Nachdem die Sonne das inoffizielle M’atscha Luna 2017 am zweiten Tag begrüßt hatte, lockte dies die Besucher scharenweise aus den Zelten. Nach dem ganzen Regen konnte nun endlich die Modenschau losgehen. Hierbei wird nicht von der offiziellen M’era Luna Modenschau gesprochen, sondern von den vielen kreativen Besuchern, die sich endlich in ihren schicken Klamotten zeigen konnten. Dementsprechend waren schon morgens früh die sanitären Anlagen gut besucht, denn jeder nutzte die Chance, sich frisch und zurecht zu machen. Der Matsch sollte schließlich das Outfit nicht ruinieren. Während sich die einen noch fertig machten, begann um 11 Uhr schon das musikalische Programm auf dem Festivalgelände. Johnny Deathshadow eroberte die Mainstage, während Accessory den Hangar stürmten. Viele Besucher hatte es um diese Uhrzeit noch nicht auf das Gelände gezogen, doch das FKP-Team bemühte sich, mit trockenem Stroh das Infield des Festivals einigermaßen begehbar zu machen. Wer also darauf wartete, trockenen Fußes zur Bühne zu kommen, machte sich entweder noch Versengold-2zurecht oder aß die erste Kleinigkeit des Tages auf dem Mittelaltermarkt. Einige suchten dort oder im Händlerzelt noch das ein oder andere Accessoire, um ihr Outfit abzurunden.

Bereits zu Versengold wurde es so richtig voll vor der Mainstage. Durch die Symbiose aus mittelalterlichen Klängen und melodischen Instrumenten, konnten sie die Besucher in ihren Bann ziehen und die Meute begann zu feiern. Neben ihren neuesten Stücken der aktuellen CD Funkenflug, spielten sie in ihrer begrenzten Spielzeit auch einige Titel des Vorgängeralbums Zeitlos und den Publikumsliebling „Paules Beichtgang“. Im Hangar war es derweil möglich feinsten harten Elektro auf sich einprasseln zu lassen. Tyske Ludder schaffte es, die Masse zum Tanzen zu bringen. Bei „Panzer“ war es um das feierwütige Partyvolk geschehen. Das Festivalprogramm war in strahlendem Sonnenschein im vollen Gange und wer nach geballtem Elektro Lust auf ein wenig Neue Deutsche Härte hatte, konnte an der Mainstage im Anschluss Megaherz lauschen. Mit ihrem immer noch aktuellen Album Zombieland rockten sie das M’era Luna 2017. Die Bühne zu wechseln, erschien in diesem Jahr einfacher zu sein, als in den Vorjahren. Jedenfalls gab es im Hangar nur selten einmal einen Engpass und wer raus oder rein wollte, konnte dies meist ohne Probleme tun.

Je fortgeschrittener die Zeit, desto voller wurde es auf dem Festivalgelände. Nun hatte man tatsächlich das Gefühl, dass das Festival beinahe ausverkauft war und die Besucher zeigten sich an diesem Sonntag von ihrer schicken, eleganten Seite. Von praktisch schick bis hin zu elegant pompös, konnten die Outfits bestaunt werden. Zusätzlich zu dieser inoffiziellen Modenschau gab es den besten Soundtrack. Mono Inc., Schandmaul und Blutengel ebneten auf der Hauptbühne den Weg für den Headliner. Vor allem bei Blutengel gab es einiges zu Bestaunen. Ob es nun die hübschen Tänzerinnen waren, welche vor allem die Männer einheizten oder der Keyboarder Lukas, der mit seiner äußerst guten Laune die Menge Mono Inc.-10ansteckte, die Stimmung vor der Bühne hätte nicht besser sein können. Da war der Regenschauer, der während des Schandmaul-Auftritts über dem M’era Luna niederging schnell wieder vergessen. Wem das Wetter trotz der wiederkehrenden Sonne nicht ganz geheuer war und lieber den elektronischen Klängen lauschen wollte, war im Hangar mit Leæther Strip, Frontline Assembly und DAF bestens aufgehoben. Die elektronische Musik ließ das Herz zu den Bässen schlagen und die Beine tanzten ausgelassen zu den eingängigen Melodien. Zum Abschluss blieb es elektronisch und auch auf der Mainstage wurden die Gitarren gegen Laptop und E Drums getauscht. De/Vision beendeten im Hangar das M’era Luna 2017 und als dort die Klänge verstummten, war die Party vor der Mainstage im vollen Gange. And One, die ewigen Headliner des Festivals, waren auch 2017 wieder vor Ort und wollten den Fans einen unvergesslichen Gig bescheren. Dem Alkohol sei dank wurde der Gig sehr emotional. Denn Sänger Steve konnte bei „Unter meiner Uniform“ seine Tränen nicht mehr verbergen. Doch so emotional dieser Moment auch war, war Steve bester Laune und konnte nicht ablassen sein heißes Popöchen mehrfach kreisen zu lassen. Die sympathische Art projizierte sich auf das Publikum und der letzte Festivaltag wurde gebührend verabschiedet. Einige Stimmen kritisierten allerdings die teils spöttischen Ansagen des Sängers und zogen sich schon früher vom Infield zurück und schlenderten noch ein wenig über den Mittelaltermarkt.

NAnd One-3achdem der zweite Festivaltag sein musikalisches Ende fand, ging die Party an diversen Camps weiter. Leider musste auf den alljährlichen ewigen Trommelkreis verzichtet werden. Anscheinend hatte kaum noch jemand mehr die Energie, die Trommeln zu schlagen. Dennoch wird das M’era Luna 2017 unvergesslich bleiben. Trotz des Wetters und den chaotischen Zuständen konnten die Besucher doch noch das Festival genießen und sowohl Bands als auch Rahmenprogramm konnten den Regen in den Hintergrund rücken. Ob nun alteingesessene Festivalgänger oder Neulinge, für jeden wird das M’era Luna 2017 noch lange in Erinnerung bleiben und für das Wetter kann schließlich niemand was. Vielleicht wird es aber auch der Regen sein, der das diesjährige M’atscha Luna unvergesslich machen wird. Im nächsten Jahr wird die schwarze Gemeinde dann hoffentlich wieder von der Sonne gebrutzelt. Merkt euch den 11. und 12. August 2018 am besten jetzt schon einmal vor! Die ersten 666-Tickets sind bereits ausverkauft!

Und, um nun zum Abschluss Steve Naghavi von And One zu zitieren: „Und nun verpisst euch…Tschüss.“ Wir sehen uns im nächsten Jahr!

Alle Bandfotos gibt es übrigens in unserer Galerie (-> hier) oder auch bei Facebook (-> hier). Wir freuen uns auch dort über eure Besuche und euer Feedback.