E-Tropolis-1Zum zweiten Mal in Folge sollte das E-Tropolis Festival auch in diesem Jahr in der Turbinenhalle Oberhausen stattfinden. Am 28.03. war es dann auch so weit und Fans der elektronischen Musik wurden in die verbesserte und renovierte Halle eingelassen. Nachdem sich schon viele Besucher vor den beiden Bühnen, im Bistro und auf der Händlermeile tummelten, eröffnete Honey von Welle:Erdball auf der Mainstage das kleine Festival und kündigte die erste Band an. Pünktlich um 14.00 Uhr startete Centhron dann auch das musikalische Programm. Der erwartete Andrang machte es nötig, den T-Club zu öffnen und den Tanzenden mehr Platz zu schaffen. Die Autogrammstunden wurden daher zwischen die Händlermeile und das Bistro verlegt. Schon in den ersten Stunden des Festivals hatte sich diese Entscheidung des Veranstalters bewährt.

Nachdem Centhron die Menge so richtig eingeheizt hatte, ging es auch auf der zweiten Bühne los. Über mehrere Wege gelangte man unfallfrei von Stage zu Stage. Eine absolute Aufwertung des Festivals im Vergleich zum Vorjahr. In der kleineren Halle war es beim zweiten Eröffner Phosgore bereits so voll, dass kaum ein Durchkommen mehr war. Nach jedem Auftritt verlor sich die Masse aber wieder in der gesamten Turbinenhalle, was das Bühnenwechseln erleichterte. Zurück vor der Hauptbühne ging es dann mit Vomito Negro weiter. Die Belgier fegten über die Bretter, während die 2nd Stage für Amassador21 hergerichtet wurde. Das Pärchen aus Weißrussland überzeugte längst nicht so wie viele andere Bands. Auch wenn die beiden etwas verrückt rüber kamen, schienen sie doch Spaß an ihrem Auftritt gehabt zu haben.

Spetsnaz auf der Mainstage und die folgenden Torul auf der zweiten Bühne hingegen fackelten die Halle ordentlich ab und man fragte sich, ob sich die Stimmung noch steigern konnte. Zwar war Torul für viele wohl zu ruhig und ihr Klang zu melancholisch, aber die kleine Bühne war für sie wie gemacht. E-Tropolis-22Währenddessen begannen so langsam die Autogrammstunden, die immer mal mehr oder weniger gut besucht war. Beliebter waren die Essensstände, an denen man teilweise bis zu 30 Minuten oder länger warten musste. Aber für genug Sitzplätze war gesorgt, sodass sich jeder einmal ausruhen konnte. Was sind da schon 30 Minuten anstehen?

Da sich die Bands teilweise mehrere Minuten überschnitten, musste man sich einen sehr genauen Plan zurecht legen, um all seine Favoriten zu sehen. Das erste Problem stand dann mit Grendel und Solitary Experiments bevor, dicht gefolgt von Leæther Strip. Die meisten Besucher hatten sich aber dafür entschieden sich für Solitary Experiments einen Platz zu erkämpfen, denn während in der großen Halle plötzlich Platz zum Tanzen war, gab es vor der zweiten Bühne kein Durchkommen mehr. Die EBM-Fans verteilten sich erst wieder, als auf der Mainstage Laibach mit der Show begann. Der Strom der Menschen machte deutlich, dass sich viele für die Hauptbühne entschieden, aber auch bei Frozen Plasma vor der 2nd Stage war die Stimmung ausgelassen. Ein Manko an der Masse der Besucher war jedoch, dass man nur noch im geöffneten T-Club wirklich Platz zum Tanzen hatte.

Die Zeit raste und während Spetsnaz und Laibach als Letzte ihre Autogramme verteilten, ging es auf den Bühnen dem Ende zu. Frisch ausgeruht ging es weiter zu Project Pitchfork, die mit rauschendem Sound, dröhnenden Beats und Rückkopplungen nicht gerade glänzten. Besser und beliebter war da definitiv die E-Tropolis-82Show von Solar Fake. Die beiden Gruppen hätten gerne Bühnen tauschen dürfen. Mit De/Vision ging es dann beinahe nahtlos zum ersten Headliner über. Die Halle war zwar randvoll, aber es stand außer Frage, welcher der beiden Hauptacts der Beliebtere war. Vor VNV Nation gab es bei den Fans in der Haupthalle kein Halten mehr. Als der sympathische Ronan Harris die Bühne betrat, wurde ihm zugejubelt, wie es kaum auf einem anderen Festival der Fall ist. Sein glückliches Lächeln zeigt, wie gerührt er darüber war. Für so ein Publikum liefert man schließlich auch gerne eine perfekte Show.

Nach 15 Bands ging das E-Tropolis Festival für alle Tanzenden zu Ende und wem die Füße noch immer nicht bluteten, konnte sich auf der Aftershow-Party noch einmal alles rauslassen. Honey von Welle:Erdball hatte das Publikum auf beiden Bühnen perfekt durch den Abend geleitet und sich dabei mehrmals umgezogen. Mit dabei war aber stets seine typische Sonnenbrille. Beim Amphi Festival diesen Jahres steht er selbst wieder als Musiker auf der Bühne und lud alle Anwesenden dazu herzlich ein. Möglicherweise ist Welle:Erdball ja auch auf dem nächsten E-Tropolis Festival zugegen.

Dieses findet jedenfalls am 5. März 2016 statt und die ersten Bands wurden bereits bestätigt. Wie euch das Festival gefallen hat und welche Gruppen ihr gerne beim nächsten Mal sehen wollt, könnt ihr in der Besucher-Umfrage kundtun.