Pyrates-9Nachdem man geduldig in der langen Schlange am Einlass angestanden hat, war es um 14:00 Uhr endlich so weit: das 8. Festival Mediaval im beschaulichen Selb in Oberfranken öffnete Tür und Tor für alle Mittelalterbegeisterten und sonstige
Freigeistern. Anderthalb Stunden später wurde dann offiziell der Markt mit einem großen Umzug der Lagergruppen und Kleinkünstler vom Marktgelände zur Hauptbühne eröffnet. Um vier Uhr am Nachmittag wurde schließlich das Festival offiziell eröffnet, mit Vorstellung der Helfer und Helferinnen und der Ankündigung, dass aus gegebenem Anlass 76 Personen der örtlichen Asylunterkunft den ganzen Samstag freien Eintritt zum Festivalgelände erhalten werden. Weiterhin erhielten diese den gesamten Tag über Freigetränke am Naseweis-Metstand.

Wem die Eröffnung zu förmlich war, der konnte unterdessen in der „Goldbergbucht“, die auch für Besucher ohne Festivalticket frei zugänglich war, die Raubvogelshow der Falknerei Blum, die Hexe Adriana und den Gaukler Jolandolo ansehen.

Statt sich an den Plan zu halten und eine halbe Stunde nach Eröffnung aufzutreten begann die Band Pyrates überaus motiviert bereits mehr als 10 Minuten früher. Der Name war hier Programm und somit wurde dem Publikum nicht nur mit Rum und Bier sondern auch mit neuartigen Seemanns-Liedern eingeheizt. Als Verstärkung und für den weiblichen Charme hatten die fünf Piraten noch eine Geigerin mit an Bord. Unsere Fotos des Spektakels gibt es in der Galerie (-> hier).

Wer vom Seemannsgarn noch nicht genug hatte konnte nach dem Auftritt in der Goldbergbucht Flint´s Buccaneers Piratenshow bewundern. Alle, die lieber dem nächsten Konzert beiwohnen wollten, brauchten keine Angst haben die Show zu verpassen, denn diese wurde an dem Wochenende mehrmals aufgeführt.

Weiter ging es auf der Burgbühne dann mit den sanften Klängen von Ashley Davis. Die in Kansas aufgewachsene SängerinAshley Davis-4 wird einigen vielleicht durch Ihre Hauptrolle in „Lord of the Dance“ bekannt sein, mit dessen Intro auch ihre Soloshow
begann. Zu Recht zählte sie am Wochenende zum „Celtic Special“, denn ihre sehr ruhigen, folkigen Harfenklänge ließen einen förmlich von saftig-grünen irischen Weiden träumen. Da die sympathische Amerikanerin in Deutschland schon einmal ein Winteralbum veröffentlicht hatte, beschloss sie, obwohl gerade erst einmal September war, auch Weihnachtslieder davon zum Besten zu geben. Die Fotos der Künstlerin gibt es in unserer Galerie (-> hier).

Im Anschluss durfte man dann auf der Schlossbühne die deutsch-schwedische Formation Poeta Magica bewundern. Nachdem die Gruppe 2013 ihr Edda-Programm exklusiv am Festival Mediaval aufgeführt hatte, wurde für das Celtic Special ein mehrheitlich keltisch geprägtes Programm ausgewählt. Die Musik wurde an ruhigeren Stellen zwar ab und an vom Kanonenfeuer aus der Piratenbucht übertönt aber dennoch wurde die magische Stimmung dadurch nicht merklich getrübt, denn die großteils instrumentalen Klänge berührten das Publikum mit ihrer ganzen Tiefe. Auch hiervon gibt es unsere Fotos in der Galerie (-> hier).

Wer in der sich in der Zwischenzeit lieber entspannen wollte, statt vor der Bühne zu stehen konnte im sich im Filmzelt „Mara und der Feuerbringer“ ansehen und die Füße eine Weile hochlegen. Der Streifen wurde dort an allen drei Tagen mehrmals täglich vorgeführt und man konnte hier auch das Autogramm des Regisseurs Tommy Krappweis und der Hauptdarstellerin Lilian Prent ergattern, die beide über das gesamte Wochenende am Filmzelt anzutreffen waren.

Als weiteres Celtic Special übernahmen dann Skerryvore die kleinere von beiden Hauptbühnen. Durch poppige Rhythmen und Dudelsack- sowie Akkordeonklänge brachten sie das Publikum in Stimmung. Wer sich jetzt noch nicht ganz und gar von Moya Brennan-8den sieben, mit ihren Kilts und der einzigartigen Stimme des Frontmanns nach Schottland entführt fühlte, sollte es spätestens nach den Geigen- und Dudelsacksoli gewesen sein. Kein Wunder, denn die Band ist bestimmt nicht umsonst das Gesicht der weltweiten „Visit Scotland“-Kampagne. Die Fotos der Schotten gibt es in unserer Galerie (-> hier).

Um 22:15 Uhr war es dann endlich so weit, der Hauptact des Abends trat auf. Moya Brennan ist nicht nur als älteste Schwester von Enya bekannt, nein, sie selbst erfreut sich auch eines unheimlichen Erfolges in Irland, denn das musikalische Talent wurde ihr quasi von ihren Eltern in die Wiege gelegt. Die Tochter einer Musiklehrerin und eines Berufsmusikers zu sein ist zwar noch lang keine Erfolgsgarantie, aber die begeisterten Festivalbesucher sprechen für sie. Ihre zauberhafte Stimme wurde begleitet von Harfen, Flöten, einem Dudelsack und einer Akustikgitarre, wodurch sie den Titel „The-Celtic-Special“ für das Festival wirklich verdient hat. Als kleinen Leckerbissen oben drauf gab es dann noch einen Gastauftritt von Ashley Davis. Fotos von Moya gibt es in unserer Galerie (-> hier).

Wer um Mitternacht noch immer nicht genug hatte, konnte entweder bei der großen Tribal-Show von Mirabilia oder im Filmzelt bei der After-Show-Party den Abend ausklingen lassen.