In wenigen Tagen ist es so weit und Darkhaus bringt endlich ein zweites Album auf den Markt. Nach über einem Jahr, das nun schon seit der EP „Providence(-> hier geht es zur Rezension) vergangen ist, brannten die Fans auf neues Songmaterial. Gut Ding will aber Weile haben und deshalb ließ sich die internationale Band um Frontmann Ken Hanlon ein wenig Zeit mit ihrem neuen Werk. Nach dem Debüt „My Only Shelter(-> hier geht es zur Rezension), haben sie sich erst darauf konzentriert, sich in Deutschland und anderen europäischen Ländern einen Namen zu machen. Ihre Songs rissen dabei auf verschiedensten Festivals und Tourneen Menschen mit verschiedenen Musikgeschmäckern mit und ihre Fanbase wuchs rapide. Nun kommen sie am 30. September mit neuem Songmaterial zurück und hier lest ihr vorab schon einmal, was euch auf „When Sparks Ignite“ erwartet.

Die Platte beginnt mit „All of nothing“, das vor kurzem bereits mit Musikvideo veröffentlicht wurde und einen ersten Vorgeschmack auf das Album bot. So hart und brutal das Stück beginnt, so melancholisch und ruhig wird der Song im Refrain. Es geht um unerfüllte Sehnsüchte, zerbrochene Herzen und Freundschaft. Mit rockigen Klängen, die besonders im Refrain hervorgehoben werden, ist der Track wie ein Gefühlssturm, der mal abebbt und mal mit voller Kraft weht. Ähnlich erscheint das Intro von „The Last Goodbye“, das wie eine Welle herannaht. Gesanglich und musikalisch schreit der gesamte Song geradezu nach Darkhaus, denn hier vereinen sich rockige Klänge mit poppig-elektronischem Hintergrundbeat und eindrucksvoller Stimme zu einem unglaublichen Song-Gebilde. Melancholisch und ruhig geht dann es auch bei „Feel my pain“ zu. Die halb gesprochenen Strophen verschwimmen beinahe hinter den Gitarrenanschlägen, aber Kens Gesang arbeitet sich dann zwischen den Gitarren hervor. Die Refrains bleiben eher sanft und poppig, aber im Refrain wird den Gefühlen dann freien Lauf gelassen. Hier gibt es härtere Riffs, unterstützenden Hintergrundgesang und eine absolute Powerstimme.

Aufwärts gen Hoffnungsschimmer bringt einen dann der Song „Second Chance“, der durchgängig bereits rockiger gestaltet ist. Während der Strophen treten die Gitarren teilweise in den Hintergrund, um sich zwischenzeitlich hart, laut und deutlich zu melden. Der Refrain hält dann einen eingängigen Beat bereit, zu dem sich phantastisch mitwippen lässt und auch der Text prägt sich vergleichsweise schnell ein. Ein Song, den man sich schon jetzt sehr gut in der Live-Version vorstellen kann. Gleiches gilt für das bisher wohl rockigste und härteste Stück „After the Heartache“. Die treibende Musik gepaart mit kraftvollem Gesang symbolisiert einen totalen Neuanfang und der Hörer kann den Hoffnungsschimmer geradezu vor sich sehen. Musikalisch bietet der Song rockige und ruhige Parts gleichermaßen, eine gesunde Mischung aus Rock und Pop. „Helpless“ hingegen hält viele besinnliche Parts bereit, die einen auf einen ausweglosen Pfad mitnehmen. Zwischen Zuversicht und Hoffnungslosigkeit liegt eben manchmal nur eine Sekunde. Der Song wirkt hingegen trotzdem nicht darkhaus_franzschepers_rgb_72dpitieftraurig oder gar melancholisch.

„Devil’s Spawn“ folgt dann mit eher bedrohlich wirkendem Intro, das in leicht verzerrtem Gesang und Gitarrenriffs endet, bevor es mit jaulenden Gitarren ordentlich zur Sache geht. Hier wird das gesamte Tempo des Song angezogen und sowohl Gitarren und Schlagzeug als auch der Gesang folgen einem neuen Takt, der sich vom Rest des Albums abhebt. Eine tolle Abwechslung, die in „Oceans“ dann wieder in völlige Ruhe umschlägt. Ein Song zum runterkommen und um neu anzufangen gleichermaßen. Das Zusammenspiel von leicht elektronischen Elementen und den Darkhaus-typischen Gitarren im Hintergrund erzeugen ein Gefühl von einem anbrechenden Tag, der neue Abenteuer und vielleicht auch ein neues Leben verspricht. Während des Songs wird das Tempo sogar wieder angezogen und das Schlagzeug bekommt besonders in den Strophen eine unterstützendere Rolle als zuvor. Was ruhig begann, erweist sich doch nicht als völliger Gegenpol zum vorherigen Lied. Ebenso verhält es sich mit „Lonesome Road“, das im Intro schnell und etwas chaotisch wirkt und während der Strophen mit ganz seichten Akkorden abflaut. Der Refrain hingegen bietet eine schnelle Abfolge von Beats und Riffs, sodass auch der Gesang schneller und weniger besinnlich erscheint.

„To Live Again“ beginnt mit aggressiven und unheilsvollen Tönen, die sich zu einem starken Gitarren-Intro steigern. Der Song erscheint wie ein Phönix aus der Asche, der sich erst aus dem Feuer heraus arbeiten muss, um wieder leben zu können. Einem ähnlichen Konzept folgt dann auch der Text. Musikalisch bleibt der Song sehr rockig und nur die Strophen gestalten sich als poppig-ruhig, was aber wunderbar zur Thematik passt. In der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft.
Mit „Tears of Joy“ wartet das Album dann noch mit einer unglaublich traurig klingenden Ballade auf. Ein Blick in die Vergangenheit, auf das was man einmal gemeinsam hatte und die Erinnerungen an Freudentränen. All das lastet schwer. Untermalt mit Klavier und einer zweiten Stimme im Hintergrund, verursacht dieser Song einfach von vorne bis hinten Gänsehaut und man möchte am liebsten selbst eine Träne verdrücken, doch der letzte Track „Bye bye Blue Skies“ verhindert das. Als der wohl rockigste und härteste Song des Albums lässt er einen zumindest auf musikalischer Ebene all das Leid vergessen.

Fazit: „When Sparks Ignite“ kann wie schon das Debüt vor zwei Jahren auf voller Linie überzeugen. Das Zusammenspiel von wundervoll rockigen Elementen mit sanften poppigen Zügen ist durchaus gelungen und verleiht dem Album eine ganz besondere Note. Die Ballade „Tears of Joy“ bietet dabei aber keinen Moment zum Verschnaufen, sondern eher eine Zeit der Traurigkeit, die durch die rockigen Songs drum herum aber gut eingebettet wird. Die Texte sind auch ohne sie vorliegen zu haben, fast immer gut zu verstehen, sodass auch die Themen eindeutig werden. Das Album wird zwar von eher düsteren und melancholischen Themen dominiert, aber den ein oder anderen Hoffnungsschimmer gibt es immer wieder. Mich persönlich hat Darkhaus wieder einmal überrascht und völlig vom Hocker gerissen. Das zweite Album gleicht dem ersten nicht im Geringsten und doch weiß man beim Hören sofort, dass es sich um Darkhaus handelt. Sie haben sich selbst nochmal neu erfunden und sind doch sie selbst geblieben. Hut ab für dieses tolle Album!