auf ihrer unendlichen Akustik-Tour unterwegs und haben Songs im ruhigen Gewand aus ihrer siebzehnjährigen Bandgeschichte im Gepäck. Der dritte Termin der Tournee führte die Gruppe am 04. Dezember in die Historische Stadthalle Wuppertal. Dort finden seit einigen Jahren die verschiedensten Konzerte und Veranstaltungen im herrlichen Ambiente statt. Auch die Schandmäuler zeigten sich im Laufe des Abends begeistert, würdigten die Halle mit Applaus und Thomas ließ es sich sogar nicht nehmen, die Orgel zu testen und ihren imposanten Sound zu präsentieren. Als Support hatten sie sich selbst, also ihr eigenes Kinderprogramm, das Schandmäulchen, mitgebracht.

Pünktlich um 18:30 wurden die großen und kleinen Schandmaul-Fans eingelassen, aber ob der Kälte hatte man das Voyer schon weit vorher geöffnet, sodass man sich aufwärmen und mit Getränken versorgen konnte. Vielen Dank an die Stadthalle dafür. Die erste Reihe war schnell mit Kindern allen Alters gefüllt, ihre Eltern und andere Erwachsene füllten die Reihen Schandmäulchen-4dahinter auf. Manche Kids brauchten aber gar keinen Platz und machten es sich lieber auf Mamas Schoß gemütlich. Als um 19:15 die Show des Schandmäulchens begann, sprangen einige Kinder aber dann doch auf und vereinzelt sah man Kinder mit blitzenden Augen wild umher tanzen. Die Band, die in lockeren Outfits, mit Handpuppen und verstellten Stimmen eine Geschichte des Schandmäulchens mit einigen Songs performten, machte trotz aller Texthänger und Versprecher einen um so sympathischeren Eindruck. Ducky als Bert beispielsweise war so lustig, dass es für alle was zu lachen gab. Das Schandmäulchen begeisterte alle Anwesenden und es erwärmte das Herz, wie glücklich einige Kinderaugen leuchteten. Als kinderloser Fan konnte da auch schon mal der Gedanke kommen, man hätte gerne ein Kind, mit dem man diesen Abend teilen konnte. Alle Bilder des Schandmäulchens gibt es in unserer Galerie (-> hier).

Nach einer Umbaupause traten die Schandmäuler in edlem Zwirn erneut auf die Bühne. Thomas verriet sogar, dass er seinen Hochzeitsanzug trüge und im gleichen Zug wurde den Kindern auch gleich noch erklärt, woher denn eigentlich die Schlaghose kam. Schon mit dem ersten Song „Herren der Winde“ nahmen sie ihr Wuppertaler Publikum vollkommen für sich ein und legten mit Titeln wie „Auf hoher See“ oder „Goldene Kette“ nochmal eines oben drauf. Highlights des Abends waren unter anderem die Orgel-Kostprobe, „Dunkle Stunde“ und „Sonnenstrahl“. Zwar setzten sich die Texthänger weiter Schandmaul-16fort, was Thomas sichtlich störte, aber auch wenn er sich über sich selbst ärgerte, machte es die Band noch sympathischer.

Schandmaul wirkte bei ihrem Akustik-Set in Wuppertal noch viel mehr wie eine große Familie und das nicht nur, weil Birgit hinter Thomas her wischen musste, während er seine Storys erzählte. Die ganze Show lud zum Lachen, Träumen und auch Weinen ein. Ein Duell zwischen Ducky und Thomas lockerte die Atmosphäre zusätzlich auf und das nicht nur wegen Thomas Biene Maja Kostüm. Eine Zugabe gab es nicht, denn die Schandmäuler sparten sich das nervige von der Bühne rennen. Es hätten ohnehin alle laut nach einer Zugabe verlangt. Aus diesem Grund ließen sie das Konzert auch locker leicht ausklingen. Bei „Euch zum Geleit“ flossen nicht bei Wenigen ein paar Tränen, denn in der akustischen Version nahm das Lied einen einfach noch mehr mit, als auf einem Rock-Konzert. Den Abschluss machte dann „Prinzessin“, das sie wahrlich viel zu selten spielen. Das Gute-Nacht-Lied beendete den Abend ruhig und besinnlich. Thomas beugte sich nicht nur einmal an diesem Abend zu den kleinen Fans in der ersten Reihe hinunter, aber besonders dieses Lied hatte es wohl auch für die kleinen Prinzessinnen in sich. Alle Fotos von Schandmaul gibt es in unserer Galerie (-> hier).

Der Abend endete dann doch irgendwie viel zu früh, aber für manche Kids war die Zeit des Schlafens schon längst gekommen. In den Armen der Eltern schlafend wurden einige Fans zu den Autos getragen, andere sprangen noch aufgeregt umher, weil die Band noch nach vorn kommen wollte, um sie zu treffen. Schade nur, dass die Bar im Voyer bereits geschlossen hatte, sodass man sich nicht mal mehr mit einem Wasser erfrischen konnte. Ingesamt war das aber ein sehr gelungener Abend und die Location hätte nicht besser gewählt sein können.