Mitten in der Festivalsaison ruft das Schloss Broich in Mülheim an der Ruhr nun mehr seit 15 Jahren zum Castle Rock Festival. Dieses Jubiläum musste natürlich gebührend gefeiert werden. Veranstalter Michael Bohnes hatte sich aus diesem Grund auch einige tolle Bands eingeladen.

Letzte Instanz-11Als am Freitag, den 04.07.2014, das Schloss seine Pforten öffnete, dauerte es nicht lange, bis die ersten Reihen vor der Bühne gefüllt waren. Eden weint im Grab hatte die Ehre das kleine aber feine Fest zu eröffnen. Leider hatte das Flugzeug der Violinistin Verspätung, sodass ihr Set an diesem Tag ohne Geige auskommen musste. Weder die fehlende Geigerin, noch die Hitze konnte die Anwesenden aber vom Feiern abhalten. Mit Scream Silence und A Life Divided wurde es rockig auf der kleinen Bühne. Im Publikum wurden Haare geschüttelt und Füße zum Glühen gebracht. Sänger Jürgen Plangger weiß, wie man mit Charme und Charisma gut ankommt. Als Headliner und Highlight des ersten Tages sprengte die Letzte Instanz beinahe die Bühne. Durch riesige Luftballons wurde der Burghof in eine ausgelassene Spielwiese verwandelt. Begleitet von mittelalterlich-rockiger Musik war der Spaß garantiert. Schade war nur, dass die neue ‚Festivalhymne‘ der Letzten Instanz nicht ganz so gut beim Publikum ankam, wie erwartet. Insgesamt boten sie aber einen würdigen Abschluss des ersten Festival-Tages.

Der zweite Tag begann mit Regen, der nicht aufhören wollte. Die Castle Rock Fans bewiesen aber allemal, dass sie nicht aus Zucker waren. Delain-6Schon bei der ersten Band Eisenherz tummelten sich einige Leute vor der Bühne und am Getränkestand. Zunächst musste sich ihre Sängerin wohl einsingen, aber ab der Hälfte ihrer Spielzeit überraschte sie mit einer reinen Stimme. Auch Cain hatte eine Frau mit auf die Bühne gebracht, die von Beginn an überzeugen konnte.

Der Regen wurde aber von keiner schönen Frauenstimme vertrieben und auch nicht von den melancholischen Texten von Sündenklang. Erst bei Delain verzogen sich die Wolken ein wenig. Kein Wunder bei dieser unfassbaren Powerfrau, die dem Publikum zeigte, wo der Hase lang läuft. Die Niederländer präsentierten Symphonic-Metal vom Feinsten. Sie bereiteten die wartenden Fans wunderbar auf das Abschluss-Konzert von Lost Area vor. Diese fackelten nicht nur eine fantastisch Show ab, sie bedankten sich auch ausschweifend bei ihren Fans. Sie gingen mit einem lachenden und einem weinenden Auge von der Bühne, denn jeder von ihnen wird in Zukunft an neuen Musik-Projekten arbeiten.

So aufgeheizt machte es auch herzlich wenig, dass der Regen zurückgekehrt war. Crematory spielten ihr Set, während hinter der Bühne Sanitäter gebraucht wurden. Respekt und ein Dankeschön an die Security und die schnell handelnden Sanis ist an dieser Stelle mehr als angebracht. Die Schaulustigen hätten sich besser auf die Musiker auf der Bühne konzentriert, die versuchten bei plötzlichem Starkregen nicht davon zu schwimmen.

Ensiferum-3Pünktlich zum Headliner Ensiferum kam dann tatsächlich die Sonne heraus und die nassen Klamotten hatten kurz Zeit zu trocken. Die finnischen Vikings brachten gute Laune und ordentlichen Metal mit auf die Bühne. In den ersten Reihen und auf den Brettern flogen die langen Haare. Der Mosh-Pit im Burghof durfte dabei natürlich auch nicht fehlen.

Ohne Regen und mit einem Lauten Knall ging mit Ensiferum das 15. Castle Rock Festival zu Ende.

Wir sehen uns im nächsten Jahr am 3. und 4. Juli 2015 wieder!

Alle Fotos vom Festival findet ihr hier.